„Für mich fühlt sich der Wechsel an, als wäre es der Beginn von etwas Großem“, wird der luxemburgische Radprofi Bob Jungels auf der Webseite des Teams BORA-hansgrohe, für das er ab der kommenden Saison starten wird, zitiert. Nach zwei Jahren bei Ag2r-Citroën wird Jungels also bald ein neues Abenteuer in Angriff nehmen. Der 29-Jährige soll das deutsche WorldTour-Team besonders „mit seiner Vielseitigkeit verstärken“, hieß es am Dienstagmorgen in einer Mitteilung. 

Jungels erhält einen mehrjährigen Vertrag – über die genaue Laufzeit wurde nicht kommuniziert. „Ich denke, dieses Team bietet mir das richtige Umfeld, um wieder konstant meine Leistung abrufen zu können, und ich möchte eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, für BORA-hansgrohe Rennen zu gewinnen“, wird Jungels zitiert. Seine Erfahrung will er nutzen, um dem Team zu Siegen zu verhelfen, mit dem Wechsel will der Luxemburger aber auch einen weiteren Schritt in seiner Karriere machen: „Als Fahrer kann ich mich immer noch entwickeln, da bin ich sicher und ich bin auch bereit, dafür hart zu arbeiten.“

Jungels war zu Beginn des Jahres 2021 von Deceuninck-Quick Step zu Ag2r-Citroën gewechselt. Eine Verletzung hatte ihn nach dem Wechsel allerdings zunächst ausgebremst. Jungels musste sich aufgrund einer Endofibrose zwei Operationen unterziehen. Die Verletzung zog eine monatelange Leidenszeit nach sich. Doch der Liège-Bastogne-Liège-Sieger von 2018 kämpfte sich zurück und fand zuletzt bei der Tour de Suisse und anschließend der Tour de France wieder zu seiner Topform. Unter anderem mit einem Etappensieg in Châtel – Les Portes du Soleil und Gesamtplatz zwölf meldete sich der Landesmeister im Zeitfahren in Frankreich endgültig zurück – und machte dabei wohl auch BORA-hansgrohe auf sich aufmerksam.

Eine Schlüsselrolle bei wichtigen Rennen

„Bob ist ein sehr interessanter Fahrer. Man hat das Gefühl, er ist schon ewig im Peloton, dabei ist er gerade im besten Rennfahreralter. Er bringt unglaublich viel Erfahrung mit, aber gleichzeitig auch sehr viel Potenzial“, erklärt der Sportliche Leiter von BORA-hansgrohe, Rolf Aldag, die Verpflichtung des Luxemburgers: „Wir sind auch der Meinung, dass dieses Potenzial noch nicht völlig ausgereizt ist, und möchten gemeinsam mit Bob an seiner Entwicklung arbeiten.“

Bei der deutschen Mannschaft wird Jungels unter anderem Teamkollege des russischen Tour-Fünften Alexander Vlasov, des Deutschen Maximilian Schachmann und des Kolumbianers Sergio Higuita. „Vom Typ her passt er perfekt in unsere Mehr-Kapitän-Strategie. Wir möchten einfach weiter mehr Tiefe in unseren Kader bringen, um so für unsere Konkurrenten schwer auszurechnen zu sein“, so Aldag weiter: „Bob kann bei wichtigen Rennen sicherlich eine Schlüsselrolle übernehmen, denn er ist sehr vielseitig.“

Jungels ist nicht der erste Luxemburger, der für BORA-hansgrohe starten wird. Jempy Drucker stand zwischen 2019 und 2020 dort unter Vertrag. Außerdem fährt Nachwuchstalent Mathieu Kockelmann für dessen U19-Team, Auto Eder.

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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