Nationalspielerin / Céline François über die Trendsportart Padel: „Liebe auf den ersten Blick“
Die erste Auflage des „Innside by Meliá Padel Cup“ war ein voller Erfolg. Gespielt wurde auf den Plätzen des CK Sportcenter in Kockelscheuer, wo sich Céline François, die Präsidentin des Vereins „Letz make it padel“, besonders wohlfühlt. Dieser Verein ist zugleich die Heimatstätte der Nationalspielerin. Neben Einblicken in den Klub spricht die Padelspielerin auch über die Herausforderungen und die Zukunft der Sportart.
Tageblatt: Warum haben Sie einen Padel-Verein ins Leben gerufen?
Céline François: Zusammen mit ein paar Freunden habe ich darüber nachgedacht, wie wir mehr Menschen für Padel begeistern können. Im Sommer 2022 wurde unser Verein gegründet. Eines unserer Hauptziele war es, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der die Menschen ein starkes Zugehörigkeitsgefühl entwickeln. Außerdem wollten wir ein aktives Vereinsleben fördern und regelmäßig Events organisieren. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick.
Für welche weiteren Ziele setzt sich der Verein ein?
Eine der größten Herausforderungen für Hobbyspieler war es, überhaupt einen Spielpartner zu finden. Viele Sportbegeisterte haben von Padel gehört und wollten es ausprobieren. Doch das ist nicht so einfach, da Padel nur im Doppel gespielt wird. Im Club organisiert unser Trainer daher Spiele und bringt Leute mit ähnlichem Spielniveau zusammen.
Wie haben sich die Mitgliederzahlen seit der Gründung des Vereins entwickelt?
Unsere Mitgliederzahlen steigen weiterhin rasant. Mittlerweile zählen wir fast 400 Mitglieder. Ich hätte nie erwartet, dass wir so erfolgreich sein würden. Anfangs waren es vor allem Expats, die unserem Verein beigetreten sind. Doch in letzter Zeit wächst die Zahl der Luxemburger Mitglieder enorm. Dasselbe Phänomen beobachten wir bei der Beteiligung von Frauen und Kindern. Immer mehr junge Menschen fangen an, Padel zu spielen, was uns sehr freut. Es wächst also eine neue Padel-Generation heran.
In welchen Punkten kann sich der nationale Padelsport noch verbessern?
Es fehlt an Infrastruktur. Die Nachfrage ist viel höher als das Angebot. Wenn es mehr Plätze gäbe, könnte sich der Sport noch weiterentwickeln. Hier in Kockelscheuer kann man nur zwei Wochen im Voraus buchen, aber ich muss mir immer einen Wecker stellen, um meine Reservierung rechtzeitig vorzunehmen – sonst ist alles schon ausgebucht. Außerdem hoffe ich, dass Padel für Kinder attraktiver wird. Obwohl der Sport immer populärer wird, bleibt er nach außen hin noch relativ unbekannt. Leider kennen nur die wenigsten Kinder diese Sportart, und das Interesse an den großen Sportarten ist bisher noch höher.
Wie kann das Problem der fehlenden Infrastruktur gelöst werden?
Das ist schwer zu sagen. Clubs könnten mehr Plätze schaffen, aber es ist nicht ganz so einfach. Ein Tennisclub bietet Tennis an, wie der Name schon sagt – es ist eben kein Padel-Verein. Daher ist es für sie keine einfache Entscheidung, ob sie in Padel investieren möchten.
Wie hat sich Padel in der luxemburgischen Sportlandschaft integriert?
Es finden immer mehr Turniere statt. Unser Verein organisiert drei davon, ein anderer Club (Anm. d. Red.: Sport4Lux) ebenfalls drei, und der TC Husen richtet zusätzlich noch ein Turnier aus. Der Kalender ist schon gut gefüllt, hinzu kommen noch die Meisterschaften, die vom 20. September bis zum 5. Oktober stattfinden. Trotzdem denken wir darüber nach, noch mehr Events anzubieten, weil die Nachfrage da ist. Außerdem eröffnen sich mit der Nationalmannschaft weitere Optionen. Es wäre großartig, wenn wir im nächsten Jahr an der Europameisterschaft teilnehmen könnten.
Von welchen Faktoren hängt dies ab?
Wir sind Mitglied der FIP (International Federation of Padel), was uns die Teilnahme an der Qualifikation für die Europameisterschaft ermöglicht. Es müsste also möglich sein, in irgendeiner Form an diesen Qualifikationsspielen teilzunehmen. So könnten wir international durchstarten.
Letzte Frage: Wie lautet Ihr Fazit zu diesem Turnier?
Insgesamt haben wir einen guten Job gemacht. Andere Teams haben unsere Gastfreundschaft und die Professionalität, die wir an den Tag gelegt haben, sehr gelobt. Wir stehen den Turnieren, an denen ich in meiner Karriere in Belgien und Spanien teilgenommen habe, in nichts nach.
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