Tokyo 2020 / Schwimmerin Julie Meynen bleibt hinter Erwartungen zurück, lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen
Den Erwartungen konnte Julie Meynen über 100 m Freistil nicht gerecht werden. Nach einem schwierigen Jahr ist die 23-Jährige froh, überhaupt bei Olympia dabei sein zu können. Nun fokussiert sie sich auf die 50 m und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
Julie Meynen blieb auf den 100 m Freistil hinter den Erwartungen zurück. Im vierten Vorlauf schlug die Luxemburgerin auf Bahn zwei nach 55,69 Sekunden an. Ihr Landesrekord von 2019 liegt bei 54,44 Sekunden. Am Ende bedeutete ihre Zeit Platz 32 unter 51 Starterinnen. „Ich bin klar hinter meiner Bestleistung zurückgeblieben“, so die 23-Jährige. Woran es während des Rennens genau gelegen hat, konnte Meynen unmittelbar nach dem Rennen nicht sagen. Selbst hatte sie die Wiederholung noch nicht gesehen. Aber sie wisse, wie man so ein Rennen angehen müsse, und sei sehr konzentriert gewesen.
Niedergeschlagen war die USA-Studentin nicht. Sie war froh, dass es endlich losging. Nach dem Trainingslehrgang und der Eröffnung der Spiele am Freitag hat sich der ersehnte Start doch etwas hingezogen. „Ich habe nie aufgegeben und mich an meinen Rennplan gehalten. Ich bin mit mir im Reinen.“ Sie habe alles rausgeholt, was herauszuholen war, und deshalb eigentlich auch zufrieden.
Bereits im Vorfeld hatte Meynen erklärt, dass sie ein schwieriges Jahr hinter sich habe, und das nicht nur wegen Corona. Ihre Uni in Auburn, USA, entließ ihre Trainer, dann das lange Zittern um die Teilnahme an Olympia. Durch die geringe Wettkampfpraxis in den vergangenen Monaten wusste Meynen nicht, wo sie im internationalen Vergleich stehe. In den USA ist sie es gewohnt, sehr viele Rennen zu bestreiten, dieser Rhythmus fehlt nun, das kann auch durch hartes Training nicht komplett kompensiert werden. „Ich weiß, was ich vor zwei Jahren geschwommen bin, und momentan scheine ich noch nicht wieder an dem Punkt zu sein.“ Die Luxemburgerin ist vor allem dankbar, dass sie überhaupt bei Olympia am Start sein kann.
Wenn Meynen 2020 etwas gelernt hat, dann dass man auch in schwierigen Momenten nicht aufgeben darf. „Das ganze abgelaufene Jahr war mental nicht einfach zu verarbeiten, aber ich denke, dass ich gestärkt daraus hervorgehe“, so die USA-Studentin. „Es bringt nichts, mir zu viele Gedanken über die 100 m zu machen. Ich fokussiere mich nun auf meinen nächsten Start.“
Der erfolgt am Freitag um 12.33 Uhr MESZ. Dann geht die Freistil-Spezialistin über die 50 m an den Start. Ein Rennen, das ganz anders angegangen werden muss als die 100 m. „Da gibt man vom Start bis zum Ziel 100 Prozent und es kommt auf jedes noch so kleine Detail an.“
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