Volleyball / Mammutaufgabe: Walferdingen trifft im Challenge Cup auf Niederösterreich Sokol/Post
Im 1/32-Finale des CEV Challenge Cup treffen die Damen des RSR Walferdingen am Mittwochabend (19.00 Uhr) auf Niederösterreich Sokol/Post. Bevor der Klub jedoch an die sportliche Konfrontation mit den Österreicherinnen denken konnte, gab es eine Menge Organisatorisches zu klären.
Schon Ende Mai musste der Klub aus Walferdingen seine Europapokal-Pläne fix machen – zu diesem Zeitpunkt lief die Einschreibefrist für den Wettbewerb ab. „Die Saison ist noch nicht lange vorbei, da muss man bereits eine Entscheidung getroffen haben“, sagt Claude Weber, Präsident des RSR Walferdingen. Zusammen mit dem Vorstand und der Mannschaft sei man dann aber schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen und habe sich für den CEV Challenge Cup angemeldet. In dieser Saison nehmen die Damen dann zum 15. Mal am Europapokal seit 1997/98 teil.
Doch es ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit, dass ein Verein wie Walferdingen an diesem Wettbewerb teilnimmt. 20. bis 25.000 Euro brutto kostet der Auftritt auf der europäischen Bühne. „Das ist eine sehr ordentliche Summe“, sagt Weber. „Man muss viel arbeiten, um das Geld wieder reinzubekommen.“ Mithilfe von verkauften Broschüren, aber vor allem Sponsoren und Subsidien, sollte es doch klappen, erklärt Weber, dass der Verein keine großen finanziellen Verluste erleidet.
Die Summe rechnet sich aus den Reisekosten für den Verein, aber vor allem auch durch die Spielerlizenzen zusammen. Lizenzen für ausländische Spielerinnen sind wesentlich teurer als Lizenzen für lokale Spielerinnen – um die 2.000 Euro kostet eine Spielerlaubnis für eine ausländische Spielerin. Der sportliche Druck sei für die Damen, die um diese hohen Beträge wissen, aber nicht höher. „Wir wissen um den riesigen Aufwand, den der Verein betrieben hat“, sagt Trainer Ben Angelsberg. „Ein großer Dank geht an die Sponsoren, das Komitee, die alles organisiert haben, um das überhaupt möglich zu machen.“
Hohe Ambitionen
Die Spielerinnen können das ganze Drumherum gut ausblenden, sagt Angelsberg. Aus sportlicher Sicht rechnet man sich Chancen auf Seiten der Walferdinger, des amtierenden luxemburgischen Meisters, aus. „Wir haben Videos des Gegners geschaut. Sie sind eine gute Mannschaft, aber nicht vergleichbar mit den Mannschaften, auf die wir vorher im Challenge Cup trafen. Ich denke, sie sind etwas schwächer einzuschätzen. Wenn wir unser Spiel machen, ist es möglich, in Österreich zu gewinnen.“ Mit Sokol/Post trifft Walferdingen auf eine sehr ambitionierte Mannschaft. Seit 1953 feierte das Team 51 Mal den Meistertitel und 25 Mal den Pokalsieg. „Vielleicht unterschätzen sie ja das kleine Luxemburg“, sagt Angelsberg. „Unser Ziel bleibt, den Vergleich zu gewinnen.“
Als problematisch sieht der 34-jährige Coach doch den Leistungsunterschied der österreichischen Liga zur Novotel League an. Bis jetzt ist sein Team in vier Spielen durch die luxemburgische Liga spaziert. Die Bilanz: vier Siege, 12:0 Sätze. „Das ist das größte Problem. Die Mädels aus Österreich spielen regelmäßig auf hohem Niveau, wir nicht. Für uns wird es in dieser Saison etwas Neues sein, unsere Leistung auf hohem Niveau abzurufen.“ Die Mannschaft ist am Dienstagmorgen vollzählig nach Wien gereist, sodass Angelsberg alle Optionen offenstehen. „Wir haben uns in dieser Saison auf den richtigen Positionen verstärkt. Wir haben ein gutes Gleichgewicht in der Mannschaft und können auch jederzeit von der Bank aus reagieren.“
Am Mittwochabend kommt es um 19 Uhr zum Hinspiel, ehe Walferdingen kommenden Mittwoch im Rückspiel vor heimischer Kulisse antritt. „Unser Ziel ist es auch, neue Leute für den Volleyball hinzuzugewinnen. Wir möchten mit diesem Spiel wieder für Aufmerksamkeit in Luxemburg sorgen.“
Und sollte es für eine Qualifikation zur nächsten Runde reichen – wäre dann ein finanzieller Gewinn drin, Herr Weber? „Nein“, schmunzelt der Präsident nur. „Die Zusatzkosten würden erneut überwiegen. Finanziell wäre es sicher kein Gewinn – sportlich wäre es aber sehr schön.“
Im Überblick
1/32-Finale des CEV Challenge Cup:
Mittwoch, 27. Oktober, 19.00 Uhr:
Hinspiel: Niederösterreich Sokol/Post – RSR Walferdingen
Mittwoch, 3. November, 19:30 Uhr:
Rückspiel: RSR Walferdingen – Niederösterreich Sokol/Post
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