Leichtathletik / Zurück in den Wettkampfmodus
Am Samstag findet in San Marino die dritte Auflage der „Small States Championships“ statt. Für viele luxemburgische Athleten endlich wieder die Möglichkeit, richtig in den internationalen Wettkampfmodus zurückzukommen.
Eine Sommersaison 2020, die nur stark eingeschränkt möglich war, sowie eine Hallensaison 2020/21, die fast komplett ausfiel: Viele luxemburgische Leichtathleten hatten kein einfaches Jahr. Während Charline Mathias und Charel Grethen weiterhin Richtung Tokio schielen und hierfür noch Punkte für die Weltrangliste sammeln wollen, geht es für eine weitere Gruppe an FLA-Athleten nach San Marino, wo sie sich am Samstag endlich wieder mit einer internationalen Konkurrenz messen dürfen.
Zum dritten Mal finden die „Small States Championships“ statt, die dritte Edition in San Marino sollte eigentlich schon im letzten Jahr ausgetragen werden, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Es ist ein Wettkampf, bei dem nicht nur die traditionellen kleinen Nationen gegeneinander antreten, die dies eigentlich alle zwei Jahre auch bei den Spielen der kleinen europäischen Staaten tun. Hier ergänzen Länder wie Albanien, Armenien, Georgien oder auch der Kosovo das Teilnehmerfeld, sodass insgesamt 15 Nationen am Start sein werden.
Die Frage nach der Form
Ein idealer Wettkampf demnach besonders für die Luxemburger Leichtathleten, die nicht in einem der Kader des nationalen Olympischen Komitees stehen und für die die JPEE – die in diesem Jahr bekanntlich nicht ausgetragen werden – sonst eigentlich eines der großen Highlights sind. „Gerade für diese Athleten war das letzte Jahr mit den eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten, vor allem im Winter, besonders schwer“, betont auch Marion Diehl, Technische Direktorin des nationalen Verbandes. Mit Patrizia van der Weken und Noémie Pleimling haben dennoch auch zwei Leichtathletinnen die Reise nach San Marino mit angetreten, die im Elite- bzw. Promotionskader des COSL stehen und ebenfalls wieder ihre Form auf internationalem Level testen wollen.
Bei diesem Kleinstaaten-Wettkampf darf jedes Land pro Disziplin zwei Athleten stellen, auch eine Mannschaftswertung wird erstellt; da jedoch nicht jedes Land auch alle Disziplinen besetzt hat, wird der Fokus der FLA-Delegation am Samstag auf den Einzelwertungen liegen. Vor drei Jahren in Liechtenstein kehrte Luxemburg mit sechs Medaillen von den Championships zurück. Charel Gaspar, der dieses Mal ebenfalls im Einsatz sein wird, holte im Hochsprung die einzige Goldmedaille, mit einer Höhe von 2,10 Metern. Silber sicherte sich Vincent Karger über 400 Meter, während Victoria Rausch (100 Meter Hürden), Patrizia van der Weken (100 Meter), François Grailet (110 Meter Hürden) und Sven Liefgen (Hochsprung) mit einer Bronzemedaille zurückkehrten. „Ob wir dies toppen können, ist sehr schwer zu sagen“, betont Diehl allerdings, denn auch noch bei Abreise am Donnerstag stand die definitive Teilnehmerliste nicht fest. Zudem weiß niemand, bei den wenigen Wettkämpfen, die in den vergangenen Monaten möglich waren, wie gut die Form ist. „Die Norm, um bei diesen Championships teilnehmen zu dürfen, geht deshalb auch auf den 1. Januar 2019 zurück.“ Doch erst einmal freut man sich bei der FLA, dass endlich wieder mehr Wettbewerbe möglich sind. Die Motivation bei den Beteiligten ist jedenfalls groß.
Nach einem ruhigen Jahr 2020 läuten die „Small State Championships“ somit auch eine prall gefüllte Sommersaison richtig ein. Denn bereits in zwei Wochen findet die Team-Europameisterschaft statt, in der Luxemburg, nach dem Abstieg vor zwei Jahren, in Zypern wieder in der dritten Liga antreten wird und hofft, in Sachen Aufstieg vielleicht doch ein Wörtchen mitreden zu können.
Das Aufgebot
Damen:
Patrizia van der Weken, Anaïs Bauer (beide 100 und 200 m), Martine Mellina (3.000 m), Chloé Schmidt (400 m Hürden), Laurence Jones (Weitsprung), Nadine Lanners (Hochsprung), Stéphanie Krumlovsky (Kugelstoßen), Noémie Pleimling (Speerwurf)
Herren:
Pol Bidaine (100 m und 200 m), Lionel Evora Delgado (200 m), Philippe Hilger (400 m), Luc Hensgen, Aymen Djazouli (beide 800 m), Bob Bertemes (3.000 m), Bliss Cibango (Weitsprung), Charel Gaspar (Hochsprung)
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