/ Coupe FLT: „Nichts an Attraktivität verloren“
An diesem Wochenende steht das nationale Tenniszentrum (CNT) in Esch/Alzette ganz im Zeichen der Coupe FLT. Am Sonntag wird dann feststehen, wer die Nachfolge der Herren von der „Schéiss“ und der Damen von Tennis Spora antreten wird.
Die ersten Titel dieser noch jungen Tennissaison werden bereits am Sonntag vergeben. Welche Vereine dann letztendlich im Finale stehen werden, wird sich aber erst heute im Laufe des Tages herauskristallisieren, wenn zunächst einmal die Halbfinal-Partien auf dem Programm stehen. Anders als in den Jahren zuvor werden die Halbfinal- und die Finalspiele am gleichen Wochenende stattfinden.
„Es gibt keine feste Regel, die besagt, an welchem Datum die Endspiele stattfinden müssen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, etwas Neues auszuprobieren und die beiden entscheidenden Runden an einem Wochenende auszutragen. Das hat auch damit zu tun, dass der nationale Kalender mit den verschiedenen Events wie z.B. dem Fed Cup oder den Hallen-Landesmeisterschaften richtig vollgepackt ist. Des Weiteren können wir den Zuschauern über ein ganzes Wochenende nationales Spitzentennis anbieten. Bewährt sich dieses Modell, werden wir vielleicht in Zukunft weiterhin auf diese Programmierung setzen“, erklärt FLT-Präsident Claude Lamberty.
Neben dem Interklub ist der Pokal der einzige Mannschaftswettbewerb, der von der FLT („Fédération luxembourgeoise de tennis“) organisiert wird. 23 Mannschaften bei den Herren und 15 bei den Damen waren in dieser Saison im Rennen um die begehrte Trophäe. Die Teilnehmerzahlen stimmen also so weit.
„Nicht mehr im Trend“
„Der Pokalwettbewerb hat nach wie vor nichts von seiner Attraktivität verloren. Er hat im Tennis genau den gleichen Stellenwert wie in anderen Sportarten auch. Die Vereine nehmen die Coupe FLT sehr ernst. Das sieht man immer wieder daran, dass die Mannschaften ihre Topleute einsetzen. Würden die Teams diese Veranstaltung auf die leichte Schulter nehmen, so würden nur junge Talente und Reservespieler zum Einsatz kommen. Das ist aber nicht der Fall“, betont der Verbandspräsident.
Lambertys Aussagen wurden z.B. beim Viertelfinal-Spitzenspiel der Damen zwischen der „Schéiss“ und Tennis Spora bestätigt. Beide Vereine schickten vor knapp einem Monat – abgesehen von einigen Ausnahmen wie z.B. der Profispielerin Mandy Minella – ihre besten Spielerinnen auf den Platz.
„Das ist auch genau diese Entwicklung, die wir uns als Verband gewünscht haben. Für uns ist es wichtig, dass vermehrt luxemburgische Spieler zum Einsatz kommen, die aktuelle Nationalspieler sind oder es in Zukunft noch werden können. Das entspricht auch unserer Philosophie“, zeigt sich Lamberty erfreut. „Es kommt auch fast nicht mehr vor, dass mehrere ausländische Profis nur für eine einzige Partie ins Großherzogtum eingeflogen werden. Dafür gibt es Regeln, die das nicht mehr zulassen“, ergänzt er.
Aus sportlicher Sicht könnte in diesem Jahr Tennis Spora das Double klarmachen. Bei den Damen haben Kerfs, Weckerle und Co. gegen Nordstad zwar die Favoritenrolle inne, doch bei den Herren könnte es im Duell mit dem TC Arquebusiers deutlich ausgeglichener zugehen. So könnte es gut sein, dass der Sieger bei den Herren noch nicht nach den vier Einzelpartien feststeht. Dann muss die Entscheidung in den zwei darauf folgenden Doppel-Partien fallen, wo insgesamt zwei Punkte an den Gewinner der Partie vergeben werden und nicht nur ein Zähler wie im Einzel. Dass dieser Disziplin im Punktesystem eine solche Wichtigkeit beigemessen wird, ist laut Lamberty ein logischer Schritt.
„Das Doppel gehört zum Tennis dazu. Deshalb ist der Doppel- genauso wichtig wie der Einzelwettbewerb. Es stimmt aber, dass vor einer gewissen Zeit die Doppelkonkurrenz hierzulande nicht mehr so im Trend war. Wir als Verband wollten diese Spielvariante aber wieder ein wenig aufwerten, auch im Hinblick auf unsere Nationalteams. Deshalb haben wir auch spezifische Wettbewerbe und Rankings für diese Disziplin eingeführt“, erklärt das FLT-Oberhaupt abschließend.
Etwas Geschichte
1963 wurde die Coupe FLT zum ersten Mal ausgetragen. Anders, wie man es heute kennt, gab es dabei keinen Wettbewerb für Damen und Herren. Zu diesen Zeiten fungierten beide Geschlechter in einer Mannschaft. Bei den ersten drei Auflagen konnte sich die „Schéiss“ dreimal hintereinander behaupten. Danach stand der Pokal-Wettbewerb für drei Jahre aufgrund eines negativen Referendums nicht mehr auf dem Programm. Doch dann, im Jahr 1969, folgte nach einem Rundschreiben einiger Vereine das Comeback. Elf Vereine nahmen sich wieder diesem Wettbewerb an, wobei Tennis Spora 1969 als Sieger hervorging. In den zwei darauffolgenden Jahren sicherte sich der TC Arquebusiers erneut die Titel, ehe der Spielbetrieb im Pokal im Jahr 1972 wieder aussetze. Erst aufgrund des 50. Feiertags der FLT im Jahr 1996 wurde die Coupe FLT wieder ins Leben gerufen. In dem Jahr setzte sich Bonneweg bei den Herren durch, während Tennis Spora bei den Damen die Oberhand behielt. Seit der Wiedereinführung gewann Bonneweg (Herren) mit zwölf Titeln am häufigsten den Pokal. Bei den Damen liegt Tennis Spora mit zehn Erfolgen in Front.
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