Leichtathletik / Zum Gemeinschaftsgefühl zurückfinden: Mit dem 25. Postlaf beginnt die Straßensaison
Nach drei Jahren Zwangspause läutet der Postlaf mit seiner 25. Jubiläumsausgabe wieder die Saison der Straßenläufe ein. Mit 2.407 Voranmeldungen nähert sich der Saisonauftakt dabei sogar Vor-Pandemiezahlen. Nach deutlichen Rückgängen in den letzten beiden Jahren ein Hoffnungsschimmer. Das Tageblatt sprach mit Pascal Groben, einem Mitverantwortlichen für die Straßenläufe bei der FLA, über die Folgen von Corona, ob der Postlaf ein Gradmesser für die nächsten Monate sein kann und seine Wünsche für die Saison 2023.
Tageblatt: Nach drei Jahren Pause startet mit dem Postlaf wieder eine Straßensaison, wie man sie vor der Corona-Pandemie gewohnt war. Wie groß ist die Erleichterung und Vorfreude?
Pascal Groben: Wie bei allen anderen Wettbewerben ist es schön, endlich wieder in eine normale Saison gehen zu können. Was die Straßenläufe betrifft, freue ich mich vor allem für die vielen Hobbysportler, für die die Pandemiejahre sicherlich am schwierigsten waren.
Der Postlaf kann nach dreijährigem Warten endlich seine 25. Jubiläumsauflage feiern. Was macht den Charme dieses Rennens aus?
Vorteil des Postlaf ist natürlich, dass es das erste Rennen im Kalender ist und die Straßensaison eröffnet. In den Jahren hat er sich zu einem großen Lauf gemausert, an dem viele Leute teilnehmen. Obwohl die Strecke nicht die einfachste ist, werden wirklich gute Zeiten gelaufen. Den Postlaf zeichnet sich auch sein Rahmenprogramm aus, mit Musik an der Strecke, aber vor allem auch der tollen Stimmung nach dem Rennen. In den Hallen verweilen die Leute noch lange, die Preisverleihung wird hier immer groß aufgezogen, was den Teilnehmern sichtlich Spaß bereitet.
Sie selbst haben dieses Rennen ebenfalls häufig bestritten. Sind Sie den Postlaf eigentlich gerne gelaufen?
Enorm gerne, es war wirklich immer eine meiner Lieblingsstrecken. Vor allem auch wegen des Zeitpunkts im Kalender, denn er fand immer kurz nach der Wintersaison, den Cross-Meisterschaften statt. Zu diesem Zeitpunkt war die Form noch sehr gut.
Und 2016 ging Ihre Karriere hier auch zu Ende …
Genau, gemeinsam mit Vincent Nothum lief ich offiziell hier mein letztes Wettbewerbsrennen.
Die Pandemie hat ihre Spuren auch bei den Straßenrennen hinterlassen. Im letzten Jahr scheint die Teilnehmerzahl bei vielen Rennen erheblich eingebrochen zu sein. Ein subjektives Gefühl?
Bei einer ganzen Reihen an Läufen ging die Zahl an Startern, als sie wieder stattfinden konnten, tatsächlich deutlich zurück. Für Luxemburg selbst gibt es keine Statistiken, aber es gibt eine europäische für das Jahr 2022, in der von 20 Prozent weniger Teilnehmern bei solchen Straßenläufen berichtet wird. Das ist natürlich eine sehr hohe Zahl.
Woran liegt dieser erhebliche Rückgang Ihrer Meinung nach?
Es gibt keine richtigen Anhaltspunkte, doch ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute einfach noch zu unsicher und demnach eher vorsichtig waren. Nicht jeder wollte sich mit mehreren Hundert Leuten am Start drängeln. Ich glaube zudem, dass viele Leute zwar während der Pandemie weiterhin laufen waren, jedoch für sich selbst und nicht in der Gruppe. Dieses Zusammenlaufen ist in den letzten Jahren irgendwie verloren gegangen. Das Interesse, sich zu messen und zu platzieren, ist dabei ebenfalls zurückgegangen. Das sind aber alles nur Spekulationen. Ich denke, es ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, aber es sind vor allem diese sozialen Kontakte, die etwas verloren gegangen sind. Und Straßenläufe sind einfach auch Events, die gemeinsam erlebt werden.
Beim Postlaf gab es zu Spitzenzeiten rund 3.000 Voranmeldungen, mit 2.407 sieht es für die Auflage 2023 gar nicht einmal so schlecht aus. Kann er eine Art Gradmesser für die diesjährige Saison sein?
Der Postlaf kann tatsächlich ein richtungsweisender Anhaltspunkt für diese Saison sein. Die diesjährigen Zahlen liegen sogar ungefähr bei dem Wert von 2019. Ich spreche dabei wohlgemerkt von Voranmeldungen. Viele Läufer warten auch einmal das Wetter ab und entscheiden sich dann spontan, ob sie teilnehmen oder nicht. Ich hoffe jedoch, dass wir auf das alte Niveau zurückkommen werden.
