/ Badminton in Junglinster: Jos Greischer, Chef des Organisationsteams, über seinen „Traum“
Jos Greischer ließ nicht locker, bis er seinen „Traum“ von der Ausrichtung der „European Club Championships“ erfüllen konnte. Seine Bemühungen haben sich letztendlich bezahlt gemacht, denn von Dienstag an wird Badminton vom Feinsten in Junglinster geboten. Der Organisationschef erklärt, weshalb eigentlich der Verein aus Luxemburg den Zuschlag erhielt und was er sich von dieser Veranstaltung erhofft.
Tageblatt: Wann kam eigentlich die Idee auf, dieses Turnier in Junglinster zu organisieren?
Jos Greischer: Schon seit 2007 spiele ich mit dem Gedanken, einmal den Europapokal ausrichten zu können. Vor zwölf Jahren wurde Junglinster Pokalsieger und Düdelingen Landesmeister. Der Verein aus dem Minette wollte aus finanziellen Gründen aber nicht an diesem Wettbewerb teilnehmen. Deshalb nahmen wir dessen Platz ein. Damals fanden die „European Club Championships“ in Amersfoot in den Niederlanden statt. Ich verschaffte mir dort einen Einblick in die Organisation. Ich war mir damals schon sicher, dass wir ebenfalls ein solches Event auf die Beine bekommen würden. In den kommenden Jahren ließ ich also nicht locker und hatte die Ausrichtung dieses Wettbewerbs immer im Hinterkopf.
Doch es sollte zu keinem dieser Zeitpunkte klappen. Mal wurde dieses Projekt abgelehnt, weil es von der Organisation her als zu „groß“ empfunden wurde. Ein anderes Mal wäre ein Interesse seitens der Coque da gewesen, doch wir wollten es unbedingt in Junglinster ausrichten. Im Dezember 2017 haben sich dann schließlich meine Bemühungen gelohnt. Die Feluba („Fédération luxembourgeoise de badminton“) und die Gemeinde Junglinster unterstützten diese Idee.
Wie ging es dann weiter?
Die Feluba machte einen offiziellen Antrag an Badminton Europe, um das Turnier ausrichten zu dürfen. Der nationale Badmintonverband gab dem Verein von Junglinster aber das Recht, sich um die Organisation zu kümmern. Der europäische Dachverband zeigte sich interessiert und schickte deshalb vier Vertreter nach Junglinster, um sich ein Bild des ganzen Umfelds zu machen. Die Halle sowie die jeweiligen Hotels wurden dabei u.a. unter die Lupe genommen. Das Feedback war sehr positiv. Lediglich die Beleuchtung in der Halle bereitete ihnen Sorgen. Das Event wird auf Youtube und Facebook gestreamt. Aus diesem Grund haben wir neue LED-Leuchten im „Centre polyvalent Gaston Stein“ installiert, um somit den geforderten Standards zu entsprechen.
Mussten noch andere Änderungen oder Renovierungen getätigt werden, um regelkonform zu sein?
Eigentlich nicht. Wir mussten nur darauf achten, dass die Wände nur zu zehn Prozent aus Weiß bestehen, damit die Sicht der Spieler nicht zu sehr eingeschränkt ist. Ansonsten übernimmt der Sportartikelhersteller Yonex viele organisatorische Aufgaben. Die Beläge, die Schiedsrichter, die Ausrüstungen und die Federbälle werden von Yonex gestellt. So bringen ihre Mitarbeiter z.B. 9.000 Federbälle mit. Wenn man bedenkt, dass jeder einzelne Spielball 1,4 Euro kostet, kommt hier schon eine stolze Summe zusammen.
Am Anfang war die Rede davon, dass 20 bis 25 Mannschaften an diesem Event teilnehmen könnten. Sind Sie nicht etwas enttäuscht darüber, dass jetzt „nur“ 13 Teams den Weg nach Luxemburg gefunden haben?
Eine gewisse Enttäuschung macht sich schon breit. Viele Spieler, die bei den European Games in Minsk zum Einsatz kamen, haben sich wohl dazu entschlossen, diese Woche lieber auszulassen und keinen weiteren Wettbewerb zu bestreiten. Vor allem dass die Vereine aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden sich nicht angemeldet haben, finde ich schade. Dabei haben wir vieles unternommen, um das Turnier richtig attraktiv zu machen. Allein von der Organisation her haben wir einen größeren Aufwand im Vergleich zu den letzten Auflagen dieses Wettbewerbs geleistet. Doch für viele Vereine spielt wohl auch der finanzielle Teil eine nicht unwesentliche Rolle. Bei diesem Event geht es eigentlich rein um den sportlichen Wert. Es werden nämlich keine Punkte fürs Ranking oder Preisgelder vergeben. Für die Mannschaften geht es eigentlich „nur“ um einen Pokal und Medaillen.
Gehen Sie davon aus, dass im Laufe der Woche viele Leute den Weg nach Junglinster finden werden?
Ich hoffe es auf jeden Fall. In unsere Halle passen 400 Zuschauer. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, werden wir an einigen Tagen wohl ein volles Haus haben. Wir betreiben auch viel Werbung in den sozialen Netzwerken. Auch die Ticketpreise finde ich für eine solche internationale Veranstaltung ganz sozial. Bei den Gruppenspielen ist der Eintritt gratis. Zusätzlich bieten wir den Leuten ein Rahmenprogramm an. Das Wichtigste wird aber sein, dass der Zuschauer sich bei uns in der Halle wohlfühlt und Spaß hat.
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