Tennis / Clara Tauson ist Dänemarks Tennishoffnung – und mischt die Luxembourg Open auf
In Dänemark gilt Clara Tauson längst als der neue Stern am Tennis-Himmel. Mit ihren 18 Jahren steht sie schon an Position 70 der Weltrangliste. Als bisher letzte Spielerin hat Tauson US-Open-Champion Emma Raducanu besiegt – nun mischt sie die Luxembourg Open auf.
Clara Tauson ist gerade mal 18 Jahre alt, in der WTA-Weltrangliste ist sie schon die Nummer 70. In ihrer Heimat ist sie längst der neue Stern am Tennis-Himmel. In Dänemark werden Erinnerungen an ihre Landsfrau Caroline Wozniacki wach – den Vergleich mit der ehemaligen Nummer eins der Welt mag die gebürtige Kopenhagenerin allerdings nicht besonders. Vor einigen Jahren noch wurde sie oft auf Wozniacki angesprochen, mittlerweile wird sie aber kaum noch mit ihrer Landsfrau verglichen. „Ich habe mir selbst einen Namen gemacht und meine eigene Persönlichkeit entwickelt“, so die ehrgeizige Tauson, die ihren eigenen Spielstil als aggressiver beschreibt als den von Wozniacki.
Selbstvertrauen getankt
In Dänemark kennt sie sowieso mittlerweile jeder und auch auf der WTA-Tour ist sie dabei, sich zu etablieren. Zu Beginn des Jahres war ihr Name noch nicht in den Top 100 wiederzufinden, innerhalb von ein paar Monaten drang sie dann in der Weltrangliste auf Platz 70 vor.
Tauson, die das Tennisspielen mit sechs Jahren begann und in ihrer Jugend auch einige Male gegen die Luxemburgerin Eléonora Molinaro spielte, gewann im März zudem ihren ersten WTA-Titel in Lyon. Im August fügte sie einen weiteren Erfolg zu ihrer Sammlung hinzu. Im Finale des Challenger-Turniers in Chicago besiegte sie die Britin Emma Raducanu. Diese kennt spätestens seit vergangenem Samstag jeder. Raducanu hat als Teenager die US Open gewonnen. Seit der Niederlage gegen Tauson schwimmt die Britin auf einer Erfolgswelle und hat kein Match mehr verloren.
Zu wissen, dass sie die Letzte ist, die den amtierenden US-Open-Champion geschlagen hat, verleiht der Dänin viel Selbstvertrauen: „Ich hätte gerne an ihrer Stelle die US Open gewonnen“, erzählt sie lachend: „Sie spielt im Moment unglaublich gut und ist sehr konstant.“
An Konstanz fehlt es Tauson aktuell aber noch. Ihr Spiel ist immer wieder von Höhen und Tiefen geprägt. „Diese versuche ich zu stabilisieren“, sagt sie: „Ich bin auf einem guten Weg. Mein Spiel wird immer solider, ich arbeite viel an meiner Vorhand – diese ist noch ausbaufähig.“
In den Grand Slams des Jahres hat es die Auslosung nie gut mit Tauson gemeint. Immer wieder musste sie bereits früh gegen ehemalige Grand-Slam-Siegerinnen ran. In New York schied sie in der zweiten Runde gegen Ashleigh Barty aus, in Wimbledon scheiterte sie an French-Open-Champion Barbora Krejcikova. In Paris war wiederum Viktoria Azarenka eine Nummer zu groß. Als unglücklich sieht sie die Auslosung aber nicht: „Um dahin zu kommen, wo ich hin will, muss ich auch die besten Spielerinnen der Welt besiegen können.“
In dieser Saison habe sie bereits „viel Erfahrung gesammelt“, mit dem größten Teil des Jahres zeigt sich Tauson deswegen auch „zufrieden“. In der Halle fühlt sie sich am wohlsten, auch deshalb ist besonders in den kommenden Monaten noch viel von ihr zu erwarten – in Luxemburg ist ebenfalls mit ihr zu rechnen. Auf Kockelscheuer ließ sie bereits mehrmals ihr Talent aufblitzen. Mit Siegen gegen die Australierin Astra Sharma (WTA 112/6:2, 6:2) und Ekaterina Alexandrova (WTA 33/6:4, 3:6, 7:6) ist sie schon bis ins Viertelfinale gestürmt. In diesem trifft sie am Freitag auf die Tschechin Marie Bouzková (WTA 84).
Ziele für den Rest der Saison hat sie sich zwar noch keine gesetzt, das Jahr will sie aber „so hoch wie möglich im Ranking“ abschließen.
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