Differdingen in Meisterlaune: Klappt es schon an diesem Wochenende? Déifferdeng könnte 21 Jahre nach der Gründung erstmals die nationale Fußballmeisterschaft gewinnen. Damit die Stadt zumindest optisch auf diesen Moment vorbereitet ist, rief der Verein die Anwohner auf, rot-schwarze Fahnen aufzuhängen und die Balkone und Geschäfte in den Vereinsfarben zu dekorieren. Auch Torwart Romain Ruffier kam in einem kurzen Video zu Wort und wandte sich an die Fans: „Am Sonntag bestreiten wir unser zweitletztes Heimspiel. Wir brauchen und zählen auf euch.“

Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Düdelingen beträgt derzeit neun Punkte. Würden am Sonntag also D03 und auch der F91 die gleiche Anzahl an Punkten einfahren, wäre die Sache rechnerisch zwar noch nicht offiziell unter Dach und Fach, allerdings hat Differdingen das weitaus bessere Torverhältnis (66:18) gegenüber Düdelingen (51:31) – und scheint daher kaum noch vom Thron gestoßen werden zu können. Ausgerechnet die ehemaligen Petinger Kollegen von Artur Abreu könnten demnach Schützenhilfe bei dessen ersten Titelgewinn leisten.

Übrigens: Wenn es an diesem Wochenende noch nicht mit der Krönung klappen sollte, könnte Differdingen den Titel ausgerechnet an einem Montag, 13. Mai, auf dem Rasen des Rivalen Niederkorn holen … Wer den abergläubischen Präsidenten der Differdinger kennt, der weiß auch, warum man den „Pott“ aber erst zu Gesicht bekommen wird, wenn alles unter Dach und Fach ist: „Nein, wir haben noch keine Meisterfeier geplant. Sollte es mit dem Titel klappen, werden wir am letzten Spieltag, also am 26. Mai, nach dem Duell auf dem Galgenberg bei uns auf dem Marktplatz geehrt“, erklärte Fabrizio Bei.

Aufruf der Jeunesse: Die „Bianconeri“ präsentierten auf Facebook ihr Trikot für die kommende Saison – und starteten gleichzeitig einen Aufruf an die Fans. Denn auf dem neuen Shirt, das vorne mit vertikalen schwarzen Streifen aufwartet, hat man ebenfalls Platz für 30 Namen vorgesehen – und zwar die von Anhängern, die bereit sind, 250 Euro zu zahlen, um in Höhe der Rippen der Spieler verewigt zu werden. Hinten ist das neue Trikot übrigens ganz weiß.

Zwei Anläufe beim Racing: Der RFCU Lëtzebuerg hat Nachfolger für Trainer Marco Martino und dessen Assistenten gefunden. Doch diese Ankündigung war mehr als kurios: Auf Facebook lud der Verein in der Mittagsstunde ein Foto der vier neuen Coaches hoch. Abgebildet waren vier Jugendtrainer der Akademie, die bislang noch keine Erfahrung in der BGL Ligue gesammelt haben. Es wurde mitgeteilt, dass Joe Da Silva die Leitung übernehmen wird und Jaouad Roukiba ihm dabei assistiert. Jacques Maxime wurde als neuer Mann für den athletischen Bereich vorgestellt, während Ranieri Santos als Torwarttrainer ausgewählt wurde. Eine Stunde später war die Meldung allerdings verschwunden … um dann später nochmals mit einem ergänzenden Einleitungs-Text im Web zu erscheinen, der klarstellen sollte, dass auf Martinos „unzeitigen Rücktritt“ eine interne Lösung gefunden wurde. 

Meilenstein für Jasmin Sabotic: Am Mittwochabend leitete Schiedsrichter Jasmin Sabotic sein 900. Fußballspiel. Der Unparteiische ist 29 Jahre alt und auch international für die FLF im Einsatz. 

100% Einsatz: Eigentlich hätte Niederkorn seine Zelte in Mondorf aufschlagen können, nach der Pokalbegegnung am Mittwoch steht man am Sonntag erneut im Stade John Grün der US Mondorf gegenüber. Für die Hausherren fand das Pokalspiel mit dem 0:2 keinen guten Ausgang. Für die zweite Partie hängen die Köpfe bei Mondorf aber nicht tief, „natürlich sind wir enttäuscht, die Niederlage ist schwer zu verdauen“, gab Trainer David Zitelli zu verstehen, „aber ich kann versichern, dass meine Spieler hundert Prozent Einsatz zeigen werden. Mit einem Sieg wollen wir die Klasse endgültig sichern.“ Von einer Revanche will der Trainer aber nichts wissen: „Pokal und Meisterschaft sind zweierlei Paar Schuhe. Die Niederlage ist abgehakt, für Sonntag sind die Karten neu gemischt.“ Dass der Gegner dieses Spiel nur halbherzig angehen wird, um sich für das Pokalendspiel zu schonen, daran glaubt Zitelli ebenfalls nicht: „Ich kenne Jeff Strasser insoweit, dass er ein Wettkämpfer ist, der will kein Spiel verlieren. Außerdem hat Niederkorn einen breiten Kader, da wird uns eine solide Mannschaft gegenüberstehen, die uns das Leben schwer machen wird.“ (MB)

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Christelle Diederich

Nach drei Jahren Romanistik an der Uni Lëtzebuerg und der Sorbonne-Paris IV schloss die ehemalige Judoka ihr Masterstudium in grenzüberschreitender Kommunikation an der Université Paul Verlaine in Metz ab. Seit Februar 2011 Teil der Sportredaktion des "Tageblatt". Schwerpunkte: nationaler Fußball und Kampfsportarten.

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