ITF Luxembourg Open / Ben Shelton als große Motivation: Chris Rodesch steht im Halbfinale
Chris Rodesch steht bei den ITF Luxembourg Open im Halbfinale. Luxemburgs Nummer eins im Herrentennis konnte sich am Freitag mit 6:2, 4:6, 6:2 gegen den Franzosen Mathias Bourgue behaupten. Nun wartet der Wimbledon-Sieger der Junioren auf den 23-Jährigen.
Bei seiner Vorbereitung auf das Viertelfinale der Luxembourg Open verfolgte Chris Rodesch am Freitagmorgen nebenbei einen seiner ehemaligen Konkurrenten. Der US-Amerikaner Ben Shelton (ATP 20) kämpfte beim ersten Grand Slam des Jahres in Australien gerade gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner um den Einzug ins Endspiel. „Ich habe selbst insgesamt dreimal gegen Ben gespielt. Zweimal am College und einmal bei einem Challenger-Turnier“, erinnert sich Rodesch. „Einmal war ich ganz nah am Sieg dran, dann wurde unser Match aber leider nur unentschieden gewertet, weil meine Mannschaft das College-Duell auf dem Nebenplatz vorzeitig für sich entschieden hatte.“ Das angesprochene Match ging nach einem 6:7, 7:5 aus Rodeschs Sicht in den dritten Satz. Diesen führte er an, ehe das Duell vorzeitig endete. „Bei den Australian Open war Sinner jetzt einfach zu stark“, so Rodesch. „Es ist aber cool, zu sehen, dass Ben jetzt in einem Grand-Slam-Halbfinale stand. Das motiviert mich enorm und pusht mich auch, da ich natürlich gerne das Gleiche machen würde. Und es zeigt, dass es vielleicht bei einem selbst auch so gehen kann. Aber natürlich geht jeder seinen eigenen Weg.“
Rodeschs Weg führte am Freitag in das Halbfinale der ITF Luxembourg Open. Im Duell mit dem Franzosen Mathias Bourgue (ATP 478) setzte sich der Luxemburger, der in der Weltrangliste an Position 286 geführt wird, in drei Sätzen durch. Er hatte gleich einen guten Start erwischt, spielte präzise Bälle und breakte seinen Gegner früh zur 2:0-Satzführung. Rodesch hatte alles unter Kontrolle und entschied den Satz nach 39 Minuten mit 6:2 für sich. Doch dann verlor er, wie schon am Vortag, etwas den Faden. Sein Gegner kam besser ins Spiel. Der Luxemburger wirkte auf dem Platz nicht mehr so konzentriert und diskutierte mit dem Schiedsrichter und seinem Gegner. Den zweiten Satz musste er dann auch mit 4:6 abgeben. Im entscheidenden Abschnitt konnte sich Rodesch aber erneut fokussieren. Mit zwei Breaks und einem 6:2 ließ er seinem Gegner keine Chance mehr. Nach 2:05 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball.
„Mentaler Reset“
„Ich habe gut angefangen, im zweiten Satz hatte ich dann aber Probleme mit seinen Returns. Er hat zudem sehr präzise aufgeschlagen. Ich habe mich auch auf dem Platz viel zu viel aufgeregt, das war dumm von mir. Das hätte nicht sein müssen“, so Rodesch. „Im dritten Satz habe ich es dann aber geschafft, einen mentalen Reset zu machen, und wieder zu meinem Spiel gefunden.“
Im Halbfinale trifft er nun am Samstag (nicht vor 17 Uhr) auf den Norweger Nicolai Budkov Kjaer (ATP 506), den letztjährigen Wimbledon-Sieger der Junioren. „Ich kenne ihn. Er spielt ein bisschen Sand-Tennis, aber auch indoor spielt er sehr gutes Tennis. Es ist sicherlich ein sehr guter Gegner. Ich werde mein bestes Spiel abrufen müssen, um das Match zu gewinnen.“
Im zweiten Halbfinale treffen davor der Este Daniil Glinka (ATP 495) und der Schwede Mikael Ymer aufeinander. Vor zwei Jahren stand Ymer auf Platz 50 der Weltrangliste und zog damals mit einem Sieg in Wimbledon gegen Taylor Fritz, heutige Nummer vier der Welt, in die dritte Runde ein. Kurze Zeit später wurde er dann allerdings aufgrund drei verpasster Dopingkontrollen für anderthalb Jahre gesperrt. In Esch gibt er nun sein Comeback. Der 26-Jährige zeigte sich im Escher Centre National de Tennis über die ganze Woche in starker Form und wurde sogar für eine Doku von einem Netflix-Kamerateam begleitet.
Zwei Qualifikantinnen im Halbfinale
Bereits vor dem Halbfinale am Samstag (ab 12 Uhr) steht fest, dass es beim Damenturnier der ITF Luxembourg Open in Esch eine Überraschungssiegerin geben wird. Denn in der Runde der letzten vier ist keine gesetzte Spielerin mehr dabei. Gleich zwei Qualifikantinnen haben es dagegen ins Halbfinale geschafft. Die Russin Alisa Oktiabreva (WTA 1.005) trifft am Samstag auf die Deutsche Anna-Lena Friedsam (WTA 479). Im zweiten Halbfinale kommt es zum Duell der Niederländerin Anouck Vrancken (WTA 891) und der Britin Emely Appleton (WTA 416). Das Finale der Damen findet am Sonntag ab 14 Uhr statt, danach kämpfen die Herren in ihrem Endspiel um den Turniersieg.
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