/ Finale unter Druck: Comeback für Düdelingen – oder Titel für Ettelbrück?
Nach der Niederlage am Mittwoch im dritten Spiel der Best-of-five-Serie steht der T71 Düdelingen heute Abend unter Druck, denn die Etzella Ettelbrück besitzt im Kampf um die Meisterschaft einen ersten Matchball.
Von Christian Jeitz
Dass man den T71 jedoch keinesfalls frühzeitig abschreiben sollte, bewies das Team aus der „Forge du Sud“ bereits in der Halbfinalserie gegen den Basket Esch, als einem ein beeindruckendes Comeback gelang: Denn im vierten Spiel retteten sich Fränk Muller und Co. in letzter Sekunde noch in die Verlängerung und setzten sich hier durch, vier Tage später fuhr man dann einen deutlichen Auswärtssieg ein und schaffte so doch noch den kaum noch für möglich gehaltenen Finaleinzug.
Die Vorzeichen im Finale gegen die Etzella sehen jedoch wesentlich ungünstiger aus, da der Ausfall von Kapitän Tom Schumacher droht. Dem Düdelinger wurde im Abnutzungskampf seiner Mannschaft eine wiederauftretende Fußverletzung aus dem letzten Halbfinalspiel gegen Esch zum Verhängnis, aufgrund derer er bereits nur eingeschränkt trainieren konnte. Doch wer den 32-Jährigen kennt, weiß, dass er alles daransetzen wird, sein Team in diesem Spiel doch irgendwie zu unterstützen.
Die mutmaßliche Chance der Düdelinger liegt in der Tatsache, dass man als einziges Team überhaupt den Schlüssel zum Sieg gegen die Ettelbrücker gefunden hat. Immerhin ruhen die einzigen beiden Niederlagen der Etzella in der ganzen Spielzeit aus Duellen mit dem T71 – einmal in der Qualifikation sowie einmal im Finale. Ohnehin tun sich die Ettelbrücker nicht leicht gegen die Düdelinger, da außer dem klaren 107:77-Erfolg in Düdelingen, bei denen die Gastgeber nur mit einem US-Spieler antraten, und dem 97:77-Sieg zum Auftakt der Finalserie die Partien immer hart umkämpft waren.
„Keine Überraschung“
Für Etzella-Spieler Tim Coleman war der Finaleinzug der Düdelinger daher kein Zufall: „Ich habe bereits in der Saison gespürt, dass diese Mannschaft mit zu den besten in der Liga gehört. Für mich war der Finalgegner daher alles andere als eine Überraschung.“ Auch dass der Sieg am Mittwoch knapp war, sieht der US-Spieler nicht kritisch: „Der Sieg zum
Beginn der Finalserie mit 20 Punkten Abstand war eine Ausnahme. Wir haben mit engen und spannenden Spielen gerechnet – und so ist es nun auch gekommen.“
Ohne Tom Schumacher ist mit einem weiteren Krimi jedoch nicht zwingend zu rechnen, da der Ausfall einer der Stammkräfte ohnehin das ausgemalte Worst-Case-Szenario vor der Play-off-Serie war. Neben den US-Spielern Jackson-Cartwright und Logwood sowie Muller und Jeitz könnten so entweder Ben Hurt oder Vincent Sünnen in die Startformation rücken. Beide Spieler besitzen allerdings nicht die Shooter-Qualitäten eines Schumachers. Zudem könnten die benötigten Pausen für Muller und Jeitz – mit der weniger tiefen Bank – noch geringer ausfallen.
Für den Ettelbrücker Profi-Spieler Tim Coleman ist ein Schumacher-Einsatz daher nicht ausgeschlossen: „Ich bin mir sicher, dass er spielen wird, wenn es nur irgendwie möglich ist.“ Um eine weitere Auswärtsniederlage zu vermeiden, steht im Lager der Nordstädter besonders die Verteidigung auf Miles Jackson-Cartwright im Fokus. Nachdem der US-Spieler in der ersten Begegnung durch die abwechselnde Bewachung von Ivan Delgado, Gilles Polfer und Frédéric Gutenkauf fast komplett aus dem Spiel genommen wurde, nutzte er in im zweiten Spiel seine Freiheiten voll aus und war mit ausschlaggebend für den Sieg. Auch am Mittwoch entpuppte sich Jackson-Cartwright nach anfänglichen Schwierigkeiten immer mehr zum Gefahrenherd und avan cierte fast wieder zum Matchwinner.
Die Devise für Coleman ist daher klar: „Wir müssen ihn kontrollieren, sonst wird es erneut schwierig. Wir müssen Düdelingen über 40 Minuten unter Druck setzen und die Intensität hoch halten. Wenn uns das gelingt, dann können wir das Finale bereits nach Spiel vier entscheiden.“ Dass dem US-Spieler der Etzella eine ähnliche Rolle wie der Düdelinger Nummer acht zufällt, setzt ihn selber nicht weiter unter Druck: „Es ist mein Job. Ich konzentriere mich auf mein Spiel und versuche, mein Bestes zu geben. Wenn das alles passt, dann kann ich an meine Leistungsgrenze gehen.“ In den Duellen Eins gegen eins ist Coleman auf jeden Fall nur schwer zu stoppen und war mit einem Schnitt von 30 Punkten bisher der Topscorer der Finalserie.
Gelingt dies und erreichen auch die Kollegen um Billy McNutt und Jairo Delgado wieder ihr Toplevel, so scheint der erste Ettelbrücker Meistertitel seit 2006, damals ebenfalls als Double, bereits heute Abend wahrscheinlich zu sein.
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