Reaktionen / „Bin stolz auf die Jungs“: Leistungssteigerung, Spielrausch und ein baldiger Abschied
Die luxemburgische Handball-Nationalmannschaft musste sich am Mittwochabend in der EM-Qualifikation gegen Nordmazedonien geschlagen geben – zeigte dabei aber ihre bisher beste Leistung der Kampagne. Bei Trainer Maik Handschke herrschte deswegen vorwiegend Zufriedenheit. Tommy Wirtz blickte dagegen mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Partie. Es war das letzte Heimspiel des FLH-Kapitäns. Am Sonntag in Portugal beendet er seine Nationalmannschaftskarriere.
„Rundum bin ich absolut mit der Einstellung, dem Kampf und der Einsatzbereitschaft zufrieden“, zog FLH-Trainer Maik Handschke trotz der 23:28-Niederlage gegen Nordmazedonien ein positives Fazit: „Ja, ich kann sogar sagen: Ich bin stolz auf die Jungs.“ Besonders in der ersten Halbzeit hielten seine Spieler den deutlichen Favoriten in Schach. „Die erste Halbzeit war richtig gut. Zwei, drei einfache Fehler ließen uns dann aber ins Hintertreffen kommen, sonst wäre vielleicht noch mehr drin gewesen“, so Handschke über den 12:14-Pausenrückstand: „Es ist klar, dass wir danach ein bisschen müde wurden. Und wenn man müde wird, ist die Konzentration nicht mehr ganz so da. Dann passieren zwei, drei Fehler mehr. Bei Nordmazedonien mussten diesmal aber die besten Spieler durchspielen und es kam nicht wie im ersten Aufeinandertreffen nach 30 Minuten bereits die zweite Reihe zum Einsatz.“ Es ist der Beweis für die Leistungssteigerung der „Roten Löwen“.
Besonders Loïc Kaysen hat am Mittwoch mit zehn Toren groß aufgetrumpft und die Nordmazedonier immer wieder vor Probleme gestellt. „Ich habe das Vertrauen bekommen, von Anfang an zu spielen. Das wollte ich natürlich zurückzahlen, hat mir aber auch Selbstvertrauen gegeben. Dann bin ich irgendwie in einen Rausch verfallen“, so der 21-Jährige. Beim letzten Spiel der Kampagne am Sonntag in Portugal wird er nicht dabei sein. Er reist zurück zu seinem Verein Krefeld Niederrhein, mit dem er am Samstag ein wichtiges Spiel im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga bestreitet.
Die „Roten Löwen“ haben nach den letzten Niederlagen gegen die Türkei aber nun wieder mehr Selbstvertrauen. „Es war ein ganz anderes Spiel. Wir hatten einen Plan und vor allem mehr Disziplin. Wir sind das Ganze ruhiger und konzentrierter angegangen, dadurch haben wir weniger Fehler gemacht. Wir haben stark verteidigt und hatten einen Torhüter, der die Bälle pariert hat. Das alles hat den Unterschied gemacht“, so FLH-Kapitän Tommy Wirtz, der am Mittwoch sein letztes Heimspiel im Trikot der „Roten Löwen“ bestritten hat. „Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu der Entscheidung gekommen, dass die beiden letzten Spiele der Kampagne auch meine beiden letzten Spiele sein werden.“ Die Entscheidung hat er sich nicht leicht gemacht. „Ich spiele seit zehn Jahren für die Nationalmannschaft. Der Körper funktioniert mittlerweile nicht mehr so, wie er muss. Auch auf mentalem Niveau ist es schwierig. Man muss viele Opfer bringen. Im Leben gibt es aber auch immer neue Projekte – Arbeit, Familie.“ Am Sonntag wird er in Portugal also ein letztes Mal das Trikot der „Roten Löwen“ tragen.
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