Australian Open / „Beste Flitterwochen ever“: Madison Keys und der Schlüssel zum doppelten Glück

Madison Keys hat für ihren Sieg die Nummer eins und zwei der Setzliste ausschalten müssen
Madison Keys gewinnt in Melbourne ihren ersten Grand-Slam-Titel und sonnt sich im privaten wie im sportlichen Glück.
Ihr herzerwärmendes Lächeln hatte Madison Keys wohl die ganze Nacht nicht aus dem Gesicht bekommen. Jedenfalls strahlte die US-Amerikanerin auch am Tag nach dem größten Triumph ihrer Karriere bei den Australian Open noch genauso intensiv wie bei der Siegerehrung. Als Keys beim obligatorischen Shooting mit ihrem Silberpokal am Strand von St. Kilda posierte, vor den berühmten Brighton Bathing Boxes, da war deutlich zu erkennen: Mit 29 Jahren hat sie endlich ihr Glück gefunden. Und das nicht nur auf sportlicher Ebene.
„Das sind die besten Flitterwochen ever. Einfach perfekt“, hatte sie am späten Samstagabend im australischen Channel Nine geschwärmt. Seit zwei Monaten erst ist Keys mit Björn Fratangelo verheiratet. Ein US-Amerikaner mit wenig amerikanischem Namen, ein Ex-Profi auf der Tennistour und gleichzeitig ihr Trainer – der sie beim ersten großen Turnier in der „Doppelfunktion“ aus Ehemann und Coach gleich zum ersten Grand-Slam-Titel führte.
„Ich habe den besten und hilfsbereitesten Mann der Welt“, sagte Keys in Richtung ihres Gatten, dessen Augen bei der emotionalen Siegerehrung in der Rod Laver Arena ebenfalls regelrecht in Tränen schwammen. Dabei, so Keys, habe sie den 31-Jährigen 2023 erst überreden müssen, sie zu coachen. Es hat sich gelohnt.
46. Grand-Slam-Teilnahme
Das private Glück von der Hochzeit im November hat Madison Keys gepusht, auch sportlich über sich hinauszuwachsen. Der nervenstark erkämpfte Drei-Satz-Erfolg (6:6, 2:6, 7:5) im Finale von Melbourne über Aryna Sabalenka bedeutete das erfüllende Ende einer langen Reise: Im 46. Anlauf, in ihrem zweiten Major-Finale, holte sich Keys endlich ihren Grand-Slam-Titel.
Es gibt bei den wichtigsten Turnieren im Tennis ja immer mal wieder Triumphe, die ein wenig zufällig daherkommen. Wegen Formschwäche bei den Topstars etwa, wegen verletzter Gegnerinnen oder Glück im Turnierbaum – Keys konnte von all dem nicht profitieren. Als erste Spielerin seit Serena Williams vor 20 Jahren schaffte es die 29-Jährige in Melbourne, die Nummer eins und zwei der Setzliste zu schlagen – und die Ranglistenerste Sabalenka und ihre große Rivalen Iga Swiatek waren auch noch in Topform.
Selten also gab es einen so verdienten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier wie den von Keys, die bereits mit 14 ihr erstes Profimatch gewonnen hatte, dann aber 15 Jahre auf den ganz großen Wurf warten musste. Beharrlichkeit und Erfahrung waren – neben dem privaten Glück – für Keys schließlich die Schlüssel zum Erfolg.
Die schlaggewaltige Spielerin kehrt nun zurück in die Top Ten der Weltrangliste, genauer auf Platz sieben des WTA-Rankings. Und jetzt, wo knapp siebeneinhalb Jahre nach ihrem ersten chancenlos verlorenen Grand-Slam-Finale bei den US Open das Trauma endlich überwunden ist, wird mit Keys auch in den kommenden Jahren zu rechnen sein.
Das Talent für mehrere Major-Titel, da waren sich die Experten schon immer einig, bringt sie allemal mit. „Sky is the limit“, sagte Keys deshalb vor ihrem Abschied aus Melbourne. (SID)
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