Basketball / Überraschende Entscheidung: Résidence-Damen wollen freiwillig in die Nationale 2
Es ist eine Nachricht, die überraschend kommt: Die Résidence Walferdingen hat einen Antrag gestellt, in der nächsten Saison mit ihrem Damenteam in der Nationale 2 anzutreten.
Es ist eine Entscheidung, die für viel Verwunderung sorgt und am Wochenende beim letzten Finalspiel der Damen in Oberanven langsam begann, ihre Runden zu machen. Die Résidence Walferdingen hat bei der FLBB den Antrag gestellt, freiwillig in die Nationale 2 abzusteigen. Zur Erinnerung: Das Team aus dem Alzette-Tal stand in den letzten beiden Jahren im Meisterschaftsfinale, in dem es jeweils dem T71 Düdelingen unterlag. Im letzten März gewannen die Spielerinnen um Nadine Bourg zudem den Pokal. Und auch wenn diese Saison etwas schwieriger verlief, so bestritt die Résidence dennoch das Halbfinale der Meisterschaft, in dem es den T71 in der ersten Partie der „Best of three“-Serie sogar noch fast besiegen konnte. Am Ende steht für das Team aus dem Alzette-Tal somit ein vierter Rang zu Buche.
Bereits vor zwei Jahren hatte der Klub fast die Entscheidung getroffen, den Weg in die Zweitklassigkeit zu gehen. Etwas, das jedoch durch einige Transfers, unter anderem dank einer Zusammenarbeit mit der US Heffingen, von wo einige Spielerinnen wie etwa Lea Colbach zur Résidence kamen, noch so gerade eben verhindert werden konnte. Damals war es ein Mangel an Spielerinnen – in diesem Jahr entschieden sich viele junge Talente für den Schritt an die Universität im Ausland –, der den Verein in Not brachte. Dieses Mal sieht dies anders aus. Denn wenigstens in der kommenden Saison hätte Walferdingen mit Kapitänin Nadine Bourg, Nora Hermes und vielen Talenten aus der eigenen Jugend ein Team zusammenbekommen, wie Präsident Alain Weins bestätigt. Doch der Vertrag mit einem der größten Sponsoren läuft aus und wird in dieser Form nicht mehr fortgesetzt. „Wir werden nicht mehr die nötigen finanziellen Mittel haben, um mit zwei Mannschaften in der ersten Liga zu spielen. Wir haben uns wirklich lange Gedanken gemacht, intensiv nach anderen Sponsoren gesucht, doch die Lage ist schwierig“, betont der Präsident, der dem Sponsor keine Vorwürfe macht und ihm für die letzten Jahre noch einmal ein großes Dankeschön ausspricht.
Finanzielle Gründe
Das Team wurde vor ein paar Tagen informiert, das verständlicherweise aus allen Wolken fiel. „Das verstehen wir natürlich. Doch viele sind sich nicht bewusst, welche Summen in ein Team gesteckt werden müssen.“ Dass es nun auch bei den Damen die Tendenz gibt, mit drei Profispielerinnen zu spielen, macht die ganze Situation zudem nicht einfacher. Am Ende musste man bei der Résidence schauen, welche Mannschaft langfristig gesehen die besseren Aussichten hat. Und da bei den Damen wieder eine ähnliche Situation wie vor zwei Jahren anstehen könnte, denn viele junge Spielerinnen dürften sich im Sommer 2024 wieder für die Universität im Ausland entscheiden, fiel die Wahl auf die Herren. Der Verein will die Spielerinnen nun bestmöglich unterstützen, einen neuen Klub zu finden, wenn sie im nächsten Jahr nicht in der Nationale 2 spielen wollen. „Dafür haben wir natürlich vollstes Verständnis.“
Weins hofft, dass in den kommenden Jahren Lösungen gefunden werden und man in zwei bis drei Jahren auch mit dem Damenteam wieder den Weg ins Oberhaus gehen kann. Es wäre eine erfreuliche Entwicklung, denn nicht nur mit Walferdingen, sondern auch mit Ettelbrück, das nach aktuellem Stand des Play-downs absteigen wird und mit seinem enorm jungen Team ebenfalls einen Neuaufbau in der Nationale 2 suchen dürfte, würden der Damenmeisterschaft in der kommenden Spielzeit gleich zwei Traditionsteams verloren gehen.
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