Powerlifting und Gewichtheben / Lizenzen verdoppelt: Verband organisiert Kongress und Antidoping-Seminar
146 Lizenzen, zehn Westeuropa-, EM- und WM-Teilnahmen, das Turnier der Kleinen Staaten Europas im Gewichtheben, zwölf neue Trainerausbildungen, acht neue Kampfrichter – Tendenz rasch steigend –, neue Wettkämpfe wie die Bench Press Nationals und zahlreiche engagierte ehrenamtliche Helfer: Der Luxemburger Powerlifting- und Gewichtheben-Verband PWF stellt sich für die Zukunft auf und blickte vergangene Woche beim Kongress auf sein wohl bislang erfolgreichstes Jahr zurück. Am Folgetag belegten die Athleten ein Antidoping-Seminar der ALAD – ein Thema, das im Verband sehr ernst genommen wird.
„Ich freue mich unglaublich darüber, zu sehen, dass unsere Arbeit belohnt wird. Es motiviert uns, weiterzumachen“, begann Gaston Parage, Präsident und Generalsekretär der PWF, in seiner Ansprache. 1986 trat er dem Verband bei und so eine hohe Anzahl an Athleten, einer Mischung aus Wettkampf- und Freizeitsportlern, habe er wohl noch nicht gesehen. In allen Vereinen – SC Hamm 1970, Silverbacks, Le Coq Neudorf und De klengen Stemmveräin Diddeleng – war ein Zuwachs zu verzeichnen. CAD Power hatte keinen Vertreter zum Kongress geschickt. Besonders stolz zeigte sich Parage über die hohe Anzahl an jungen Athleten, die an den Trainer- und Kampfrichter-Ausbildungen im Powerlifting teilgenommen haben, und bedankte sich bei Nationaltrainer Alain Hammang, der diese überhaupt ermöglicht hat. Die langjährige Kampfrichterin Pierrette Demuth hat 2023 die Prüfungen für die internationale Kategorie 2 im Gewichtheben bestanden und wurde am vergangenen Freitag für ihren Einsatz geehrt. Auch die Vorbereitungen, um den Kampfrichter-Nachwuchs im Gewichtheben auszubilden, laufen.
Bitte an das Sportministerium
Vizepräsident Mark Notschaele begrüßte den Aufbau einer Mischung aus internen, lokalen und regionalen Wettkämpfen und lobte insbesondere die Luxemburger Präsenz beim Benelux Cup im Powerlifting. Auch ins Gewichtheben möchte sein Verein Silverbacks künftig einsteigen und hat bereits entsprechendes Equipment erworben. Eine Bitte richtete er an das Sportministerium, das nach wie vor darauf besteht, sich beim „médico sportif“ auf den BMI festzulegen, wodurch viele Athleten mehrere Zyklen durchlaufen müssen. Dies erschwere den Prozess, vor allem, wenn die Sportler über Bescheinigungen von Ärzten verfügen, die keinerlei gesundheitliche Schäden oder Risiken festgestellt haben. Alain Hammang hatte bereits in der Vergangenheit bemängelt, dass mit dem BMI eine Charta aus den 1900er-Jahren verwendet wird.
Der Bericht von Kassenwart Denis Leider wurde einstimmig eingenommen. Der Verband konnte 2023 einen Netto-Gewinn von 5.416 Euro versuchen. Es wurde viel in neues Material, aber auch in die zahlreichen Auslandseinsätze investiert. Was Ausgaben und Einnahmen für dieses Jahr betrifft, hängen diese von den Powerlifting-Equipped-Europameisterschaften, die vom 1. bis zum 4. Mai (Masters) und vom 7. bis zum 12. Mai (Open, Junioren und Subjunioren) in Hamm ausgetragen werden, ab. Hier sei auch die teure Ausstattung für die Athleten zu nennen.
Als „athlètes méritants“ wurden die Powerlifter Mark Notschaele (u.a. Masters-3-Weltmeister im Classic Powerlifting), Philippe Parage (u.a. Vize-Europameister im Equipped-Bankdrücken), Gabriel Ndoja (u.a. Westeuropameister im Equipped-Powerlifting) und Alba Jurado (Platz sechs bei den Western European Championships) geehrt. Aus internationaler Sicht sorgte Gewichtheberin Mara Strykala, die als erste Stemmerin in der Geschichte des Verbands sowohl bei einer EM als auch bei einer WM vertreten war, für Aufsehen. Sie erreichte bei der EM 2023 Platz neun und konnte dieses Jahr sogar die B-Gruppe gewinnen. Auch beim Turnier der Kleinen Staaten, das in Luxemburg stattfand, konnten die Luxemburger Gewichtheber ein gutes Ergebnis erzielen. Weitere Athleten wie Alexios Karakatsanis, Dimitri Engasser und Muriel Schu haben Potenzial für Einsätze im Ausland gezeigt. Claude Tritz, Nationaltrainer im Gewichtheben, betonte, dass mehr Anstrengungen im Bereich der Jugendarbeit benötigt werden, damit das Stemmen wieder zu einem Pfeiler des Luxemburger Kraftsports wird.
Im Anschluss wurde Alessio Pizzutilo, der bereits viel Zeit in die Präsenz in den sozialen Medien investiert, einstimmig als „Directeur à l’organisation“ in den Vorstand aufgenommen. Lob erging ebenfalls an Philippe Parage, der den Verband mit u.a. Livestreams und einer überarbeiteten Webseite auch technisch auf Vordermann gebracht hat.
Arbeit statt Mogelpackungen
Am Samstagmorgen nahmen 39 Athleten des Verbands an einem Antidoping-Seminar teil. Gaston Parage betonte, dass der Kampf gegen Doping für ihn immer ein Hauptanliegen gewesen ist und er weiter Anstrengungen in dem Bereich machen wird. Doping ist auch der Grund, warum Bodybuilding aus dem Verband ausgeschlossen wurde. Auch Skandale im internationalen Gewichtheben sollen der Vergangenheit angehören. Der Seminarleiter, ein Vertreter der ALAD, ging unter anderem auf Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln ein und erläuterte die verschiedenen Schritte bei Dopingtesten. Ankie Timmers, die bereits mehr als 30-mal getestet wurde, und Mara Strzykala konnten von ihren eigenen Erfahrungen berichten.
Mit diesem Power-Wochenende, dessen Höhepunkt die Landesmeisterschaften im Powerlifting darstellte, blickt der Verband mit großer Hoffnung in die Zukunft – eine Zukunft, in der Doping nach wie vor keinen Platz hat.
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