Basketball / Kommissar Alain Steffes und der besondere Einsatz
Nicht nur die Nationalkader sind für Luxemburg international im Einsatz. Neben den Schiedsrichtern schickt die FLBB auch Kommissare zu FIBA-Begegnungen. Einer, der in den letzten Jahren immer häufiger berufen wurde, ist Alain Steffes, der in der letzten Woche einen ganz besonderen Einsatz hatte.
Ganz ohne Luxemburger Beteiligung fanden in der vergangenen Woche die EM-Qualifikationsspiele bei den Damen dann doch nicht statt: Mit Alain Steffes vertrat ein Kommissar Luxemburg in der „Amsterdam-Bubble“, denn wie in der kommenden Woche bei den Herren fanden auch die Partien bei den Damen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einer abgeschotteten Blase statt. Für Steffes, der seit 2007 die FLBB bei FIBA-Wettkämpfen vertritt, eine neue Situation: „Außer Hotel und Sporthalle gab es nichts“, erklärt der 53-Jährige, und fügt lachend hinzu: „Dabei hätte ich Amsterdam schon gerne gesehen.“
Eigentlich reist ein Kommissar für einen solchen Länderspieltermin einen Tag im Voraus an, diesmal war jedoch alles anders. Da die verschiedenen Gruppen die Spiele des zweiten Zeitfensters in einer Art Turnierformat austrugen, musste Steffes bereits fünf Tage vor der ersten Begegnung vor Ort sein. Zuständig war er für die Gruppe H, eine Dreiergruppe, in der neben den Niederlanden noch die Slowakei und Ungarn spielen und somit zwei Partien – eine am vergangenen Donnerstag und eine am Samstag – auf dem Programm standen.
Neben den üblichen Aufgaben, die ein Kommissar zu erfüllen hat – dem Kontrollieren der Lizenzen und Pässe und ob tatsächlich auch die angemeldeten Spieler angereist sind, der Besichtigung der Halle am Spieltag, dem Überwachen, ob am offiziellen Tisch alles reibungslos abläuft, sowie dem Verfassen eines Berichts nach dem Länderspiel – kamen nun weitere komplexere Aufgaben hinzu, wie Steffes erklärt: „Dieses Mal musste ich mich mit dem Arzt der FIBA absprechen, da sich die Spieler vor der Anreise zweimal auf Covid-19 testen lassen mussten. Auch am Tag vor dem Spiel musste sich jeder – nicht nur Spieler, sondern auch Trainer, Schiedsrichter sowie Offizielle – einem weiteren Test unterziehen.“ Drei positive Fälle gab es übrigens in der „Amsterdam-Bubble“ – die betroffenen Personen wurden isoliert und für das Team stand dann am nächsten Tag noch einmal ein Test an. „Beide Partien konnten dennoch stattfinden“, betont Steffes.
Für den FLBB-Kommissar sammelte die FIBA in der vergangenen Woche viele Erfahrungswerte, denn es war das erste Mal, dass man in der „Bubble“ spielte. Genutzt werden diese bereits in der nächsten Woche, wenn die Qualifikationsspiele der Herren folgen. Obwohl der 53-Jährige während einer Woche nur Hotel und Halle sah, kam so etwas wie Langeweile nicht auf: „Am Anfang war es etwas ruhiger, doch dann gab es immer mehr organisatorische Probleme, die in einer solchen Bubble ja auch normal sind und die gelöst werden mussten.“ Die Erfahrung beschreibt Alain Steffes als „toll und speziell zugleich“. Und eine Sache wird ihm da besonders in Erinnerung bleiben: „Wir trugen am offiziellen Tisch nicht nur Maske, sondern zusätzlich noch ein Plastikvisier – da war es nicht so einfach, alles mitzubekommen, was um einen herum passiert.“ Ein zusätzlicher Schutz, da der Kommissar öfter im Gespräch mit dem Trainer ist, der während des Spiels keine Maske tragen muss. Einen speziellen Anblick bot diese Kombination dennoch.
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