CMCM-Meeting / Rekorde en masse und eine Olympia-Quali
Beim hochkarätig besetzten CMCM-Meeting in der Coque wurden die Zuschauer mit vielen Top-Leistungen verwöhnt. Aus luxemburgischer Sicht ragte die Olympia-Qualifikation von Kugelstoßer Bob Bertemes heraus, doch auch die neuen nationalen Rekorde der FLA-Frauen Patrizia Van der Weken, Victoria Rausch und Charline Mathias sorgten für ein mehr als zufriedenstellendes Resultat für die FLA-Delegation.
Bob Bertemes musste lange warten, bis er sich schließlich über seine Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele freuen konnte. Nach etlichen Diskussionen wurde sein Versuch für gültig erklärt und er durfte endlich feiern. Mit seinen geworfenen 21,71 m konnte sich der Kugelstoßer zum sechsten Mal bei diesem Meeting behaupten.
Auf den 60 m Hürden hatte Victoria Rausch mit einer starken Konkurrenz zu kämpfen. Dies schien die Luxemburgerin zu beflügeln, denn die Hürdenläuferin konnte ihren eigenen nationalen Rekord wieder um eine Hundertstel verbessern. Ihre neue persönliche Bestleistung liegt nun bei 8,16. „Ich war anfangs ein wenig nervös. Mein Ziel war, es ins Finale zu schaffen. Das ist mir geglückt”, gestand Rausch, die aufgrund eines Muskelfaserrisses erst seit drei Wochen wieder voll trainieren konnte. Dass der Anfang der Hallensaison also so gut für sie laufen würde, war nicht unbedingt so zu erwarten.
Charline Mathias setzte auf den 800 m ein dickes Ausrufezeichen, indem sie die neue nationale Bestmarke auf 2.03,80 verbessern konnte. „Ich wusste nicht wirklich, wie es um meine Form stehen würde. Die Eindrücke im Trainingslager stimmten mich zufrieden, doch ich musste diese dann auch im Wettbewerb beweisen“, so Mathias. Den Beweis hat sie geliefert. Die CSL-Läuferin war insgesamt elf Hundertstel schneller als bei ihrem Rekord im Februar 2022.
Van der Weken: 7,09!
Für den krönenden Abschluss dieses Events sorgte Patrizia Van der Weken beim 60-Meter-Rennen der Frauen. Die Luxemburgerin stellte ihre starke Form wieder einmal unter Beweis. Erst kürzlich konnte die Sprinterin beim Regio Meeting in Luxemburg mit gelaufenen 7,17 überzeugen. Diesmal setzte die 24-Jährige noch einen drauf. Die Uhr blieb bei 7,09 Sekunden stehen. Das bedeutet persönlicher Rekord, nationaler Rekord, Meeting-Rekord und Jahres-Weltbestleistung in einem. „Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen. Das ist unglaublich. Damit hatte ich nicht gerechnet“, so Van der Weken. Dass sie überhaupt jemals die Zeit von 7,10 einmal unterbieten könnte, daran hat die FLA-Athletin eigentlich nie so richtig geglaubt. Ihr Trainer Arnaud Starck redete ihr aber immer wieder ins Gewissen, dass sie es schaffen könnte. „Ich könnte es sogar in diesem Jahr schaffen“, habe ihr Coach ihr gesagt. Er sollte recht behalten.
Wenn man ihrem Trainer Glauben schenken darf, hat sie ihren Zenit noch nicht erreicht. „Es war nicht der perfekte Lauf. Ich bin nicht sehr gut gestartet“, erklärte Van der Weken ihren Final-Sprint. Erst auf den letzten rund 20 Metern konnte sie sich von der Konkurrenz absetzen. Wohl hatte auch das Publikum seinen Anteil daran, dass die CAPA-Sprinterin über sich hinauswuchs. „Ich glaube, ich habe die Coque noch nie so voll gesehen. Das hat mich noch einmal extra motiviert“, gestand sie.
Auf den 60 m Hürden schaffte es François Grailet ins Finale. Dort hatte der nationale Rekordhalter dieser Disziplin einen schweren Stand. „Meine Vorbereitung auf dieses Meeting verlief alles andere als optimal. Ich war letzte Woche krank. Deshalb waren meine Erwartungen nicht besonders hoch“, so Grailet, der das Rennen an letzter Position in 8,01 beendete.
Nicht zufrieden mit seiner Leistung war Vivien Henz auf den 1.500 m. Mit einer Zeit von 3:43,20 wurde der 19-Jährige Fünfter. „Ich habe mich nicht gut gefühlt. Ich habe viel mehr drauf, als ich heute (gestern) zeigen konnte. Doch es gibt mir Lust, wieder beim nächsten Rennen anzugreifen”, so der CSL-Athlet. Zu guter Letzt konnten Gil und Charel Weicherding auf den 3.000 m wertvolle internationale Erfahrungen auf diesem Niveau sammeln.
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Vivien Henz lief die 1500m in 3’43″20? Niemals!