Tischtennis / Bundesligaspiel in Berburg: Luxemburger Mladenovic schlägt die Nummer 11 der Welt

Luka Mladenovic schlug am Sonntag die Nummer 11 der Welt, Darko Jorgic
Zum Jubiläum des 1975 gegründeten Vereins DT Berburg bekamen die einheimischen Tischtennis-Anhänger gestern die einmalige Gelegenheit, ein Bundesliga-Spiel im Centre Sportif Renert mitzuerleben. In der wichtigen Partie des 16. Spieltages standen sich der 1. FC Saarbrücken-TT und der TTC Zugbrücke Grenzau, mit Luka Mladenovic, gegenüber. Nach einem dreistündigen Krimi wurde der amtierende Champions-League-Sieger seiner Favoritenrolle gerecht.
Beide Mannschaften benötigten unbedingt einen Sieg, um ihrem Ziel näherzukommen. Für den Tabellensechsten Saarbrücken ist dies das Erreichen des Titel-Play-offs, für Ligaschlusslicht Grenzau schlichtweg der Klassenerhalt. Die Saarländer hatten das Hinspiel mit 3:1 gewonnen. Für Grenzau hatte damals Luka Mladenovic gegen Yuto Muramatsu gepunktet.
Der Favorit wollte bei seinem „Heimspiel“ in Berburg nichts anbrennen lassen und hatte, neben Darko Jorgic (WR 11) und Cedric Meissner (WR 205), auch seinen Topspieler Patrick Franziska (WR 8) dabei, der am Freitagabend noch beim WTT Singapore Smash im Einsatz war und dort im Viertelfinale gegen Wang Chuqin (WR 1/CHN) ausgeschieden war.
Franziska traf zunächst auf Sam Walker, der 2016 mit den Engländern Bronze bei der Team-WM geholt hatte. Der deutsche Nationalspieler dominierte seinen Gegner nach Belieben und gewann, aus der Ballonverteidigung heraus, auch den ersten spektakulären Ballwechsel des Nachmittags. Anschließend lag es an der Grenzauer Nummer eins Feng Yi-Hsin, um gegen Cedric Meissner (WR 205) auszugleichen. Die Nummer 49 der Welt fand jedoch nicht zu ihrem Angriffsspiel. Der aufstrebende Deutsche wuchs über sich hinaus und brachte sein Team mit 2:0 in Führung.
Entscheidung im Doppel
Nach der Pause kam es zum mit Spannung erwarteten Auftritt von Luka Mladenovic. Gegen die Nummer elf der Welt musste der Lokalmatador unbedingt gewinnen, um eine vorzeitige Niederlage zu vermeiden. Zur Freude der luxemburgischen Fans konnte der Weltranglisten-85. den ersten Satz gegen den dreifachen Top-16-Sieger zu seinen Gunsten entscheiden. Mladenovic gab sich damit jedoch nicht zufrieden und spielte, mit der fantastischen Unterstützung des Publikums, praktisch fehlerlos weiter. Jorgic, der mit dem Anti-Belag des Luxemburger Materialspielers überhaupt nicht zurechtkam, war zu Beginn des zweiten Satzes sichtlich ratlos, fand kein Gegenmittel gegen seinen euphorisch aufspielenden Kontrahenten und musste sich völlig überraschend mit 0:3 geschlagen geben. „Trotz meiner 0:3-Niederlage vor vier Jahren hab mir schon eine Chance gegen ihn ausgerechnet, da ich mich seitdem im Angriff deutlich verbessert habe. Mir ist das fast perfekte Match gelungen, sicherlich eines der besten, die ich je gespielt habe. Eine solche Leistung hatte ich mir nicht erträumt, zumal ich vor dem Spiel in dieser Halle doch emotional geladen war. Die Stimmung war sensationell, das hat mir enorm geholfen“, freute sich Mladenovic nach dem Spiel.
Dadurch kamen die Zuschauer in den Genuss des Duells der beiden Spitzenspieler. Nach seiner Auftaktniederlage zeigte sich der Grenzauer Feng gegen Franziska wie verwandelt und lieferte dem deutschen Nationalspieler ein Duell auf Augenhöhe. Den 500 Zuschauern in der ausverkauften Halle boten die beiden Ballkünstler Tischtennis auf allerhöchstem Niveau. Dabei gelang es dem 20-jährigen Spieler aus Taiwan, seinen 1:2-Satzrückstand noch zu drehen. Beim Spielstand von 2:2 musste das Doppel die Entscheidung bringen.
Zusammen mit Sam Walker wollte Luka Mladenovic das zuvor bereits verloren geglaubte Spiel noch zugunsten der Westerwälder drehen. Damit waren Eduard Ionescu und Cedric Meissner allerdings nicht einverstanden und lieferten heftige Gegenwehr. Zudem hatte Walker nicht seinen besten Tag erwischt, sodass das erhoffte Happy End für Mladenovic und Co. ausblieb. „Die Niederlage ist natürlich sehr bitter. Es gab so viel Positives und am Ende stehen wir dennoch, wie schon einige Male zuvor, mit leeren Händen da“, so die nüchterne Analyse des Luxemburgers, der dennoch weiter an den Klassenerhalt glaubt.
Im Überblick
Saarbrücken – Grenzau 3:2
1:0: Patrick Franziska – Sam Walker 3:0 (2, 8, 2)
2:0: Cedric Meissner – Feng Yi-Hsin 3:1 (10, 7, -10, 6)
2:1: Darko Jorgic – Luka Mladenovic 0:3 (-7, -5, -5)
2:2: Patrick Franziska – Feng Yi-Hsin 2:3 (-5, 5, -8, 6, -8)
3:2: Cedric Meissner/Eduard Ionescu – Luka Mladenovic/Sam Walker 3:0 (14, 10, 6)
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