Powerlifting / Luxemburger gehen auf Osterjagd nach den schweren Gewichten
Der Betrieb ruht nicht: Mit einem kleinen Team fuhr eine luxemburgische Delegation über das Wochenende nach Nijmegen in den Niederlanden, um am SBD Cup teilzunehmen. Die Ausbeute: etliche neue persönliche Bestmarken und sechs Landesrekorde.
Wer Powerlifting-Wettkämpfe mitverfolgt, entdeckt sicherlich bei mehreren Sportlern die Aufschrift „SBD“, beispielsweise am Heberanzug oder den Strümpfen für das Kreuzheben. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das vom Weltverband IPF zugelassenes Equipment herstellt – SBD stand ursprünglich für die drei Powerlifting-Disziplinen Squat, Bench und Deadlift, doch mittlerweile bezieht sich das Akronym auf die Werte „Strength, belief, determination“, also Kraft, Glaube und Entschlossenheit. Wer nämlich an einem offiziellen Wettkampf teilnehmen möchte, muss sich nach der entsprechenden Liste richten, die auf der Internetseite der IPF zu finden ist. Nur zugelassene Modelle von anerkannten Herstellern sind erlaubt – dies ist auf Sicherheits- und Fairnesskriterien zurückzuführen. So muss zum Beispiel ein Powerlifting-Gürtel ausreichend Stützkraft für die schweren Gewichte bieten.
Der SBD Cup wurde dieses Mal zusammen mit NKV Atlas, dem laut eigenen Angaben ältesten Powerlifting- und Weightlifting-Kraftraum in den Niederlanden, organisiert. Dass der Kraftdreikampf bei den Holländern eine wichtige Rolle spielt, beweist die hohe Anzahl an regionalen und nationalen Turnieren. Ganze 465 Sportler, aufgeteilt auf 15 Sessions und die drei Plattformen Classic, Momentum und TeamNL, traten am Samstag und Sonntag gegeneinander an. Darunter befanden sich ebenfalls Personen, die das Powerlifting erst vor kurzem für sich entdeckt haben und Wettkampferfahrungen sammelten.
Auch bei den Luxemburgern sind Athleten wie Emma Weydert noch nicht sehr lange dabei, doch die Juniorin bis 63 kg sollte sich an Ostern mit zwei neuen Landesrekorden belohnen. 117,5 kg in der Kniebeuge und ein Gesamtergebnis von 320 kg sind die aktuellen Bestmarken in dieser Kategorie.
Bronze für Bennaoui
Najia Bennaoui ist zurück: Die Athletin schraubte nicht nur ihre persönlichen Rekorde in die Höhe, sondern belegte auch den dritten Platz bei den Frauen über 84 kg. Die Medaille und das Gesamtergebnis von 352,5 bzw. 140 im Squat, 70 im Benchpress und 142,5 im Deadlift sind eine echte Empfehlung für den Luxemburger Verband.
In der 84-kg-Kategorie legte Elyna Weber ordentlich nach und stellte ebenfalls ihre Hausrekorde ein. Ihre aktuellen „personal bests“ liegen nun bei 145 in der Kniebeuge, 85 im Bankdrücken und 155 im Kreuzheben. Bei Marina Alexandreas scheint der Knoten in puncto Deadlift endgültig geplatzt zu sein: Nach den 117,5 vor knapp einem Monat hat sie die 120-kg-Schwelle überwunden.
Bei den Subjunioren machte Tomás Vincente Santana, dieses Mal wieder in der -74-kg-Klasse, mit zwei neuen Rekorden auf sich aufmerksam: 192,5 in der Kniebeuge und 127,5 im Bankdrücken. Das Gesamtergebnis von 517,5 übertrifft nicht nur die vom Luxemburger Verband festgelegten Minima für die Westeuropa- und Europameisterschaften, sondern würde auch zu einer Teilnahme an einer WM berechtigen. Beständige Fortschritte macht auch Ethan Scheeper, in der gleichen Gewichts- und Altersklasse angemeldet. Ob die 167,5 im Squat, 105 im Benchpress, 210 im Deadlift oder 482,5 insgesamt – „neue Bestleistungen quer durch die Bank“ lautete das Fazit.
Nur wenige Wochen nach den Nationalmeisterschaften hat Gabriel Ndoja erneut zwei Rekorde aufgestellt: 187,5 sind die neue luxemburgische Bestmarke im Bankdrücken, 742,5 das bislang höchste Gesamtergebnis in der Open-Klasse bis 120 kg.
Kraft, Glauben und Entschlossenheit stellten ebenfalls Sebastiano Loconte (Open, -93 kg) und Ben Feiereisen (Junioren, -93 kg) unter Beweis: Letzterer erzielte neue „personal bests“ mit 190 in der Kniebeuge, 215 im Kreuzheben und 510 insgesamt.
„Ein sehr gutes Ergebnis“, lautete das Fazit von Nationaltrainer Alain Hammang, dem Philippe Parage, seit 2023 offiziell Trainer im Luxemburger Verband, zur Seite stand. Bei den Holländern wird der Kraftdreikampf großgeschrieben, doch die Luxemburger ziehen nach.
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