Vor der Pandemie erlebten die Straßenläufe einen regelrechten Boom. Es gab kaum Wochenenden, an denen kein Lauf stattfand. War es nicht auch einfach an der Zeit, dass dieser Trend wieder etwas zurückgeht?
Die Tendenz ist rückläufig, was bei einer solchen Vielzahl an Läufen wohl auch normal ist. Das betrifft natürlich vor allem kleine Rennen, die weniger Budget zur Verfügung haben, an denen dann 100 bis 150 Läufer teilgenommen haben. Wenn wenig Leute am Start sind, trägt sich so etwas nicht. Da suchen sich die Sportler dann auch die Rennen aus, bei denen mehr geboten wird oder die mehr Charme haben.
Im Kalender fällt zudem auf, dass die Anzahl der Trails deutlich zugenommen hat. Ist hier ein neuer Trend zu erkennen?
Es gibt viele Vereine, die einen Straßenlauf organisieren und sich in den letzten Jahren dazu entschieden haben, auch einen Trail anzugehen. Trails sind schon weniger wettbewerbsorientiert und ich denke, dass die Leute wirklich gerne in der Natur unterwegs sind. Das macht sie im Vergleich zu den Straßenläufen aktuell vielleicht attraktiver, auch weil viele während der Pandemie in der Natur unterwegs waren. Verschiedene Straßenläufe haben vielleicht auch weniger Charme. Ich denke, auch hier kommen ganz viele Faktoren zusammen, welche die Trails aktuell so beliebt machen.
Was wünschen Sie sich persönlich für die Straßen- und Trailsaison 2023?
Ich hoffe zuerst einmal, dass die Saison auch zu hundert Prozent so durchgezogen werden kann. Dagegen spricht ja aktuell nichts. Dann, dass die Zahlen der Teilnehmer wieder hoch gehen, denn für die Organisatoren ist ein solches Rennen wirklich viel Arbeit und es wäre schön, wenn sie auch dafür belohnt werden würden. Dann wünsche ich mir, dass die Leute wieder Spaß an solchen Läufen oder Trails haben und vor allem wieder zusammenfinden. Denn es ist doch vor allem auch der soziale Aspekt, dieses Gemeinschaftsgefühl, das diese Events immer ausgemacht hat.
Trails, Straßen- und Volksläufe 2023
März
12:. 25. Postlaf
19.: 45. Tour de Dudelange/10-Kilometer-Meisterschaft
26.: Nordstadsemi
April
2.: Cliärrwer Loof
10.: 45. Ousterlaf
22.: DKV Nordic Walking Trail
23.: DKV Urban Trail
29.: Semi-Marathon de la Paix
Mai
1.: Semi-Marathon des 2 Luxembourg
5.: BisTrail
6.: Waletrail
7.: E Laf fir d’Natur
9.: 1. Mondorf Run
13.: Monnerecher Laf
13.: Lampertsbierger Laf vum LTC
14.: Tëtelbierg Trail
20.: ING Night Marathon
25.: Ronderëm de Séi
Juni
2./3.: ING 24h Run Wiltz
9.: 10 Miles de Luxembourg
10.: 14. Berdorfer Laf
16.: 2. GIO Run
18.: 4. Belval Laf
18.: K-Run
24.: Widdebierglaf
Juli
1.: Musel’s Laf
2.: 38. JP Morgan City Jogging
8.: NSL Bëschtrail
9.: 1.000 km Hesper
15.: Lee Trail
August
5.: 20. Ardenner Trail
12.: 7. Tower-Power Trail
15.: 11. Aischdall-Trail
20.: 31. Loof um Wämper Séi
September
2.: 17.: Sudstroum Escher Kulturlaf
8./9.: UTML Leopard Ultratrail Müllerthal
16.: Laf géint de Kriibs
17.: Kannerlaf duerch 5 Kontinenter
17.: Steel Run
21.: Luxembourg Times Business Run
23.: Course solidaire Lëtz Go Gold
24.: Route du Vin/Meisterschaften Halbmarathon und 5 Kilometer
Oktober
1.: 47. Foyer Vollekslaf Walfer
7.: 11. Red Rock Challenge
7.: 21. Broschtkriibslaf
8.: Wéngertstrail
14.: 13. Haard Trail
15.: Belle Etoile Semi-Marathon
21.: Geeschterlaf um Herschesfeld
22.: Plooschter Projet Trail /Trailmeisterschaft kurze Distanz
29.: Frankfurt Marathon/luxemburgische Marathonmeisterschaft
29.: 4. Hinchen-Bierglaf
November
11.: 31. Deulux-Lauf
19.: 20. Trail Uewersauer/Trailmeisterschaft lange Distanz
26.: Vianden X-perience Trail
Dezember
10.: Chrëschtlaf
17.: Securitec 3 Länner Trail, Lieler
31:. 40. Sylvesterlaf
* Daten, wie sie derzeit auf FLA.lu veröffentlicht sind
- Erste Teams können am Wochenende wieder an der Meisterschaft teilnehmen - 22. November 2024.
- Erste Euroleague-Punkte von Dorian Grosber - 15. November 2024.
- Hilfe vom Nachbarn: East Side Pirates helfen Echternacher Basketballern - 14. November 2024.
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