Arantia Fels / Assistant-Coach Mike Jones gibt unerwartetes Comeback auf dem Parkett
Wenn es schwierig wird, dann ist auf die „alten Eisen“ doch immer wieder Verlass: Am Samstag feierte der Felser Assistant-Coach Mike Jones mit 38 Jahren ein unerwartetes Comeback auf dem Parkett, und das mit erstaunlichem Erfolg.
Den US-Amerikaner Mike Jones kann man bei der Arantia durchaus als Vereinslegende bezeichnen. Mit ihm schafften die Felser zwischen 2011 und 2013 nicht nur den Durchmarsch in die Total League, sondern überraschten in ihrer ersten Saison das komplette Oberhaus und zogen auf Anhieb in die Titelgruppe ein. Jones ist ein Symbol für den Aufschwung im Klub, der nach jahrzehntelanger Abwesenheit auf der Landkarte des luxemburgischen Basketballs endlich wieder eine Rolle spielt. Dass er aber noch einmal für die Arantia in der höchsten luxemburgischen Spielklasse auflaufen würde, damit hatte Jones, der seine Karriere nach der Saison 2016/17 beendet hatte, nicht gerechnet: „Auf keinen Fall, im Vergleich zu den anderen bin ich ja wirklich schon ein alter Mann“, lachte der 38-Jährige gestern und merkte gleichzeitig an, dass der Körper zwei Tage später noch immer wehtut: „Und dabei stand ich gerade einmal 25 Minuten auf dem Parkett!“ Seinen Basketball-Instinkt hat der US-Amerikaner, der noch für das Felser B-Team spielt, jedoch nicht verloren. Mit seinen 21 Punkten und zehn Rebounds hatte er wesentlichen Anteil am 92:78-Sieg gegen Contern. Ein Spiel, das für den Verein im Kampf um die Top sechs von enormer Bedeutung war.
Als in der vergangenen Woche die Nachricht kam, dass es Probleme mit der Spielgenehmigung von Profi Adarius Avery gab, gab es für Mike Jones keine Zweifel, dass er das Team im Notfall unterstützen würde: „Für mich war es eine leichte Entscheidung, denn der Verein ist für mich wie eine Familie. Für mich war klar, dass ich alles, was noch in diesen alten Knochen steckt, geben würde.“ Am Freitag trainierte er ein erstes Mal mit der ersten Mannschaft und hatte gleich eine erste Erkenntnis, wie Jones lachend erklärte: „Oh Gott, was bin ich außer Form. Nicht umsonst bestreitet man eine Pre-Season, denn die Saison ist lang. Sonst sitze ich im Training ja auf der Bank, laufe nicht mit den Jungs rauf und runter. Es gibt einfach keine Möglichkeit, wie man sich auf eine solche Partie dann auch anständig hätte vorbereiten können.“
„Wie eine Familie“
Doch einmal in der Halle in Contern angekommen, war alles anders, wie der 38-Jährige erzählte: „Als die Fans sahen, dass ich spielen würde, und ich gesehen habe, wie sie sich gefreut haben, fiel mir alles viel leichter. Niemand hat vergessen, durch welche Höhen und Tiefen wir schon gemeinsam gegangen sind.“ Mit Pedro Nunes und Luc Kirpach standen auch zwei Teamkollegen auf dem Parkett, mit denen er in seiner aktiven Zeit noch gemeinsam spielte: „Unser Kapitän Luc war voll des Lobes und hat mir gesagt, dass, egal was ich tue, ich bei der Arantia immer eine Familie hätte“, zeigte sich der 38-Jährige gerührt.
So war es auch kein Zufall, dass Jones auch nach seiner aktiven Karriere in Luxemburg geblieben ist: „Ich habe mich ganz einfach in das Land verliebt.“ Neben seiner Funktion als Assistant-Coach betreut er bei der Arantia auch Nachwuchsteams und ist bei Jugendturnieren des Verbandes, wie etwa dem FLBB-Camp, als Trainer mit dabei. Zudem unterrichtet er in der International School of Luxembourg: „Basketball ist mein Leben, es ist toll, Kindern diese Sportart näherzubringen. Es macht mich stolz, als ehemaliger amerikanischer Profi-Spieler in Luxemburg so akzeptiert zu werden.“ In Zukunft will Jones im Trainerbereich im Großherzogtum Fuß fassen und vielleicht einmal als Head-Coach im Oberhaus tätig sein. Und wer weiß, vielleicht sogar bei der Arantia. Es wäre auf jeden Fall ein Kreis, der sich schließen würde.
Zuerst hofft Mike Jones jedoch, dass die Spielgenehmigung für Adarius Avery für das morgige Nachholspiel gegen Düdelingen rechtzeitig vorliegt und er sein Comeback nicht noch um eine weitere Partie verlängern muss.
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