Handball / Mit einem unerwarteten Helden: Käerjeng trotzt den Rückschlägen und bezwingt den HBD
Der HB Käerjeng hat am Dienstagabend zahlreichen Rückschlägen getrotzt und in einem hart umkämpften Spiel den HBD mit 40:37 bezwungen. Torhüter Matush Lallemang avancierte mit 13 Paraden zum unerwarteten Helden des Abends.
Drei Tage, nachdem der HBD für die erste faustdicke Überraschung der Saison gesorgt und den Titelfavoriten Red Boys bezwungen hatte, war am Dienstagabend mit Käerjeng der nächste Favorit in Düdelingen zu Gast. Die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic war nach der Niederlage der Red Boys also gewarnt, musste aber zusätzlich auf den am Rücken verletzten Stammtorhüter Van-Zeller verzichten.
Ein langes Abtasten gab es nicht. Der HBD erwischte den besseren Start und führte schnell mit 3:0. Den schlechten Beginn fingen die Käerjenger aber schnell auf. In der sechsten Minute glich Karamehmedovic zum 3:3 aus und es entwickelte sich ein umkämpftes Match auf Augenhöhe.
Der HBK musste dann allerdings nach einer Viertelstunde Spielzeit einen ersten herben Rückschlag hinnehmen. Torhüter Michels sprintete von der Bank aus zurück zu seinem Tor und hinderte dabei den zum Konter stürmenden Steffen außerhalb seines Torraums am Abschluss. In den FLH-Regeln steht: „Verlässt der Torwart seinen Torraum, trägt er die alleinige Verantwortung dafür, dass es nicht zu einem Zusammenprall mit dem Angreifer kommt.“ Die Folge: Das Schiedsrichter-Duo zeigte Michels nach kurzer Beratung die Rote Karte und verhängte zudem einen Siebenmeter.
Lallemang steigert sich von Parade zu Parade
Bei Käerjeng musste nun der einzige im Aufgebot verbliebene Schlussmann, Matush Lallemang, ran. Der bisher wenig erfahrene Nachwuchskeeper stellte aber sofort mit seiner ersten Aktion seine Qualitäten unter Beweis und parierte den Strafwurf von Ilic. Sechs Minuten später folgte allerdings ein weiterer Rückschlag: Veidig konnte beim HBK verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen.
Düdelingen hatte die Partie mittlerweile gedreht und die Führung übernommen. Zur Pause lagen die Hausherren knapp mit 19:18 vorne. Absetzen konnten sich die Düdelinger aber nicht. Denn Nachwuchskeeper Matush Lallemang kam immer besser in Fahrt und hielt seine Mannschaft mit einigen Glanztaten in der Partie. „Ich war schon viel gestresst, als ich reinkam. Ich rechnete eigentlich nicht damit, zu spielen. Nach den ersten Paraden legte sich dann aber meine Aufregung“, so Lallemang. Der 18-Jährige packte in der 44. bereits seine elfte Parade aus, Meis glich auf der Gegenseite zum 27:27 aus – bekam dabei allerdings einen Schlag ins Gesicht ab und musste danach minutenlang neben dem Platz behandelt werden. Es war der dritte Käerjenger Rückschlag. Der nächste folgte drei Minuten später. Blazevic berührte O. Etute bei der Abwehrarbeit im Gesicht und wurde nach Michels als zweiter HBK-Spieler vom Platz gestellt.
Die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic schien aber nun eine Jetzt-erst-recht-Mentalität zu entwickeln, ging aggressiver in der Defensive zu Werke und nutzte die immer zahlreicher werdenden Unaufmerksamkeiten des HBD aus, um das Spiel endgültig an sich zu reißen. Zehn Minuten vor Schluss führte der HBK plötzlich wieder mit drei Toren. Die Führung gaben die Grünen schließlich nicht mehr her. „Heute hat jeder gekämpft, ich bin stolz auf die Mannschaft“, freute sich Lallemang.
Statistik
HBD: Herrmann (1-20’, 38-45’, 57-60’, 5 Paraden), Hensen (20-38’, 45-49’, 5 P.), Spirinelli (49-57’) – Jung, Hippert 3, Köller 4, Wirtz 4, Ilic 8/1, I. Etute 2, Aldin Zekan 3, Rembimbas, O. Etute 9, Mahnen, Steichen, Steffen 2, Schuster 2
Käerjeng: Michels (1-15’, 3 P.), M. Lallemang (15-60’, 13 P., davon 1 7m) – Temelkov 1, Trivic 4, Huberty, Karamehmedovic 3, Rahim 2, Edgar 4/1, Meis 9, Veidig 1, Radoncic, Blazevic 2, Pucnik 4, Y. Lallemang, Armin Zekan 5, Vrgoc 5
Schiedsrichter: Schmidt/Volz
Zeitstrafen: HBD 4 – Käerjeng 5
Rote Karte: Michels (15’, Unsportlichkeit), Blazevic (47’, Tätlichkeit)
Siebenmeter: HBD 1/2 – Käerjeng 1/2
Zwischenstände: 5’ 3:2, 10’ 4:6, 15’ 7:8, 20’ 12:12, 25’ 16:15, 30’ 19:18, 35’ 22:20, 40’ 24:23, 45’ 28:28, 50’ 29:31, 55’ 31:35
Zuschauer: 200 (geschätzt)
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