Kockelscheuer / Dänisches Nachwuchstalent Clara Tauson trägt sich ins Palmarès der Luxembourg Open ein
Clara Tauson hat sich in das Palmarès der Luxembourg Open eingetragen. Dänemarks Tennis-Hoffnung hat am Sonntag das Finale 6:3, 4:6, 6:4 gegen die Lettin Jelena Ostapenko gewonnen.
Clara Tauson war die jüngste Spielerin im diesjährigen Hauptfeld und eigentlich hatte sie kaum jemand auf dem Zettel. Die Dänin machte aber in Luxemburg von Beginn an einen souveränen Eindruck und spielte sich nach und nach in den Vordergrund. Auf ihrem Weg ins Finale eliminierte Tauson, die in Dänemark schon längst als neuer Stern am Tennis-Himmel gefeiert wird, zunächst Astra Sharma (WTA 112/6:2, 6:2) und Ekaterina Alexandrova (WTA 33/6:4, 3:6, 7:6). Im Viertelfinale gewann sie gegen Marie Bouzkova (WTA 84/6:3, 6:2), ehe sie im Halbfinale Olympia-Silbermedaillengewinnerin Marketa Vondrousova (WTA 35/6:4, 2:6, 6:4) in einem anstrengenden Spiel bezwang. Im Finale stand ihr dann am Sonntag mit Titelverteidigerin Jelena Ostapenko die Nummer 30 der Welt gegenüber.
Keine großen Hoffnungen im Voraus
Keine 24 Stunden nach ihrem Finaleinzug wirkte Tauson am Sonntag wieder fit, was sie selbst überraschte: „Ich war am Morgen ziemlich müde und habe mich nicht gut gefühlt. Deshalb habe ich mir auch keine besonders großen Hoffnungen gemacht“, sagte sie nach dem Finale: „Ich wollte einfach nur mein Bestes geben.“ Die Müdigkeit – ausgelöst durch das mehr als zwei Stunden andauernde Halbfinalspiel gegen Marketa Vondrousova vom Vortag – ließ sich die 18-Jährige aber nicht anmerken. Und obwohl sie das erste Spiel des ersten Satzes an Jelena Ostapenko abgeben musste, blieb Tauson weiterhin ruhig, im Gegensatz zu ihrer Gegnerin, deren Auftritt immer wieder von explosiven Momenten geprägt war – die Lettin wirkte zunehmend nervös.
Den Rückstand hatte die Nummer 70 der Welt aber innerhalb kürzester Zeit gedreht. Insgesamt fand die ehemalige Nummer eins der Juniorinnen immer besser zu ihrem Spiel und dominierte die Partie. Den ersten Satz entschied sie nach gerade mal 29 Minuten mit 6:3 für sich. Ostapenko wirkte weiterhin nervös und regte sich immer wieder auf. Tauson blieb gelassen und zeigte sich unbeeindruckt.
Was zunächst nach einem schnellen Match aussah, sollte sich aber nicht bestätigen, denn die Lettin kämpfte sich zurück. Das Spiel von Ostapenko lebte im zweiten Satz von Emotionen. Auch wenn es zunächst darunter litt und ihre Bälle immer wieder zu weit flogen, fand die ehemalige Nummer 5 der Welt nach anfänglichem Rückstand zurück in die Partie – und rettete sich nach 1:20 Stunden mit einem 6:4 in den dritten Satz.
Und in diesem kam es dann zu einem offenen Schlagabtausch zwischen Tauson und Ostapenko. „Es war ein wirklich schwieriges Spiel“, sagte Tauson. Beide schenkten sich bis zum 4:4 nichts – anschließend war es aber die Dänin, die den längeren Atem hatte und den dritten Satz 6:4 für sich entschied. „Mein Match war o.k., ich habe aber nicht mein bestes Tennis gezeigt“, erzählte sie nach ihrem Erfolg: „Ich habe aber mein Bestes gegeben und bis zum Schluss gekämpft – und es hat gereicht.“ Ostapenko zeigte sich indes nicht zufrieden. „Ich habe heute nicht gut gespielt. Das ist wirklich sehr schade“, sagte sie.
Nach Caroline Wozniacki (2013) ist Tauson die zweite Dänin, die in Luxemburg triumphiert. Außerdem ist sie erst die fünfte Spielerin, die in diesem Kalenderjahr mehr als ein WTA-Turnier gewinnen konnte. Im März hatte Tauson in Lyon schon ihren ersten WTA-Titel überhaupt gewonnen. Ihren Erfolg in Luxemburg beschreibt sie aber als schwieriger: „In Lyon hatte ich eine Traumwoche und habe unglaublichen Tennis gespielt. Hier war es viel härter. Ich musste in wirklich jedem Spiel richtig kämpfen.“ Besonders mental hätten ihr die Woche in Luxemburg und das Finale aber gutgetan: „Es hat mir gezeigt, dass ich körperlich und mental fit bin und auch schwierige Spiele gewinnen kann.“
Resultate
Einzel-Halbfinale:
Jelena Ostapenko (LAT/3) – Liudmila Samsonova (RUS/7) 6:1, 7:6
Marketa Vondrousova (CZE/5) – Clara Tauson (DEN) 4:6, 6:2, 4:6
Einzel-Finale:
Jelena Ostapenko (LAT/3) – Clara Tauson (DEN) 3:6, 6:4, 4:6
Doppel-Finale:
Routliffe (NZL)/Zimmermann (BEL) – Minnen/Van Uytvanck (BEL) 3:6, 3:6
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