Skispringen / Austria-Gala zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf
Österreich dominiert das Auftaktspringen der 73. Vierschanzentournee: Stefan Kraft stand am Ende ganz oben auf dem Podest – knapp vor seinen Landsleuten Jan Hörl und Daniel Tschofenig. Der deutsche Lokalmatador Pius Paschke war trotz Platz vier zufrieden mit seiner Leistung.
Stefan Kraft, der genau zehn Jahre zuvor an gleicher Stelle seinen ersten von nun 44 Weltcupsiegen gefeiert hatte, triumphierte mit Flügen auf 138,0 und 135,0 m (335,1) vor Hörl (331,6) und Tschofenig (323,6). Es war der erste Dreifachsieg einer Nation bei einem Tourneespringen seit 13 Jahren – damals ebenfalls durch Österreich (Schlierenzauer, Kofler, Morgenstern) in Oberstdorf. „Dass es so aufgeht, ist grandios“, sagte Kraft, 2014/15 Austrias bislang letzter Tourneesieger: „Man muss immer dran glauben.“
Was der Sieg in Oberstdorf für den Tournee-Ausgabe bedeutet? Nicht unbedingt viel: Von den 25 Siegern am Schattenberg vor Kraft gewannen nur zwölf auch die Tournee.
In der ausverkauften Schattenberg-Arena bestätigte sich indes, was sich schon in der Qualifikation angedeutet hatte: Der deutsche Gesamtweltcupführende Pius Paschke ist zwar nicht mehr so überlegen wie bei seinen fünf Siegen in den ersten acht Saisonspringen, hat aber die „Engelberg-Delle“ (Platz zehn und 18 kurz vor Weihnachten) hinter sich gelassen. Die Tournee-Form ist da.
Lokalmatador Paschke nahm einen ganzen Rucksack an positiven Emotionen mit. Und den Kampf um den ersten deutschen Tourneesieg seit 23 Jahren hat er keineswegs abgehakt. Siebeneinhalb Meter liegt der 34-Jährige hinter Kraft zurück. „Gut zu wissen“, kommentierte Paschke diese Information. Nach dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen sollen es weniger sein.
In Oberstdorf war Platz vier fast das Optimum für den Führenden im Gesamtweltcup – auch wenn Paschke durchaus am Podest schnupperte, das er um anderthalb Meter hinter Daniel Tschofenig verpasste. Zwischen diesen und Kraft schob sich noch Jan Hörl.
„Ich bin sehr zufrieden, es war richtig cool vor der Kulisse, ich habe alles riskiert und war am Limit. Mir hat es Spaß gemacht, als ich ganz vorne war, aber so ist es auch gut“, sagte Paschke nach zwei starken Sprüngen auf 138,0 und 133,5 m, die 323,6 Punkte einbrachten.
Vor allem in Garmisch-Partenkirchen will Pasche seinen Rückstand nun aufholen. Dort, wo am Dienstag (13.30 Uhr) die Qualifikation zum Springen am folgenden Tag (14.00 Uhr) ansteht, hat Kraft in unschöner Regelmäßigkeit so manchen Tourneesieg weggeworfen. (SID)
Im Überblick
Weltcup und 1. Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf: Männer, Einzel (Großschanze): 1. Stefan Kraft 335,1 Punkte (138,0+135,5 m), 2. Jan Hörl 331,6 (134,5+135,0), 3. Daniel Tschofenig (alle Österreich) 323,6 (131,0+140,5), 4. Pius Paschke (Deutschland) 321,3 (138,0+133,5), 5. Johann Andre Forfang (Norwegen) 318,9 (140,0+136,0), 6. Gregor Deschwanden (Schweiz) 318,6 (140,0+136,5), 7. Kristoffer Eriksen Sundal (Norwegen) 302,9 (134,0+135,5), 8. Karl Geiger (Deutschland) 300,0 (135,0+137,0), 8. Michael Hayböck (Österreich) 300,0 (134,5+129,5), 10. Pawel Wasek (Polen) 297,8 (137,0+130,0)
Weitere Termine der Vierschanzentournee: Garmisch-Partenkirchen (31. Dezember und 1. Januar), Innsbruck (3. und 4. Januar), Bischofshofen (5. und 6. Januar)
Gesamtweltcup der Männer, Stand nach 11 von 29 Wettbewerben: 1. Paschke 765 Punkte, 2. Hörl 711, 3. Tschofenig 696, 4. Kraft 567, 5. Deschwanden 504, 6. Andreas Wellinger (Deutschland) 393, 7. Sundal 391, 8. Maximilian Ortner (Österreich) 310, 9. Geiger 287, 10. Hayböck 256.
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