Er war im Zielbereich der Luxexpo überall zu finden. Chun de Stockel hatte mitten in der Nacht, als sich die letzten Marathonläufer bei ihrer Ankunft feiern ließen, sicherlich auch etliche Kilometer in den Beinen. Während des ganzen Abends lief der Belgier die Zielgerade auf und ab, bewaffnet mit dem Mikrofon, in das er textsicher alle Lieder, die durch die Lautsprecher ertönten, mitsang. Mal tanzte er mit den glücklichen Finishern, mal mit den Cheerleadern der Sweet Devils und auch für Selfies war er sich nicht zu schade: „Ich liebe es einfach, den Leuten durch Singen und Tanzen die nötige Energie weiterzugeben“, erklärt er mit einem Strahlen. Es ist nicht das erste Mal, dass er beim Nachtmarathon in Luxemburg Zuschauern und Läufern gleichzeitig einheizt. Eine Bereicherung für das größte Sportevent des Landes ist er allemal. „Dieser Job bietet so viele Emotionen. Diese Jungs und Mädels gehen über ihre eigenen Grenzen hinaus, das liebe ich am meisten“ meint er und zeigt auf die Läufer, die gerade erschöpft im Ziel zu Boden sinken.

Animation, das ist auch sein Hauptberuf: Eine Woche vor dem ING Marathon durfte Chun de Stockel in Frankreich ein erstes Mal als „Speaker“ und Animator bei einem Ironman dabei sein. Sonst ist er vor allem auf der Xterra-Tour zu finden oder bei der „Belgian Hockey League. „Jede Woche bin ich in einer anderen Stadt, das ist genau das, was mir gefällt: Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen zu dürfen“.

„Be original and stand out“

Und auch sein Gesangstalent stand in seiner Heimat bereits einmal im Vordergrund. Chun de Stockel machte bei „The Voice of Belgium“ mit, wo er auch einen begehrten Buzzer erhielt. Doch bereits in der nächsten Runde war Schluss. „Ich wurde in der zweiten Runde rausgeworfen, weil ich zu unkonventionell bin“, erklärt er mit einem Lachen und zeigt dabei auf seinen Entenshort und seine Sterne-Stulpen, die auch aus der Masse der Läufer herausstechen. „Mein Lebensphilosophie ist einfach. ‚Be original and stand out.’ Und wenn du nicht durch dein sportliches Können herausstichst, dann wenigstens durch dein Outfit.“ Das tut der Belgier auf jeden Fall und kaum jemand dürfte etwas dagegenhaben, das Energiebündel auch bei der 16. Auflage des ING Night Marathon wiederzusehen.

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Jenny Zeyen

2017 stieß Jenny Zeyen, Jahrgang 1984, fest als Journalistin zum Team der Sportredaktion hinzu. Doch schon im Alter von 18 Jahren begann sie, als Korrespondentin für das Tageblatt tätig zu sein und berichtete während 14 Jahren Woche für Woche am liebsten von den diversen luxemburgischen Basketballplätzen. So arbeitete sie auch an der Erstauflage der inzwischen schon traditionellen Basketballbeilage des Tageblatt mit. Die Sportart mit dem orangefarbenen Ball hat es ihr bis heute angetan und bildet weiterhin den Hauptschwerpunkt ihrer Berichterstattung. Als Korrespondentin erhielt sie mit den Jahren jedoch Einblicke in viele weitere Sportarten, wobei sie sich zunehmend mit dem Turnsport, mehreren weiteren Randsportarten sowie dem Breitensport beschäftigte.

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