Rhythmische Sportgymnastik / Sophie Turpel: Ohne Nervosität beim EM-Debüt
Für Sophie Turpel endete ihr letztes Jahr in der Kategorie der Juniorinnen mit dem bisherigen Highlight ihrer noch jungen Karriere. Bei ihrem EM-Debüt belegte die 15-Jährige mit jedem der vier Geräte einen Platz im soliden Mittelfeld.
Nachdem Sophie Turpel am Donnerstag ein souveränes EM-Debüt feierte, machte die 15-jährige FLGym-Turnerin gestern ein weiteres Mal Werbung für die in Luxemburg noch junge Sportart. Am ersten Tag hatte die Juniorin für die Übung mit dem Seil 16,500 Punkte bekommen und mit dem Ball 17,150 Punkte. Im 41 Teilnehmerinnen starken Feld bedeutete dies die Plätze 20 bzw. 22. Gestern Vormittag um 11 Uhr luxemburgischer Zeit ging es dann mit den letzten beiden Handgeräten weiter – und wieder überzeugte die junge Turnerin mit ihren ausdrucksstarken Programmen. Am Ende leistete sie sich lediglich mit den Keulen einen kleinen Fehler, doch alles halb so schlimm, wie Turpel nach dem Wettkampf erzählte: „Der Schwierigkeitswert war gerade bei dieser Übung sehr hoch, deshalb hat sich der Fehler in der Bewertung dann auch nicht zu schlimm bemerkbar gemacht.“
Bei der Rhythmischen Sportgymnastik setzen sich die Punkte einer Übung nämlich aus einem Schwierigkeits- und einem Ausführungswert zusammen. Bei Turpel betrug die Schwierigkeit gerade bei der Übung mit den Keulen 11,000 Punkte, womit sie ein anspruchsvolleres Programm zeigte als die Turnerinnen, die sich ebenfalls im Mittelfeld klassierten. Am Ende betrug die Gesamtwertung beim vorletzten Handgerät dieser EM 17,100 Punkte, womit schlussendlich Rang 29 heraussprang. Zum Abschluss stand dann noch das Band auf dem Programm. Beim elegantesten, aber gleichzeitig auch schwierigsten Handgerät der Rhythmischen Sportgymnastik blieb Turpel ein weiteres Mal fehlerfrei. 15,250 Punkte bedeuteten somit einmal mehr einen soliden Mittelfeldplatz – Rang 23.
„Ich bin wirklich sehr zufrieden“, meinte die 15-Jährige nach ihrem EM-Debüt. Dabei war es erstaunlich, wie routiniert sie ihren Wettkampf bestritt. Von Nervosität war ihr rein äußerlich jedenfalls absolut nichts anzusehen, auch wenn es in ihr drin schon ganz anders aussah, wie Sophie Turpel mit einem Lachen betont: „Ich war doch schon ziemlich nervös. Aber die ganze Atmosphäre, die in der Halle in Kiew herrscht, hat mich dann doch irgendwie beruhigt. Es gefällt mir hier einfach sehr gut, alles ist super organisiert und die Halle zudem richtig schön.“
EM in einer „Bubble“
Durch die Covid-19-Maßnahmen kam Turpel jedoch nicht in den Genuss, vor einem vollen Haus antreten zu dürfen. Denn wie es in diesen Tagen überall bei Sportwettkämpfen üblich ist, fand auch die EM in der ukrainischen Hauptstadt ohne Zuschauer in einer „Bubble“ statt. „Das ist natürlich schade, doch für mich nicht so schlimm. Ich bin einfach nur froh, dass ich überhaupt hier antreten durfte. Ich bin dem Verband somit auch sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit trotz der schwierigen Umstände erhalten habe.“ Denn viele große Nationen, wie etwa Russland, das in der Rhythmischen Sportgymnastik seit Jahren nach Strich und Faden dominiert, haben auf eine Teilnahme verzichtet. Hinzu kam eine komplizierte Vorbereitungsphase, denn eigentlich hätte die EM in Kiew bereits im Mai stattfinden sollen. Ihren letzten offiziellen Wettbewerb hatte Turpel somit auch vor dem Lockdown im März bestritten, auch wenn sie danach noch an einem Online-Wettbewerb teilgenommen hat, wie er in den letzten Monaten häufiger in der Rhythmischen Sportgymnastik organisiert wurde. Dabei führten die Turnerinnen ihre Übungen in der eigenen Halle auf und filmten diese gleichzeitig. „Das ist aber nicht mit einem richtigen Wettbewerb zu vergleichen, bei dem die Jury in der Halle sitzt.“ Und so stand in den letzten Wochen vor allem sehr viel Training an: „Deshalb bin ich auch meinen Trainerinnen sehr dankbar, die mich so gut auf die EM vorbereitet haben.“
Wichtige Erfahrungswerte hat Sophie Turpel in den vergangenen Tagen auf jeden Fall gesammelt. Im kommenden Jahr wird sie dann auch erstmals in der Kategorie der Seniors antreten: „Deshalb war es für mich einfach so wichtig, dass die EM in diesem Jahr doch noch stattfand“, betont die FLGym-Athletin, die auch im Promotionskader des COSL vertreten ist, zum Abschluss des Gesprächs. Sicher kann man jedoch sein, dass man nicht zum letzten Mal von Sophie Turpel gehört hat. Die EM ist für die 15-Jährige unterdessen noch nicht ganz vorbei, denn am morgigen Sonntag wird sie auf der Tribüne sitzen und ihre Schwester Elena anfeuern, die Luxemburg in Kiew bei den Seniors vertritt.
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