Mit großen Hoffnungen war der HB Käerjeng in das Duell mit Alavarium Love Tiles gegangen. Der HBK hatte die zweite Runde des Europapokals fest im Visier. Bereits nach dem Hinspiel am Samstag war allerdings klar, dass dieses Vorhaben mehr als schwierig werden würde. Im ersten Aufeinandertreffen konnten die Käerjengerinnen zwar lange mithalten und das Spiel bis zu 43. Minute ausgeglichen gestalten – zu dem Zeitpunkt lag der luxemburgische Doublesieger knapp 17:19 zurück –, musste sich dann am Ende aber deutlich 20:29 geschlagen geben. Demnach wartete im Rückspiel eine große Hypothek auf die Truppe von Trainer Zoran Radojevic.

Aufgeben war für Tina Welter und Co. aber keine Option. Sie hatten den Glauben an den Einzug in die zweite Runde noch nicht ganz aufgegeben. „Neun Tore. Natürlich wussten wir, dass es schwierig werden würde. Aber wir haben uns gesagt: Wir haben noch dreimal 20 Minuten. Erzielen wir in diesen immer mindestens drei Tore mehr als der Gegner, sind wir weiter“, so Trainer Zoran Radojevic.

Die Käerjengerinnen schienen dann auch gut in die zweite Begegnung zu kommen. Den ersten Angriff von Alavarium Love Tiles konnten sie unterbinden und auf der Gegenseite in Führung gehen. Als dann im Offensivspiel aber gleich mehrmals der Ball verloren ging, übernahmen die Portugiesinnen schnell die Oberhand (5:2 nach 10 Minuten). 

Der HBK fand in der Folge aber wieder besser Zugriff auf das schnelle Spiel der Gäste – Welter (2), Galic und Zuk erzielten zwischen der 12. und 16. Minute vier Tore in Folge und kippten die Partie erneut zu ihren Gunsten (7:6). Der Vorsprung hielt aber nicht lange. Drei aufeinanderfolgende Fehlpässe im Angriff und die Portugiesinnen lagen wieder vorne. Die Begegnung gestaltete sich abwechslungsreich und beide Mannschaften schenkten sich nichts. Alavarium behielt die Nase immer leicht vorn. Beim Stand von 10:11 ging es schließlich in die Pause.

Der HBK eroberte nach dem Seitenwechsel zwar kurzzeitig die Führung zurück (13:12), doch Alavarium drehte die Partie erneut. Es zeichnete sich das gleiche Bild ab wie schon in der ersten Hälfte: Die Portugiesinnen lagen knapp vorne, Käerjeng hielt tapfer dagegen. Dies gelang bis zur 47. – danach setzte sich der Gegner mit vier Toren ab und eine Vorentscheidung war gefallen. Den Traum, sich doch noch für die zweite Runde zu qualifizieren, mussten die Käerjengerinnen nun endgültig aufgeben und sich am Ende auch im zweiten Spiel 23:26 geschlagen geben.

Mit dem zweiten Auftritt seiner Mannschaft zeigte sich Radojevic versöhnlich. „Am Samstag haben wir 25 technische Fehler gemacht – so kann man sich auch kein besseres Ergebnis erhoffen. Heute (am Sonntag) war es ein bisschen besser. Wir sind aber weit weg von dem, was wir brauchen und vor allem von dem, wie wir spielen wollen“, so der Trainer – und er suchte nach Erklärungen: „Vielleicht war es die Nervosität – einige Spielerinnen haben zum ersten Mal im Europapokal gespielt. Der Gegner hat zwar so gespielt, wie wir es erwartet haben, doch er hat mehr Erfahrung in solchen Begegnungen. Vor dem Spiel war ich mir sicher, dass wir mithalten können. Im Rückspiel haben wir gezeigt, dass wir es tatsächlich können.“

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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