Kyotec Open / Turnierdirektor François Dahm zieht Bilanz mit gemischten Gefühlen
François Dahm ist seit 2013 Turnierdirektor bei den Kyotec Open in Petingen. Mit dem bisherigen Verlauf des Turniers ist er zufrieden. Besonders auf sportlicher Ebene ist der Wettbewerb ein voller Erfolg. Die Umsetzung war aber selten so eine Herausforderung wie in diesem Jahr.
Tageblatt: Herr Dahm, wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Verlauf des Turniers?
François Dahm: Man muss zwei Aspekte betrachten: den sportlichen und das Drumherum. Was das Sportliche betrifft, sind wir sehr zufrieden. Sowohl die Qualifikation als auch das Hauptfeld waren sehr gut besetzt. Was das Drumherum betrifft, sind wir es schon gewohnt, keine großen Mengen an Zuschauer zu empfangen, wenn es keinen Publikumsmagneten im Feld gibt. Nur die Auftritte der beiden besten Luxemburgerinnen, Eléonora Molinaro und Mandy Minella, haben viele Leute in die Halle gelockt.
Was uns aber auch Sorgen bereitet, ist alles, was mit dem Thema Covid zusammenhängt – das kostet unheimlich viel Energie und Arbeit. Das kann sich niemand vorstellen. Wir haben drei Leute, die sich nur darum kümmern.
Das heißt, Corona hat auch in der Organisation eine Hauptrolle gespielt?
Gerade in der Organisation. Das Event läuft unter Covid-Check. Wir mussten dies schon im Vorfeld anfragen und organisieren. Die ITF will zudem, dass wir die Zuschauer von den Spielerinnen, Coaches, Linienrichtern, Stuhlschiedsrichter usw. trennen. Bei Zuschauern reicht der normale Covid-Check. Die anderen Personen unterliegen einem strengeren Check. Wir messen bei ihnen zusätzlich täglich das Fieber und sie müssen jeden Tag einen Bogen ausfüllen, auf dem sie bestätigen, dass sie keine Symptome haben. Dies müssen wir alles dokumentieren und aufbewahren. Administrativ ist es sehr viel Arbeit.
Es gibt viele weitere Kleinigkeiten, die aber sehr zeitaufwendig sind. Die ITF hat auch sanitäre Vorschriften. Wir müssen zum Beispiel dafür sorgen, dass sich jeder regelmäßig die Hände desinfiziert. Um das Feld herrscht zudem eine Maskenpflicht. Auch die Stühle und Bänke, auf denen die Spielerinnen sitzen, müssen regelmäßig desinfiziert werden.
Gibt es dabei Unterstützung von der ITF?
Nein. Die ITF macht die Vorschriften und wir müssen sie umsetzen.
Hatte die Pandemie einen Einfluss auf die Besetzung des Feldes?
Wir selbst haben keinen Einfluss auf die Besetzung. Wir fragen das Turnier bei der ITF an und bekommen dann eine Zusage. Die Spielerinnen können anschließend bei der ITF oder auf der Webseite von Tennis Petingen ein „Fact Sheet“ einsehen und entscheiden, ob sie interessiert sind oder nicht. Im besten Fall schreiben sie sich dann ein. Ganz am Anfang hatten wir ein wirklich starkes Tableau. Kurz vor dem Turnier gibt es aber immer einige, die sich wieder zurückziehen, dann rücken andere Spielerinnen nach. Das ist aber nichts Neues.
Mit der Besetzung können Sie aber trotzdem zufrieden sein …
Ja, wir sind sehr zufrieden. Zuvor fand das Turnier immer in den Allerheiligen-Ferien statt. Da viele unserer freiwilligen Helfer aus dem Lehramt kommen, hat uns dieser Termin immer in die Karten gespielt. Den Termin haben wir aus persönlichen Gründen diesmal geändert. Da die Saison sich dem Ende zuneigt, gibt es mit dem jetzigen Datum noch Spielerinnen, die weitere Punkte brauchen. Für sie ist das Turnier nun eine willkommene Gelegenheit.
Mit den BGL BNP Paribas Luxembourg Open und den Kyotec Open gab es bisher zwei professionelle Tennisturniere in Luxemburg. Das WTA-Turnier auf Kockelscheuer wird es im kommenden Jahr nicht mehr geben. Wie sieht es um die Zukunft der Kyotec Open aus?
Ich bin Turnierdirektor bei den Kyotec Open, weil ich viele Freunde im Petinger Tennisklub habe und das gerne mache. Ich habe 2013 hier angefangen und bin mittlerweile auch älter geworden. Ich habe nicht mehr die gleiche Lust wie noch vor acht Jahren. Ich denke, dass es für mich an der Zeit ist, nun aufzuhören. Für mich persönlich ist es deswegen wahrscheinlich das letzte Turnier. Die Fortsetzung der Kyotec Open wird aber nicht an meiner Person liegen. Der Petinger Tennisklub kann auch ohne mich weitermachen.
Im Überblick
Ergebnisse der Luxemburgerinnen, gestern:
Kathinka von Deichmann (LIE) – Mandy Minella (L/6) 6:3, 2:6, 1:6
Pahlett (SWE)/Silbereisen (L) – T. Morderger (D)/Y. Morderger (D) 1:6, 2:6
Kubareva (BLR)/Prisacariu (ROU) – Molinaro (L)/Nahimana (BDI) 4:6, 7:5, 10:7
Programm:
Heute auf dem Kyotec Court:
Nicht vor 18.30: Océane Dodin (F/1) – Mandy Minella (L/6)
- Daniel Scheid: „Der Wechsel war nach der Verletzung die Chance, nochmal neu zu starten“ - 19. November 2024.
- Zwischen Klassenunterschied, Komplimenten von Bundesliga-Spielern und Zuversicht - 10. November 2024.
- Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung - 9. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos