Testfahrten / „Gemeinsam schneller werden“ – Pereira hat seine Boliden für die neue Saison kennengelernt
Aufregende Tage für Dylan Pereira: Am Mittwoch standen im italienischen Monza die ersten Testfahrten im Porsche Supercup an, nur 24 Stunden später war der Luxemburger im fast 1.000 Kilometer entfernten Oschersleben im Einsatz. Dort saß Pereira erstmals in seinem Boliden, den er in den ADAC GT Masters steuert, und legte gleich die fünftbeste Zeit hin. Auch im Supercup fährt er wieder vorne mit.
Tageblatt: Wie stressig war die vergangene Testwoche für Sie?
Dylan Pereira: Nach den Testfahrten im Supercup mit Lechner Racing bin ich über Nacht von Monza nach Oschersleben gefahren, um dort für die ADAC GT Masters zu testen. Wir sind erst um vier Uhr in der Nacht dort angekommen. Mein Vater war als Chauffeur mit dabei, so konnte ich wenigstens ein paar Stunden im Auto schlafen. Insgesamt habe ich aber nur vier Stunden Schlaf bekommen, das war natürlich nicht ganz optimal. Ich bin dies aber noch von meiner Ausbildung in der Armee gewohnt (lacht). Dies gehört aber alles dazu, deshalb mache ich dies auch gern.
In den ADAC GT Masters sind Sie in 1.24,026 Minuten die fünftbeste Zeit gefahren. Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen der Testtage?
Im Supercup ging es zunächst darum, das neue Auto kennenzulernen. Es gab zuvor Probleme mit der Antriebswelle, deshalb haben wir uns viel Zeit gelassen, um das Auto richtig einzufahren. Es ging darum, einen ersten Eindruck zu bekommen, wie sich das Auto verhält. Am zweiten Tag haben wir angefangen, die richtigen Setup-Einstellungen zu suchen und mehr zu pushen. Am Ende des Tages bin ich mit meinen Zeiten in den Top fünf gelandet. Damit bin ich generell zufrieden, denn wir sind wieder vorne mit dabei.
In den ADAC GT Masters bin ich sehr zufrieden mit meinen Zeiten. Es gab zwei Testtage in Oschersleben, von denen ich den ersten aufgrund der Supercup-Tests in Monza verpasst habe. Am Donnerstag saß ich dann zum ersten Mal in dem ADAC-GT-Masters-Auto und ich konnte auf Anhieb mit den Ersten mithalten. Am Ende des Tages bin ich die fünftbeste Zeit gefahren. Natürlich kommt es in dieser Rennserie aber auch auf den Teamkollegen an (Pereira teilt sich das Cockpit mit Jannes Fittje, Anm. d. Red.). Wir müssen schauen, dass er auch noch etwas schneller wird. Die Fahrer des zweiten Teamautos (Thomas Preining und Christian Engelhart sitzen im Schwesterboliden, Anm. d. Red.) haben die schnellste Testzeit hingelegt. Wir haben aber separate Einstellungen für beide Autos benutzt, ihre Einstellungen waren besser abgestimmt. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir mit den gleichen Einstellungen noch Zeit gut machen können. Falls wir im ersten Jahr um die Top fünf mitfahren könnten, wäre ich sehr zufrieden.
Grundsätzlich geht es in beiden Serien ziemlich eng zu. Es wartet definitiv ein schweres Jahr, in dem viele gute Fahrer am Start sind.
Im Supercup wird ein neues Porsche-Modell benutzt. Wie groß ist die Umstellung im Vergleich zum vergangenen Jahr?
Der Fahrstil muss etwas geändert werden. Die Einstellungen des Autos sind auch anders, zudem gibt es neue Reifen. Von den Zeiten her ist der neue Bolide durchschnittlich ein bis zwei Sekunden schneller als der Alte, das macht schon einen großen Unterschied. Das Modell, das ich in den ADAC GT Masters benutze, ist aber noch einmal um zwei Sekunden pro Runde schneller.
In den ADAC GT Masters teilen Sie sich den Boliden des Teams Bernhard mit dem Deutschen Jannes Fittje. Wie kommen Sie mit Ihrem neuen Teamkollegen zurecht?
Wir kannten uns bereits aus dem Carrera Cup Deutschland. Ich habe aber jetzt erstmals mit ihm zusammengearbeitet. Er ist einen Ticken langsamer als ich, was in dieser Meisterschaft schon viel ausmacht. Wir haben aber, was die Junioren-Wertung betrifft, gute Chancen, um den Titel zu kämpfen. Es wäre großartig, wenn wir auch in der Gesamtwertung aufs Podest kämen.
Mit dem Porsche-Werksfahrer Thomas Preining und dem Vorjahreschampion Christian Engelhart sitzen zwei erfahrene Piloten im zweiten Auto vom Team Bernhard. Hilft ihre Erfahrung auch Ihnen weiter?
Das Team will beide Autos so weit wie möglich vorne sehen. Wir arbeiten deshalb zusammen, sodass wir alle die bestmöglichen Resultate erzielen. Grundsätzlich kann man immer von ihnen lernen, aber dies beruht auf Gegenseitigkeit. Denn es gibt sicherlich Kurven, in denen sie schneller sind, es gibt aber auch welche, in denen ich schneller fahre. Es geht darum, Teamgeist zu zeigen und sich zusammen mit seinen Teamkollegen weiterzuentwickeln, um am Ende schneller als die Konkurrenz zu sein. Man muss gemeinsam schneller werden.
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