Judo / U21-EM in der Coque: Ein Event im Zeichen der Pandemie
Es ist ein Wettkampf, wie man ihn nicht alle Tage in Luxemburg erlebt: In den kommenden vier Tagen steht die Arena der Coque ganz im Zeichen des Kampfsports, denn der nationale Verband FLAM organisiert die Junioren-EM im Judo. Eine kontinentale Meisterschaft, auf die die Corona-Pandemie jedoch weiterhin ihre Auswirkungen hat.
Seit Montag steht das Telefon von Tom Schmit nicht mehr still. Der Vizepräsident der Judo-Sektion des nationalen Kampfsportverbandes empfing am ersten Wochentag bereits große Nationen wie die Türkei oder Russland, die mit einer Delegation von rund 40 Personen in Luxemburg angekommen sind. Was folgt, ist eine ganze Prozedur, denn auf das sanitäre Protokoll wird in diesen Tagen besonders Acht gegeben. „Es ist in den Tagen vor den Wettkämpfen die größte Herausforderung“, meint auch Schmit. So musste jeder Teilnehmer der EM bereits vor der Anreise zwei PCR-Tests machen, ein weiterer folgt dann direkt nach der Ankunft in Luxemburg. Bis das Resultat vorliegt, was immerhin sechs bis acht Stunden in Anspruch nimmt, müssen Athleten und Betreuer in ihren Hotelzimmern verweilen. „Es liegt natürlich in unserem Interesse, dass hier alles reibungslos abläuft, damit die Sportler sich so schnell wie möglich wieder frei in der ‚Bubble’ im Hotel bewegen können“, erklärt Schmit weiter. Schließlich haben sämtliche Judokas spezifisch auf diese EM hin trainiert und wollen die Vorbereitung vor Ort ohne große Verzögerungen fortsetzen können.
Strenges sanitäres Protokoll
Bei 352 Athleten aus 43 Ländern – mit Betreuern und Trainern rund 600 Personen – die aus ganz Europa angereist sind, eine wahre Herkulesaufgabe für die Organisatoren. Doch ist man froh, dass die EM trotz der Pandemie überhaupt stattfinden kann. Und so hat der internationale Judoverband ein striktes Protokoll aufgestellt, an dass sich die luxemburgischen Organisatoren konsequent halten müssen, auch wenn die nationalen Corona-Bestimmungen mehr erlauben würden. Dies wird vor allem in Sachen Zuschauer deutlich, denn von luxemburgischer Seite aus hatte die FLAM die Erlaubnis bekommen, ein Maximum von 2.000 in die Coque zu lassen. Beim internationalen Verband geht man die Sache jedoch anders an und so müssen die Tribünen leer bleiben: „Es gilt das Prinzip, die strengere Regelung gilt“, betont Schmit. Die Enttäuschung bei den Organisatoren ist darüber natürlich umso größer, hatte man sich verständlicherweise doch eine größere Werbung durch die Austragung der EM erhofft, schließlich werden im Großherzogtum nicht täglich kontinentale Meisterschaften organisiert. So müssen Interessierte mit einem Livestream vorliebnehmen.
Auch das Konzept der „Bubble“ wird sehr streng ausgelegt, denn alle Personen, die über die vier Tage in der Coque helfen, dürfen die Blase nicht verlassen. „So war es auch nicht so einfach, freiwillige Helfer zu finden, da diese nicht einfach so nach der Arbeit vorbeikommen können, sondern vor Ort übernachten müssen“; erklärt der Judo-Vizepräsident. Dennoch meldeten sich sogar helfende Hände aus der Großregion.
Trotz dieser pandemiebedingen Umstände freut man sich bei der FLAM darauf, dass es am Donnerstag nun endlich losgeht. Die Austragung der U21-EM ist zugleich auch eine Belohnung für die Arbeit der vergangenen Jahre, in denen man sich nicht nur sportlich weiterentwickelt hat, wie die Silbemedaille von Kenza Cossu bei der U18-EM im August zeigt, sondern auch versucht hat, auf internationaler Verbandsebene präsenter zu sein. Und geht es nach Schmit und der Judo-Abteilung, dann soll die EM 2021 nicht die letzte in Luxemburg gewesen sein. So hat man bereits eine Kandidatur für die U18-EM 2023 gestellt. Und bei der FLAM hofft man, dass man mit der Austragung der Wettkämpfe 2021, deren Organisation alles andere als einfach war, sich auch international einen Namen machen und sich so weiterempfehlen kann. „Wir haben das Glück, dass wir mit der Coque eine hervorragende Infrastruktur haben, mit Hotels direkt vor Ort“, erklärt Schmit, der hofft, dass einige Nationen durch die Junioren-EM vielleicht auf den Geschmack kommen und in Zukunft sogar ihre Lehrgänge in Luxemburg absolvieren werden: „Von so einem Netzwerk könnten unsere Athleten dann auch profitieren.“ Nun gilt der Fokus in den kommenden vier Tagen aber erst einmal der Europameisterschaft 2021.
Programm
Am Donnerstag:
Beginn 10 Uhr, Finalrunde ab 16.30 Uhr
Damen: -48, -52 und -57 kg; Herren: -60 und -66 kg
Am Freitag:
Beginn 10 Uhr, Finalrunde ab 16 Uhr
Damen: -63 und -70 kg; Herren: -73 und -81 kg
Am Samstag:
Beginn 11 Uhr, Finalrunde ab 16 Uhr
Damen: -78 und +78 kg; Herren: -90, -100 und +100 kg
Am Sonntag:
Beginn 11 Uhr, Finalrunde ab 16 Uhr
Mixed-Wettbewerbe
- Erste Teams können am Wochenende wieder an der Meisterschaft teilnehmen - 22. November 2024.
- Erste Euroleague-Punkte von Dorian Grosber - 15. November 2024.
- Hilfe vom Nachbarn: East Side Pirates helfen Echternacher Basketballern - 14. November 2024.
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