Tokyo 2020 / „Hätte keine Hundertstel schneller schwimmen können“: Julie Meynen zeigt sich nach den 50 m Freistil erleichtert
Julie Meynen hat die Olympischen Spiele mit einem 25. Platz über die 50 m Freistil beendet. Ihre Zeit lag erneut deutlich über ihrem Landesrekord, dennoch war die 23-Jährige erleichtert, dass nun ein schwieriges Kapitel beendet ist.
Die Erleichterung war Julie Meynen nach dem Vorlauf über 50 m Freistil anzuhören. Ihr war gerade eine riesige Last von den Schultern gefallen. Es ging dabei nicht so sehr um das Rennen als vielmehr darum, dass es der Abschluss einer sehr schwierigen Zeit für sie war. Mit 25,36 Sekunden blieb die 23-Jährige erneut über ihrem Landesrekord von 24,78 Sekunden, mit dem Resultat war sie dennoch zufriedener als nach den 100 m. Wieso es momentan nicht zu mehr reicht, weiß die Luxemburgerin nicht. „Ich trainiere genauso wie sonst auch immer. Ich kann mir nicht erklären, woran es liegt.“
Auf den 50 m reichte ihre Zeit für Rang 25 unter 81 Schwimmerinnen. In ihrem Vorlauf, für den sie die schnellste gemeldete Zeit unter ihren Konkurrentinnen hatte, wurde sie Dritte. Mit ihrem Landesrekord wäre sie in der Endabrechnung 18. geworden. Die 16 besten Schwimmerinnen qualifizieren sich für das Halbfinale. „Ich denke, dass ich keine größeren Fehler begangen habe. Ich habe meinen Rennplan so umgesetzt, wie ich es mir vorgenommen hatte.“ Sie habe alles aus sich herausgeholt, so Meynen. „Ich hätte keine Hundertstel schneller schwimmen können. Mehr war heute nicht drin.“
Sportlich kein gutes Jahr
Es sei sportlich kein gutes Jahr gewesen, aber das gehöre nun mal auch zu einer Karriere dazu. „Ich bin froh, dass diese fünf Jahre nun abgeschlossen sind.“ Wie viele Sportler denkt Meynen in Olympiaden, also dem Zeitraum zwischen Olympischen Spielen. Der hatte sich bekanntlich aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verlängert.
Meynen versuchte gleich nach ihrem letzten Rennen das Positive aus den vergangenen Monaten zu ziehen. Sie und ihr Trainer würden wissen, dass sie Fortschritte gemacht habe. Es sei allerdings belastend, dass sie das nicht in den Wettkämpfen zeigen könne. Belastend waren auch die Entlassung ihrer Trainer in den USA, das lange Bangen um die Teilnahme an den Spielen und dann das enttäuschende Abschneiden über die 100 m, wie sie gestern zugab. „Ich glaube nicht, dass ich das vor fünf Jahren in Rio so gut weggesteckt hätte und die 50 m so angegangen wäre, wie ich das heute gemacht habe. Mental haben mir die vergangenen Monate sehr viel gebracht.“
Nun wird Meynen erst einmal abschalten und den Stress der vergangenen Monate vergessen, bevor sie ihre nächsten Ziele in Angriff nimmt. „Ich bin definitiv noch nicht fertig.“ Nach der langen Wartezeit auf die Spiele von Tokio steht Paris 2024 bereits in drei Jahren an. „Das ist nicht mehr so lange hin“, findet Meynen, die ihr Ziel schon fest im Blick hat. Sollte es für die Freistil-Spezialistin mit der Qualifikation klappen, werden ihr die Erlebnisse von Tokio noch zugutekommen. „Auch wenn es sportlich nicht das war, was ich erwartet habe, so habe ich sehr viel an Erfahrung gewonnen.“
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