Motorsport / Gil Linster zurück auf der großen amerikanischen Nascar-Bühne
Der luxemburgische Nascar-Pilot Gil Linster war in dieser Woche wieder auf der großen Nascar-Bühne in den USA unterwegs. Im Rahmen des prestigeträchtigen Daytona 500 hat er bei der „New Smyrna Speedweek“ mit einem Top-Ten-Ergebnis auf sich aufmerksam gemacht. Der 29-Jährige hält an seinem Traum fest, als erster Europäer Vollzeit in der amerikanischen Nascar zu starten.
Wenn Gil Linster über das Daytona 500 spricht, gerät er ins Schwärmen. Bei dem prestigereichen Traditionsrennen in den USA gehen am Sonntag (Ortszeit) die besten Nascar-Piloten aus den USA an den Start. Linster wird das Ganze hautnah miterleben. Der luxemburgische Rennfahrer wird nämlich auf der Strecke dabei sein. Nicht als Pilot, sondern als Beobachter, der versucht, in der amerikanischen Rennszene Fuß zu fassen. Linster wird im Infield unterwegs sein, um sich dort mit verschiedenen Teams, Fahrern und Sponsoren unterhalten zu können.
„Es geht darum, von den Besten zu lernen, aber auch um Leute zu treffen und Kontakte für die Zukunft zu knüpfen“, erzählt er: „Wenn das klappt, hoffe ich, nächstes Jahr erstmals selbst auf dieser großen Strecke mitfahren zu können.“ Auf einer etwas kleineren Nebenstrecke war Linster auch dieses Jahr schon unterwegs.
Top-Ten-Ergebnis in den USA
Der 29-Jährige befindet sich seit knapp einer Woche in den USA. Im Rahmen des Daytona 500 hat er bei der „New Smyrna Speedweek“ selbst zwei Rennen in einem mehr als 500 PS starken Ford Fusion vom Team 1X Racing bestritten. „Eigentlich waren drei Rennen geplant, aber eines fiel aufgrund von schlechtem Wetter aus“, erzählt er.
Mit einem Top-Ten-Ergebnis konnte der Luxemburger gleich bei seinem Comeback in den USA auf sich aufmerksam machen. „Seit fast drei Jahren bin ich kein Oval mehr hier gefahren und es lief richtig gut. Im Qualifying wurde ich 13. und im Rennen Achter“, erzählt Linster: „Bei den Amerikanern ist alles, was in den Top Ten ist, mega. Es wird gefeiert wie ein Sieg.“ Hoch einzustufen ist die Platzierung auch, weil bei der „New Smyrna Speedweek“ „viele große Teams mit viel Budget am Start sind. Zudem waren wichtige Teamchefs und Sponsoren da, deren Aufmerksamkeit ich so auf mich ziehen konnte.“
Dabei musste Linster in dem 35 Runden langen Rennen sein ganzes Können auspacken, um zwei größeren Unfällen im 36 Mann großen Feld zu entgehen. „Der erste Unfall passierte genau vor mir. Ich habe das andere Auto noch leicht berührt, konnte aber Gott sei Dank noch ausweichen und hatte keinen größeren Schaden. Hinter mir kollidierten dann aber acht Autos“, erzählt er. Einen zweiten größeren Unfall konnte er im Slalomstil ebenfalls umfahren und am Ende stand der achte Platz. Das zweite Rennen lief am Tag danach nicht ganz so gut – Linster musste sich, nachdem das Team neue Einstellungen am Auto getestet hatte, mit Platz 21 im Qualifying und Rang 17 im Rennen begnügen.
Mit seinem Top-Ten-Ergebnis in seinem „bisher größten Rennen in Amerika“ hat Linster aber sowohl sein Team als auch Sponsoren überzeugt. Der Luxemburger verfolgt noch immer den Traum, „Motorsportgeschichte zu schreiben und als erster Europäer Vollzeit in der Nascar zu unterschreiben. Leider geht das nicht von heute auf morgen, außer man hat das nötige Budget. Dann kann man überall fahren, wo man will, doch da bin ich weit davon entfernt. Aber ich habe jetzt ein Team, das an mich glaubt und mich als Europäer hier langsam aufbauen will.“
Am Traum festhalten
Mit 1X Racing will Linster dieses Jahr weitere Rennen in den amerikanischen Nascar-Ligen bestreiten und hofft, 2024 als professioneller Fahrer in einer der höchsten Klassen durchstarten zu können. Dafür hat er seit kurzem auch einen erfahrenen Manager an seiner Seite. „Mein Crewchief war früher auch der Trainer von Joey Logano, der letztes Jahr Nascar-Cup-Champion wurde. Er ist motiviert, mir zu helfen und mich zu pushen“, erzählt er.
Bis es so weit ist, wird Linster in dieser Saison die französische Kartingmeisterschaft bestreiten und weiter in der Serie „Nascar Whelen Euro Series“, dem europäischen Pendant zur amerikanischen Nascar, starten. Nachdem er letztes Jahr seine Premieren-Pole-Position holte und erstmals aufs Podium fuhr, will Linster dieses Jahr um Siege kämpfen. „Mein Ziel ist es, meine ersten Rennen zu gewinnen. Zudem will ich öfter nach Amerika, um auch im Oval noch besser zu werden“, erklärt er: „Ich halte an meinem Traum fest und will dieses verrückte Ziel, als erster Europäer Vollzeit in Amerika zu fahren, erreichen. Ich weiß, dass ich noch weit davon entfernt bin. Aber ich will das Unmögliche möglich machen und lebe jeden Tag für diesen Traum.“
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