Anders als viele andere Mannschaften in der WorldTour hat Ineos Grenadiers in diesem Jahr keine Mannschaftspräsentation veranstaltet. Die Rennprogramme der Kapitäne des Teams sind also nur peu à peu per Interviews ans Tageslicht gekommen. So plant beispielsweise Geraint Thomas, in seiner letzten Saison nochmal anzugreifen. Der Tour-de-France-Sieger von 2018 will nochmal nach Frankreich zurückkehren. „Ich will kein Jahr, in dem ich nur verpuffe“, sagt der 38-Jährige. „Ich werde dort nicht für die Gesamtwertung fahren. Ich versuche, mich in die bestmögliche Form zu bringen, aber gehe auch auf Etappensiege und bin für Carlos (Rodriguez) da, oder wer auch immer um die Gesamtwertung fahren wird.“

Rodriguez soll demnach das Team bei der Tour anführen. Im vergangenen Jahr fuhr der 24-Jährige bei der Vuelta auf Platz zehn, nachdem er die Tour de France auf Platz sieben beendet hatte. Laut verschiedenen Medienberichten sollen auch schon der zweifache Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna und Weltmeister von 2014 Michal Kwiatkowski für die Tour de France fest einplanen können. Egan Bernal hingegen wird den Giro 2025 anpeilen. 

„Habe eigene Ambitionen“

Was die Pläne von Bob Jungels in diesem Jahr sind, ist noch nicht ganz an die Öffentlichkeit geraten. Im November zumindest war der Luxemburger Gast bei der Veranstaltung „Rouleur Live“, die in London stattfindet und sich um alles, mit dem Radsport zu tun hat, dreht. Damals sagte der 32-Jährige: „Ich bin erfahren und will dennoch nicht nur der Helfer und Straßenkapitän sein. Ich habe auch eigene Ambitionen.“ Weiter: „Das Hauptziel ist es, zurück auf die Siegerstraße zu finden. Das Team glaubt an meine Fähigkeiten. Sie wollen, dass ich wieder Rennen gewinne. Das höre ich gerne.“

Im vergangenen November war Jungels zum ersten Mal mit seinem Team unterwegs. Eine Art Kennenlerntage veranstaltete das Team, bei dem es nicht nur Medizinchecks gab, sondern auch einen Tag bei Manchester United im Old Trafford. Zuletzt war Jungels mit einigen Teamkollegen im Höhentrainingslager auf Teneriffa am Vulkan Teide. 

Ein wenig ließ der Luxemburger aber damals in London schon in sein Rennprogramm blicken. „Die Rolle des Straßenkapitäns wird mir erhalten bleiben. Die Erfahrung, die ich bei den Klassikern und den großen Rundfahrten gesammelt habe, ist etwas, das die Mannschaft von mir erwartet. Ich werde also zu Beginn der Saison die Klassiker fahren und danach eine Grand Tour.“

Fünf Tage intensives Rennen

Konkreter wurde Jungels noch nicht. Sicher ist aber, dass der Sieger von Liège-Bastogne-Liège sein Debüt für Ineos Grenadiers am Mittwoch bei der Volta a la Comunitat Valenciana (2. Pro) geben wird. Jungels wird mit Rodriguez, Thymen Arensman (NL), Andrew August (USA), Jonathan Castroviejo (SP), Tobias Foss (NOR) und Michael Leonard (KAN) in Valencia starten. 

Rodriguez, der seine Saison dort beginnen wird, gehört zu den Favoriten auf den Gesamtsieg. Die Frage ist natürlich offen, in welchem Fitnesszustand sich der 24-Jährige befindet. In Spanien trifft er auf starke Konkurrenz wie Ben O’Connor (Jayco AlUla), Brandon McNulty (UAE), Joao Almeida (UAE), Aleksandr Vlasov (Red Bull-Bora hansgrohe) oder Santiago Buitrago (Bahrain – Victorious). 

Den Start der fünftägigen Rundfahrt macht am Mittwoch ein 34,4 Kilometer langes Team-Zeitfahren. Es folgen drei Etappen, die es richtig in sich haben, bevor am Schlusstag die Sprinter in Valencia zum Zug kommen. 

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Pascal Gillen

Fußball, Radsport, Shorttrack oder sportgesellschaftliche Themen: Pascal Gillen zählt seit seinem Praktikum 2017 zu den Allroundern in der Tageblatt-Sportredaktion. 2018 berichtete er als jüngster Journalist von der Tour de France, kurze Zeit später beendete er erfolgreich sein Journalismus-Studium. Neben seinen Aktivitäten beim Tageblatt schrieb er unter anderem für das Fußballmagazin 11Freunde, den Trierischen Volksfreund, Mental! und fungierte zudem als TV-Kommentator bei Spielen der zweiten Basketball-Bundesliga. Seit Januar 2020 ist er ein fester Teil der Sportredaktion.

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