Fußball / Computer und Gegner: So läuft die Champions-League-Auslosung ab
Die neue Champions League mit nun 36 Mannschaften ist die Antwort der Europäischen Fußball-Union (UEFA) auf die sogenannte Super League, die einige Topklubs ins Leben rufen wollten. Man sei „davon überzeugt, dass das ausgewählte Format zu einer richtigen Balance führt und Generierung von soliden Einnahmen garantiert“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Am Donnerstag, dem 29. August, (18.00 Uhr) werden die Gruppen ausgelost.
Wie wird die Champions League 2024/25 gespielt?
Der größte Unterschied: Das Vorrundenformat mit acht Vierergruppen wird ersetzt. Stattdessen entscheidet eine Gesamttabelle aller 36 Teams über das Weiterkommen. Jede Mannschaft bestreitet acht Hauptrundenspiele und damit zwei mehr als im bisherigen Format. Dabei treffen die Clubs in jeweils vier Heim- und vier Auswärtsspielen auf acht unterschiedliche Gegner. Die ersten acht Teams der Tabelle sind fix für das Achtelfinale qualifiziert. Die Clubs auf den Tabellenplätzen 9 bis 24 spielen in einer neuen K.-o.-Zwischenrunde um das Weiterkommen. Bei der Auslosung des Achtelfinales im kommenden Jahr wird der komplette Weg hin zum Finale am 31. Mai 2025 in München festgelegt.
Wie wird ausgelost?
36 Clubs, jeweils acht Gegner – im bisherigen Auslosungsformat wären über 1.000 Kugeln und über drei Stunden Zeit nötig. Deshalb übernimmt größtenteils eine Software. Per Hand gezogen wird jeder Club einmal, der Computer errechnet die acht Gegner, und wer gegen wen auswärts spielt. Der genaue Zeitplan, wann welches Spiel ausgetragen wird, kommt erst am kommenden Samstag. Für die, die gerne tippen: Die Wahrscheinlichkeit, die richtige Konstellation für die Ligaphase vorherzusagen, liegt bei 0,000006 Prozent. Die UEFA verweist darauf, dass das System betrugssicher ist und ließ sich das von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft absegnen.
Sind Topspiele möglich?
Die 36 Teams werden anhand der UEFA-Rangliste, die nach Erfolgen der vergangenen Spielzeiten errechnet wird, weiterhin in vier Töpfe eingeteilt – anders als bislang bekommen die Clubs aber auch Gegner aus dem eigenen Topf zugelost, zwei sogar. Das heißt, die Bayern könnten in der Ligaphase beispielsweise auf Manchester City und Real Madrid treffen. Grundsätzlich ausgeschlossen sind in der Vorrunde Spiele von Clubs aus einem Land gegeneinander. Jeder Verein soll zudem maximal auf zwei Clubs aus einem anderen Nationalverband treffen.
Was erhofft sich die UEFA von dem neuen Modus?
Es finden mehr Partien statt, die Einnahmen steigen. Die UEFA rechnet mit insgesamt 4,4 Milliarden Euro pro Saison für alle Europapokalwettbewerbe. Der Kontinentalverband erhofft sich zudem ein größeres Fan-Interesse an der ersten Phase, weil auch Topspiele winken. Die UEFA setzt zudem auf mehr Spannung, weil nun häufiger bis zum letzten Hauptrundenspieltag der Einzug in die Playoffs und zugleich auch die Position in der K.-o.-Phase offen seien.
Was ist sonst noch neu?
Anders als bislang gibt es keinen Übergang zwischen Champions League, Europa League und Conference League. Für die Teams, die es nicht in die K.-o.-Phasen und das Achtelfinale schaffen, ist die internationale Saison beendet. Weiterhin gibt es mehr Wochen mit Europapokal: Champions League und Europa League beginnen im September, die Hauptrundenspieltage sieben und acht steigen erst im Januar. Am letzten Spieltag werden aus Fairplay-Gründen alle 18 Partien gleichzeitig angepfiffen. Und: Die Königsklasse klingt etwas anders. Für das neue Format hat die UEFA ihr sogenanntes Branding angepasst, dazu gehört auch eine verfeinerte Neuaufnahme der Hymne.
Sind Luxemburger dabei?
Ja. Benfica Lissabon ist für die Ligaphase der Champions League qualifiziert, damit wird Nationalspieler Leandro Barreiro, der im Sommer von Mainz 05 zu dem portugiesischen Topclub wechselte, zu seinem Debüt in der Königsklasse des Fußballs kommen.
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