/ Mit neuem Selbstvertrauen aus dem Länderspiel
Mit Siegen gegen Walferdingen und den Racing ist Ettelbrück in die Rückrunde gestartet und hat sich aktuell in der Tabelle auf Platz drei festgesetzt. Großen Anteil an diesen Erfolgen hatte zweifelsohne Philippe Gutenkauf.
Gegen Walferdingen glänzte der Aufbauspieler mit 27 Punkten, gegen den Racing erzielte er 23 Zähler. Auch bei seinem ersten Qualifikationsspiel mit der Nationalmannschaft war Gutenkauf mit zwölf Punkten eine wichtige Stütze. Kein Spieler untermauerte in den vergangenen Wochen den aktuellen Aufwärtstrend der Etzella so gut wie der 22-Jährige.
Dass der Beginn der Saison nicht unbedingt einfach war, dafür hat der Aufbauspieler eine einfache Erklärung: „Es war schon irgendwie komisch. Nach vier Jahren einen neuen Trainer zu haben, bedeutete auch einige Umstellungen. Hieran mussten wir uns gewöhnen. Die Spielweise hat sich geändert, auf einmal zeigen wir einen viel schnelleren Basketball. Langsam, aber sicher haben wir uns allerdings hierauf eingestellt. In den letzten Wochen klappte dies dann ziemlich gut, besonders in den beiden letzten Partien gegen Walferdingen und den Racing.“
Zweitstärkste Defensive
Somit liegt das Team von Trainer Kresemir Basic mit einer Bilanz von sieben Siegen und vier Niederlagen zurzeit auf Rang drei und besitzt hinter Steinsel die zweitstärkste Defensive der Liga (76,09 kassierte Punkte im Schnitt). „Als ich mir in dieser Woche die Punkte der einzelnen Teams anschaute, habe ich dies auch festgestellt. Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich das schon ein wenig überrascht. Doch ich bin mir sicher, dass es den Trainer sehr freut. Er versucht uns klarzumachen, dass wir aggressiver spielen müssen“, erklärte Gutenkauf, der genau weiß, wo bei seiner Mannschaft noch Steigerungspotenzial ist: „Wir müssen uns sicherlich weiter in der Defensive verbessern und im Angriff versuchen, den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Sobald wir einen Korb kassieren, müssen wir wieder schnell nach vorne spielen.“
Ein Vorteil der Etzella dürfte hingegen der eingespielte Kader sein. Der Kanadier Billy McNutt ist nun bereits in seiner vierten Saison in Ettelbrück, Derrick Barden bestreitet unterdessen seine zweite Spielzeit bei den „Nordisten“ und hat seine Rolle im Team inzwischen gefunden. „Er muss nicht mehr 40 oder 50 Punkte in jeder Begegnung erzielen“, stellte auch Gutenkauf fest.
Junges Team
Trainer Kresimir Basic machte sich bereits bei seinem letzten Aufenthalt in Ettelbrück einen Namen damit, dass er junge Spieler an die erste Mannschaft heranführte. Hiervon profitierten u.a. Jairo Delgado oder auch Christian Schartz. Auch in dieser Saison durften etwa mit Eric Zenners und Moreno Pagani Nachwuchstalente bereits Spielminuten sammeln: „Wir sind eigentlich ein junges Team, einzig Jairo (Delgado) und Dominique (Benseghir) sind bereits über 30. Es freut mich zu sehen, dass die jungen Cadets-Spieler langsam in die Mannschaft eingeführt werden. Dies hat Ettelbrück immer ausgemacht. Wenn man sich unseren Kader anschaut, dann gibt es bei den luxemburgischen Spielern mit Tim Schmit nur einen einzigen, der nicht in der Etzella-Jugend gespielt hat. Er ist in Heffingen groß geworden und kommt somit dennoch aus der Region.“
Zwischensaison
Nach einer letzten Spielzeit, die für den jüngeren Gutenkauf-Bruder aufgrund der Grundausbildung bei der Polizei eher als Zwischensaison bezeichnet werden kann, scheint er nun immer besser in Form zu kommen: „In der letzten Saison bin ich ja erst im Januar wieder richtig eingestiegen. Den Sommer habe ich nun genutzt, um voll zu trainieren. Mit dem Anfang meiner Saison bin ich dennoch nicht wirklich zufrieden. Der Aufenthalt bei der Nationalmannschaft im November hat dann jedoch sehr gut getan, mir richtig Selbstvertrauen gegeben. Das habe ich Ken Diederich zu verdanken. Ich war am Anfang schon verwundert, dass ich nominiert wurde. Dass ich dann in Portugal so viel zu spielen bekam und auch meine Würfe getroffen habe, hätte ich nicht erwartet. Seitdem bin ich wirklich besser in Form.“
Die Zeit in der Polizeischule ist für Philippe Gutenkauf unterdessen noch nicht vorbei. Jeden Tag übernachtet er in der Hauptstadt, fährt zwischen Training und Ausbildung demnach stets hin und her. Doch von dem stressigen Alltag lässt sich der 22-Jährige nicht aus der Ruhe bringen: „Ich habe damit kein Problem. Basketball ist meine Leidenschaft, ein wichtiger Teil meines Lebens. Wenn man etwas so gerne tut, dann nimmt man auch den Extra-Aufwand gerne in Kauf.“
Revanche-Charakter
Am Samstagabend trifft die Etzella nun in Stadtbredimus auf die Musel Pikes. Eine Partie mit Revanche-Charakter, denn das Hinspiel verlor Ettelbrück zu Hause knapp mit 81:85. Mit einem Sieg könnten sich die „Nordisten“ im oberen Drittel der Tabelle festsetzten und hätten demnach einen wichtigen Schritt in Richtung Qualifikation für die Titelgruppe gemacht.
Dabei könnte auch die unerwartete Auswärtsstärke der Etzella in dieser Saison helfen, denn von sieben Saisonsiegen wurden bisher fünf auf fremdem Parkett errungen: „Das ist wirklich komisch, doch ich hätte nichts dagegen, wenn dieser Trend auch bei den Musel Pikes weitergehen würde. Seit ich in der ersten Mannschaft spiele, kann ich mich nicht an sehr viele Siege gegen sie erinnern. In der Halle in Stadtbredimus zu spielen, ist wie in einem Hexenkessel anzutreten, demnach nie einfach. Wir müssen schauen, dass wir Jamar Gulley in den Griff bekommen. Wenn wir ihn stoppen können, dann haben wir eine Chance.“
Vor Weihnachten steht für Ettelbrück dann noch ein Pokalspiel in Hesperingen und ein Heimspiel gegen Contern auf dem Programm. Für Philippe Gutenkauf müsste die anschließende Weihnachtspause dann jedoch nicht sein. „Nicht wenn man gerade so gut in Form ist“, wie er lachend zugab.
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