Tokyo 2020 / Bob Bertemes bleibt hinter den Erwartungen zurück
Kugelstoßer Bob Bertemes hatte das Finale in Tokio fest anvisiert. Am Ende verpasst er es recht deutlich und kommt mit 20,16 m auf den 21. Platz unter 31 Teilnehmern.
Er war der größte Hoffnungsträger unter den luxemburgischen Athleten, doch die Spiele endeten für ihn mit einer Enttäuschung. Kugelstoßer Bob Bertemes hat das anvisierte Ziel, die Teilnahme am Finale, klar verpasst. Nach 20,14 m zum Auftakt und einem ungültigen zweiten Versuch konnte sich Bertemes zum Abschluss noch auf 20,16 m verbessern, die Qualifikation für das Finale blieb damit aber weit entfernt. Am Ende wurde es Rang 21 unter 31 Teilnehmern. Für das Finale hätte er 21,20 m stoßen müssen oder aber zu den zwölf besten Athleten gehören. Im Gespräch mit dem Luxemburger Wort sagte der Luxemburger, dass er sein Ziel meilenweit verfehlt habe. Technisch habe sich eine ganze Fehlerkette gebildet, die einen anständigen Versuch verhinderte. Mit dieser Leistung habe man auch nichts in einem Finale von einem großen Wettkampf verloren.
Damit setzt sich für den 28-Jährigen eine ärgerliche Serie fort. Bislang vermochte er bei Großereignissen, abgesehen von Europameisterschaften, meist nicht sein volles Potenzial auszuschöpfen. Bei seiner ersten Weltmeisterschaft 2015 in Peking schrammte er als 14. noch knapp um sieben Zentimeter am Finale vorbei. Zwei Jahre später in London musste sich der Luxemburger mit Rang 31 unter 32 Athleten begnügen. 2019 in Doha waren die Erwartungen dann recht hoch, immerhin hatte Bertemes zwei Monate zuvor die Kugel auf 22,22 m befördert. Doch auch in Katar konnte er nicht an seine Leistungen anknüpfen. Auch hier war in der Qualifikation Schluss. Mit einer Weite von 19,89 belegte er den 26. Platz unter 34 Teilnehmern.
21 m waren angepeilt
Nun sollte ihn bei seiner Olympia-Premiere das gleiche Schicksal ereilen. Im Vorfeld hatte Bertemes erklärt, dass er wohl die 21 m übertreffen müsse, um ins Finale einzuziehen. Am Ende hätten 20,90 m gereicht, eine Weite, die Bertemes diese Saison mit 21,71 m bereits klar übertroffen hat.
Dabei schien Bertemes vor dem Wettkampf noch recht locker, als würde ihm der Erwartungsdruck nichts ausmachen. Seit er 2017 nach Mannheim zog und mit dem irakischen Trainer Khalid Alqawati zusammenarbeitet, sagt der 118-Kilo-Koloss, dass er freier im Kopf sei und sich nicht mehr so sehr unter Druck setze. „Wenn ich gut trainiert habe, gibt es keinen Grund, wieso es im Wettkampf nicht klappen sollte“, sagte Bertemes 2019 im Gespräch mit dem Tageblatt.
Nachdem das große Saisonziel verpasst wurde, muss das Muskelpaket seine mentale Stärke unter Beweis stellen und muss gemeinsam mit seinem Umfeld Ursachenforschung betreiben. Dass er zur erweiterten Weltspitze gehört, hat er durch seine Leistungen bereits gezeigt. Er muss sie nur noch dann abrufen können, wenn es darauf ankommt.
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Ich verstehe das nicht hier im Land, er ist oder sie sind Sportsoldaten, sie brauchen sich nur darauf zu konzentrieren und trainieren… Ich finde alkgemein die Leistung der Luxemburger Atheleten schlecht..Pustekuchen mit, dabei sein ist alles