Damen-LBBL / Michelle Dittgen ist zum wichtigsten Zeitpunkt zurück in Form
Nach ihrer Verletzungspause ist Michelle Dittgen pünktlich für die Finalserie gegen den Gréngewald Hostert wieder in Form. Dass hart umkämpfte, intensive Spiele warten werden, davon geht man auch im Düdelinger Lager aus.
Pünktlich zur entscheidenden Saisonphase scheint Michelle Dittgen wieder ihre Form gefunden zu haben. Im Januar – gerade einmal eine Woche vor dem Pokalhalbfinale – hatte sich die Spielerin des T71 Düdelingen an der Schulter verletzt, verfolgte die Partie gegen den Gréngewald mit Armschlinge von der Bank aus. Zur Erleichterung der 26-Jährigen stellte sich die Bänderverletzung jedoch als weniger schlimm heraus, als zu Beginn befürchtet, und so konnte sie noch während der regulären Saison ihr Comeback auf dem Parkett feiern. Am letzten Wochenende war Dittgen nun die wichtigste luxemburgische Scorerin ihrer Mannschaft – 17 Punkte, davon drei Dreier – im zweiten Halbfinalspiel gegen die Résidence Walferdingen. „Ich hatte Glück im Unglück, durfte die Schulter drei Wochen nicht zu sehr belasten. Ich konnte aber relativ schnell wieder anfangen zu laufen, bin danach viel Fahrrad gefahren. Das hat mir geholfen, zügig zurück auf dem Parkett zu sein. Als ich beim Training gesehen habe, dass es ganz gut läuft, habe ich auch direkt wieder gespielt. Das hätte natürlich auch ganz anders ausgehen können“, meint die Nationalspielerin. So war sie direkt wieder drin, nicht nur was die Kondition betraf, sodass für die entscheidende Saisonphase wieder auf Michelle Dittgen Verlass ist. „Ich bin immer motiviert, doch bei mir hängt alles sehr stark am Selbstvertrauen. Seit der Verletzung habe ich noch mehr Motivation, um zurückzukommen. Und mit dem ganzen Pech, das wir vor allem seit Weihnachten haben, ist jetzt nicht der Zeitpunkt aufzugeben“, meint die 26-Jährige, die damit auf die Ausfälle der Leistungsträgerinnen Catherine Mreches, Shalonda Winton und zeitweise auch Mandy Geniets hinweist.
Dass sie ausgerechnet beim Pokalhalbfinale zuschauen musste, war für sie in den letzten Monaten am schwersten, wie Dittgen weiter betont: „Das war ein sch… Timing. Auch wenn wir in der Meisterschaft ein, zwei Spiele verloren hätten, wäre es nicht schlimm gewesen, denn im Play-off kann man eben zurückkommen. Doch im Pokal ist es eben ein einziges Spiel.“ Trotz der ganzen Umstände, um den Korb, den der T71 zu viel aufgeschrieben bekommen hatte, und der ganzen Affäre vor den verschiedenen Instanzen kann die Düdelingerin dem Halbfinale inzwischen aber auch etwas Positives abgewinnen. „Wir galten als Underdog, haben aber eine sehr gute Leistung gezeigt, auf die man stolz sein kann. Am Ende hat es zwar nicht gereicht, doch darauf hatten wir keinen Einfluss mehr. Ich bin trotz allem froh, wie wir das alles in den letzten Monaten bewältigt haben.“
Neue Konstellation
Der Pokal ist abgehakt, Düdelingen hat die reguläre Saison auf Platz eins beendet und seine beiden bisherigen Play-off-Serien mit 2:0 gewonnen. Nun geht der Blick Richtung Finale, wo kein Geringerer als der große Rivale Hostert wartet. Ein Duell, das man im luxemburgischen Basketball heiß erwartet, denn es ist das erste Mal seit dem Pokalhalbfinale, dass beide Mannschaften aufeinandertreffen werden. Genug Würze dürfte in den Finalspielen demnach drin sein. Dass hart umkämpfte, intensive Spiele auf einen zukommen werden, in denen sich nichts geschenkt wird, das glaubt auch Michelle Dittgen. „Sie wollen es richtig krass und wir auch. Ich glaube, es werden richtig gute, aber auch richtig intensive Spiele. Ich bin sehr gespannt und glaube, dass die Tagesform und der Wille eine sehr große Rolle spielen werden. Sie sind derzeit richtig gut drauf, haben länger kein Spiel verloren, wir haben das auch jetzt ganz gut hinbekommen. Das gibt einem schon Selbstbewusstsein.“
Sie wollen es richtig krass und wir auch. Ich glaube, es werden richtig gute, aber auch richtig intensive Spiele.
Erstmals wird eine Finalserie bei den Damen in dieser Saison nach dem Modus „Best of five“ entschieden, schon eine kleine Herausforderung, wie es auch die 26-Jährige sieht: „Auf der einen Seite wird es sauer, weil wir jetzt drei Spiele innerhalb einer Woche bestreiten müssen. Da kommt es auch darauf an, wer den längeren Atem hat. Da hat der Hostert mehr Leute, während wir hier schon etwas eingeschränkt sind. Doch von der Qualität her ändert nicht viel.“ Dabei weist die Düdelingerin aber auch darauf hin, dass sich beide Mannschaften in der jetzigen Konstellation bisher noch nicht gegenüberstanden.
Denn nicht nur der Gréngewald hat mit Dowdell eine neue US-Spielerin verpflichtet, sondern auch der T71 geht seit zwei Wochen mit einer dritten Profispielerin – Sierra Moore – auf Korbjagd. Eine Entscheidung, die beim Team am Anfang auch durchaus auf Skepsis stieß, wie Michelle Dittgen zugibt. „Wir haben uns alle gefragt, was das werden würde, wir seien doch gut, so wie wir sind. Nach zwei Trainingseinheiten und dem ersten Spiel hatte man jedoch das Gefühl, dass Moore schon lange da ist. Sie hat sich schnell angepasst, es ist einfach, mit ihr zu spielen, auch außerhalb des Parketts kommen wir gut mit ihr klar. Das hätte natürlich auch alles nach hinten losgehen können.“
Für Michelle Dittgen ist klar, ihr Team muss in den nächsten Spielen versuchen, einen schnellen Basketball zu spielen, um den Gegner müde zu machen. „Doch das hängt von uns ab, ob wir das hinbekommen. Drei gewonnene Spiele ist auch was anderes als eins oder zwei.“ Dabei hofft sie, dass beide Mannschaften einmal mehr Werbung für den luxemburgischen Damenbasketball machen können. „Ich habe das Gefühl, dass seit dem EuroCup mehr Leute bei uns in der Halle sind, sie haben gesehen, dass doch mehr im Damenbasketball steckt, als vielleicht viele dachten, und Feuer wird in diesen Finalspielen sicher drin sein.“
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