Handball / Money Time in der AXA League: Keine Ausrutscher mehr erlaubt
Die Handballsaison 2021/22 neigt sich dem Ende zu. Drei Spieltage vor Schluss ist der Ausgang aber weiter völlig offen: Sowohl die Red Boys als auch der HB Esch kämpfen um den ersten Platz. Ausrutscher sind auf dem Weg zum Titel keine mehr erlaubt. „Jetzt ist Money Time“, sagt Aldin Zekan.
„Die Erleichterung war danach relativ groß“, sagt Aldin Zekan. Gemeint ist die Escher Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Berchem. Davor lagen Zekan und die Red Boys nämlich noch drei Punkte hinter dem Tabellenführer und hatten den Gewinn der Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand. Ein Rückstand, der nach dem 7. Spieltag in der Titelgruppe auf einen Punkt geschmolzen ist. Die Meisterschaft ist wieder völlig offen und spannend wie selten.
„Wir waren uns bewusst, dass Esch mindestens ein Spiel verlieren muss, um unsere Chancen auf den Meistertitel am Leben zu halten. Dass das jetzt gleich im ersten Spiel nach der Pause passiert ist, spielt uns in die Karten“, so Zekan. Differdingen kann sich nun ganz auf sich konzentrieren. Den einen Zähler können die Red Boys am letzten Spieltag im direkten Duell mit Esch aufholen – bis dahin gilt es allerdings keine Punkte mehr liegen zu lassen. Um diese aussichtsreiche Position nicht gleich wieder aufzugeben, ist für die Red Boys ein Sieg gegen Düdelingen am Samstag Pflicht.
Die Bedeutung der verbleibenden Spiele ist klar und bei jedem von uns fest im KopfRed Boys
„Wir dürfen am Wochenende nichts anbrennen lassen. Gefühlt ist die Partie gegen den HBD ein Finale. Wenn wir nicht gewinnen, sind unsere Titel-Chancen wieder kritisch“, erklärt Zekan: „Unser einziges Ziel ist der Sieg. Wir müssen gegen Düdelingen gewinnen. Jetzt ist Money Time.“ Im Falle einer Niederlage wäre nämlich wieder Bangen angesagt: Die Red Boys müssten dann darauf hoffen, dass der HBD am neunten Spieltag auch gegen Esch gewinnt, um weiter Chancen auf den Titel zu haben. Düdelingen könnte zum Zünglein an der Waage werden. Darauf will es die Mannschaft von Trainer Sandor Rac nicht ankommen lassen. „Rechnerisch ist es einfach. Gewinnen wir unsere drei verbleibenden Spiele, sind wir Meister“, so Zekan.
So einfach es auch klingt, so schwer ist die Aufgabe. Schon das Spiel am Wochenende gegen den HBD wird eine Herausforderung. Die Düdelinger haben noch Aussichten auf den dritten Tabellenplatz und wollen diese behalten. Außerdem hat der HBD in dieser Saison sowohl die Red Boys als auch Esch schon einmal besiegt. Daran wollen sich die Red Boys nicht stören. Sie sind bereit, es mit dem HBD aufzunehmen. Die Stimmung in der Mannschaft könnte vor der Begegnung kaum besser sein. „Nach unseren Ausrutschern gegen Esch und Berchem ist die Motivation nun sehr groß, diese wiedergutzumachen.“
Zurück in die Erfolgsspur finden
Auf die Frage, worauf es gegen den HBD ankommen wird, antwortet Zekan: „Das A und O wird die Verteidigung sein. Von der Einstellung und dem Willen will ich gar nicht reden. Die Bedeutung der verbleibenden Spiele ist klar und bei jedem von uns fest im Kopf. Jeder weiß, um was es geht“, sagt Zekan: „In der Verteidigung müssen wir im Vergleich zu unseren letzten Spielen einen Zahn zulegen. Wir müssen gut verteidigen und unsere Torhüter müssen gut im Spiel sein, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Vorne im Angriff hatten wir bisher keine Probleme.“
Nach einem weiteren Match gegen Außenseiter Mersch am 9. Spieltag wartet dann schon die voraussichtlich alles entscheidende Partie gegen Esch. „Ich glaube nach der langen Covid-Zeit wäre ein Finale um den Titel das perfekte Szenario für die Fans, die lange nicht in die Hallen durften“, so Zekan: „Aber wir müssen Schritt für Schritt vorgehen. Ich will nicht jetzt schon von einem Finale reden. Wir müssen erst einmal am Wochenende gegen Düdelingen gewinnen.“
Der Konkurrent aus Esch muss derweil am Samstag gegen Käerjeng ran. Ein Spiel, in dem der Titelverteidiger klarer Favorit ist – dieses aber nicht auf die leichte Schulter nimmt. „Käerjeng kann an einem guten Tag gegen jede Mannschaft aus der AXA League gewinnen. Wir müssen konzentriert sein“, sagt Sacha Pulli. Das Spiel wollen die Escher aber nutzten, um nach dem Rückschlag gegen Berchem zurück in die Erfolgsspur zu finden. „Wir waren am vergangenen Wochenende nicht zufrieden und müssen uns verbessern, um am letzten Spieltag ein Finale vor eigenem Publikum zu spielen“, so Pulli: „Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel und müssen uns nur auf uns konzentrieren.“ Berchem peilt derweil am Freitag im Kampf um den dritten Tabellenplatz einen Pflichtsieg gegen Mersch an.
In der Damen-Meisterschaft heißt das Topspiel am Wochenende Düdelingen gegen Diekirch – Meister gegen Pokalsieger. Das Hinspiel in der Titelgruppe hatten die Handballerinnen des HBD zwar knapp verloren, ins Rückspiel gehen sie allerdings klar favorisiert und werden wohl nichts anbrennen lassen. Der Titelkonkurrent aus Käerjeng trifft derweil auf die Red Boys. Museldall muss gegen Esch ran.
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