Coupe FLBB / Eine Merscher Feierstunde: Die bisher perfekte Saison des Black Star
Es war ein Basketballfest am Freitagabend in der Coque, bei dem Mersch zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den „kleinen Pokal“ mit nach Hause nehmen durfte.
Das Damenteam des Black Star Mersch ist eines mit Geschichte: Zwischen 1970 und 1985 holten die Frauen des Klubs nicht weniger als acht Meistertitel und sieben Pokalsiege. Seither ist es jedoch ruhiger geworden, ein letztes Mal triumphierte man 2007 im „kleinen Pokal“. Der Hunger auf ein neues Erfolgserlebnis war beim derzeitigen Tabellenführer der Nationale 2 – mit einem bisher fehlerfreien Parcours von 13 Siegen in 13 Spielen – somit groß. Und so wundert es auch nicht, dass sich ein lautstarker Fanblock am Freitagabend im Gymnase der Coque eingefunden hatte, um seine Spielerinnen zu unterstützen und gleichzeitig für ein stimmungsvolles Basketballfest zu sorgen. Vor dieser grandiosen Kulisse enttäuschte der Favorit seine Anhänger nicht und ließ gegen Außenseiter East Side Pirates zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Zweifel am Erfolg aufkommen. Am Ende setzte sich Mersch souverän mit 71:32 durch und die große Party konnte starten.
Kapitänin Nina Goedert war nach der Partie fast sprachlos, hatte man überhaupt nicht mit einer solchen Kulisse gerechnet. In den unteren Divisionen läuft man nämlich sonst fast ausschließlich vor einer Minimal-Kulisse auf: „Wir sind ungemein froh, dass so viele Leute uns unterstützt haben und eine solche Stimmung gemacht haben, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Es ist eine große Ehre, in der Coque spielen zu dürfen und dann auch noch vor so vielen Leuten.“ Für die 30-Jährige, die lange Jahre bei der Etzella gespielt hat, war der Grund für den Erfolg eindeutig das perfekt harmonierende Kollektiv: „Wir haben die ganze Saison hart gearbeitet, noch kein Spiel verloren. Das hier ist einfach eine Belohnung dafür. Wir haben ein super Team. Jede in der Mannschaft hat ihre Rolle, kann scoren, gibt alles. Das macht uns auch aus, dass wir auf und auch neben dem Spielfeld so eine Einheit sind, dafür bin ich dankbar.“ Ein erstes großes Ziel hat der Black Star, der in der zweiten Saisonhälfte in der Auf- und Abstiegsgruppe unter anderem gegen die drei letzten Teams der LBBL antreten dürfte, in dieser Saison somit bereits erreicht.
Noch nicht genug
Für Goedert war es nicht der erste Auftritt in der Coque, mit ihrem ehemaligen Klub stand sie öfters bei Halbfinalspielen im Gymnase auf dem Parkett: „Ich habe mehr als ein Halbfinale bei den ‚Großen’ gespielt, aber nicht so viel gewonnen“, erklärt sie lachend. Persönlich ist der diesjährige Erfolg nun umso besonderer, da sie bei den beiden Pokalsiegen der Etzella in den Jahren 2015 und 2016 nicht mit auf dem Platz stehen konnte, da sie in dieser Zeit in den Niederlanden studierte und auch spielte. „Es ist zwar schon eine Zeit her, aber darum bedeutet mir dieser Sieg jetzt noch viel mehr.“ Die Physiotherapeutin, die sonst in ihrer beruflichen Laufbahn die luxemburgischen Spitzenathleten zu Wettbewerben begleitet, durfte also am Freitag selbst noch einmal jubeln und mit Basketball dürfte auch so bald noch nicht Schluss sein: „Noch kriege ich nicht genug davon“, erklärt Goedert, die im letzten Jahr auch mit dem 3×3-Nationalteam trainierte, lachend.
Und auch in dieser Begegnung durfte jemand jubeln, der zu dem Felser Kern gehörte, der vor zehn Jahren beim Beginn der rezenten Erfolgsgeschichte des Vereins dabei war. Mike Pravisani ist inzwischen Trainer der Merscher Damen und freute sich auch über den späteren Sieg seiner ehemaligen Teamkollegen.
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