Basketball / Eine Total League mit 14 Teams: Vereine arbeiten Alternativvorschlag aus
Nachdem der nationale Basketballverband FLBB in den Diskussionen um die Saisonwertung am Dienstag einen Schritt auf die Vereine zuging und eine Übergangssaison mit 20 Teams vorschlug, arbeiten jetzt auch mehrere Klubs einen Alternativvorschlag aus und dürften eine Lösung von 14 Teams auf den Tisch bringen.
Seit nunmehr einer Woche bestimmt im luxemburgischen Basketball die Wertung der abgebrochenen Saison 2019/20 die Schlagzeilen. Am vergangenen Donnerstag verkündete FLBB-Präsident Henri Pleimling auf der Internetseite des Verbandes in einem Video die Entscheidung des Vorstandes, über die in den letzten sieben Tagen bekanntlich viel diskutiert wurde. Vor allem die Tatsache, dass in der Auf- und Abstiegsgruppe der Herren noch neun Spieltage zu bestreiten waren und dennoch zwei Absteiger (Contern und Steinsel) sowie zwei Aufsteiger (Hesperingen und Walferdingen) bestimmt wurden, wurde stark kritisiert.
Nachdem mehrere Vereine sich folglich in öffentlichen Schreiben an den Verband gewandt hatten und auch juristische Schritte nicht mehr ausschlossen, setzte sich der Vorstand der FLBB am Montag noch einmal zusammen, um die Situation neu zu analysieren. Am Dienstag machte dann die Meldung die Runde, dass Vizepräsident Samy Picard nach und nach die zehn Vereine der Total League sowie die zehn Vereine der Nationale 2 kontaktierte, um ihnen einen neuen, doch ziemlich überraschenden Vorschlag zu unterbreiten: eine Übergangssaison mit einer Total League, die sich aus 20 Mannschaften zusammensetzen soll.
Kaum Chancen
Demnach soll zuerst ein Eröffnungsspieltag in der Coque stattfinden, bei dem an einem langen Wochenende zehn Partien ausgetragen werden. Anschließend soll eine Hinrunde bestritten werden, bei der jede Mannschaft neun Heim- und neun Auswärtsspiele bestreitet, nach der dann die besten sechs Teams wie gewohnt in einem Play-off um den Titel kämpfen werden. Die Teams, die nach der Qualifikation die Ränge sieben bis 14 belegen, sollen um den Verbleib in der Total League spielen, die restlichen sechs Teams um den Verbleib in der Nationale 2. Ein Vorschlag, der bei einer schnellstmöglich anberaumten außerordentlichen Generalversammlung gestimmt werden soll und der kein Team bevorteilen und auch kein Team benachteiligen soll, wodurch die Nationale 2 nicht entwertet wird.
Vor allem die Meldung, dass die FLBB bereit ist, einen Schritt auf die Vereine zuzugehen und sie in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, kam am Dienstag bei vielen Klubs gut an. Doch inzwischen macht sich auch Skepsis breit. Laut Tageblatt-Informationen dürfte der Vorschlag kaum Chancen haben, bei einem außerordentlichen Kongress auch angenommen zu werden. Zu groß ist die Sorge, dass der Leistungsunterschied zwischen den Vereinen zu groß sein könnte, besonders in einer Situation, in der viele Klubs noch nicht einmal genau wissen, welches Budget ihnen in der Saison 2020/21 überhaupt zur Verfügung stehen wird. Mehrere Total-League-Klubs haben sich so auch bereits entschieden, gegen den 20-Mannschaften-Vorschlag zu stimmen.
Doch ermunterte Samy Picard die Vereine in den letzten Tagen auch, durchaus einen eigenen Vorschlag auszuarbeiten, der bei der außerordentlichen Generalversammlung gestimmt werden könnte. Laut Tageblatt-Informationen soll der T71 Düdelingen bereit sein, in Zusammenarbeit mit mehreren Klubs einen Vorschlag auf den Tisch zu bringen, in der in einer Übergangssaison 14 Mannschaften in der Total League spielen sollen – neben den zehn Vereinen, die in der nun abgebrochenen Saison im Oberhaus antraten auch die vier Klubs, die sich für die Aufstiegsgruppe qualifiziert hatten: Hesperingen, Walferdingen, Zolver und Mersch. Ein Vorschlag, der bei vielen Klubs jedenfalls auf Zustimmung stößt und dem bessere Chancen eingeräumt werden, am Ende auch eine Mehrheit an Stimmen zu bekommen.
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