Kritik an Regierung / Golfer fordern baldige Öffnung der Plätze
Der nationale Golfverband äußert sein Unverständnis darüber, dass sämtliche Sportstätten, also auch Golfplätze, bis zum 31. Juli geschlossen bleiben sollen. Im Ausland stehen die Golfplätze vor einer Wiedereröffnung oder wurden bereits geöffnet.
Die Sporteinrichtungen in Luxemburg sollen bis zum 31. Juli geschlossen bleiben. So der aktuelle Stand, wie Sportminister Dan Kersch am Donnerstag noch einmal in der zuständigen Chamber-Kommission erklärte. Für den luxemburgischen Golfverband (FLG) ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. „Wir verstehen nicht, wieso einige Sportarten, die draußen und im Einklang mit sämtlichen Sicherheitsmaßnahmen stattfinden können, bis zum 31. Juli untersagt sein sollen“, so FLG-Präsident Christian Schock gegenüber dem Tageblatt. Und Golf sei so eine Sportart.
Schreiben an Sportministerium
Man habe dem Sportminister bereits einen Maßnahmenkatalog zukommen lassen, wie die von der Regierung geforderten Sicherheitsvorkehrungen berücksichtig werden können. „Dass ein Clubhaus geschlossen bleibt, ist nur logisch, aber man kann sehr wohl Golf spielen, ohne mit irgendjemandem in Kontakt zu kommen“, so Schock, der darauf verweist, dass viele Golfplätze im Ausland kurz vor der Öffnung stehen beziehungsweise schon wieder geöffnet haben. Dass die Öffnung der Golfplätze keine Priorität gewesen ist, versteht Schock. „Ich könnte auch damit leben, wenn man uns sagen würde, dass wir am 11. Mai wieder öffnen könnten. Dann hätten wir nun die Möglichkeit, uns vorzubereiten. Womit ich aber nicht leben kann, ist, dass die Golfplätze bis zum 31. Juli geschlossen bleiben.“ Viele Golfclubs würden so in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Ebenfalls schwierig ist die Situation für die beiden Leistungssportler des Golfverbandes. Auch Charles Weis und Alex Verschaeren dürfen nicht auf dem Golfplatz trainieren. „Auf ihre Anfrage wurde ihnen bloß mitgeteilt, dass die Sportstätten bis zum 31. Juli geschlossen seien“, so Schock. In einer ähnlichen Situation befinden sich die Tennisspielerinnen Mandy Minella und Eléonora Molinaro. „Ich habe in der Chamber-Kommission nachgefragt, ob es nicht möglich wäre, die nationalen Sportzentren für Elitesportler zu öffnen, wie eben das CNT in Esch. Ich denke, es wäre kein großes Risiko, wenn Minella und Molinaro dort alleine trainieren würden“, so der DP-Abgeordnete Claude Lamberty. der zugleich Präsident der FLT ist. Momentan ist lediglich die Öffnung der Coque für den 4. Mai geplant.
Frage der Verantwortung
Für Sportminister Dan Kersch ist es eine Frage der Verantwortung. Wenn die Regierung eine Öffnung beschließe, müsse sie auch für die Sicherheit garantieren können. Ein Argument, das Lamberty auch nachvollziehen kann. Er hofft, dass, sollten die Infektionszahlen sich gut entwickeln, vielleicht doch früher Lockerungen im Sport möglich sind. Kersch hatte am Donnerstag ebenfalls betont, dass die Regierung sich nun drei Wochen Zeit gebe, um die Konsequenzen der ersten Lockerungsmaßnahmen zu analysieren. Sollten die Infektionszahlen weiter in die richtige Richtung zeigen, wird der Druck einiger Sportverbände sicherlich größer werden.
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