Futsal / Déifferdeng 03 will in der Champions League in Palma Geschichte schreiben
Sie sind laut UEFA-Koeffizientenwertung die Nummer 17 in Europa und wollen in dieser Woche auf der spanischen Touristeninsel Mallorca ein weiteres Stück Vereinsgeschichte in der Champions League schreiben: Die Luxemburger Futsal-Meister aus Differdingen treffen in der „Main round“ beim Mini-Turnier auf Kairat Almaty (KAZ), Haladas (HUN) und Titelverteidiger Palma de Mallorca.
Sich in Luxemburg auf so ein Saisonhighlight vorzubereiten, ist für Futsal-Branchenprimus Déifferdeng 03 kein leichtes Unterfangen. Die Suche nach ebenbürtiger Konkurrenz vor dem Champions-League-Ausflug nach Palma führte daher schon ein paar Mal ins Ausland. Einer der Testspielgegner war der belgische Vertreter Anderlecht. Zur Pause lagen die Luxemburger vergangene Woche noch 2:1 in Führung, nach dem Tee drehten die „mauves et blancs“ das Spiel. So eine Leistung gegen den Finalisten der letzten Ausgabe sei jedenfalls „ein gutes Omen für die nächsten Tage“, erklärte D03-Vizepräsident Filipe Costa.
Mit 14 Spielern ist der Klub am Mittwoch nach Mallorca aufgebrochen – um Historisches zu erreichen. Ein einziger Sieg in dieser „Main round“, die von Donnerstag bis Sonntag stattfinden wird, reicht, um die Endrunde mit den ganz großen Kalibern zu erreichen, die sich um die Krone streiten werden. Doch das Auftaktprogramm hat es in sich. Denn am Donnerstag steht Differdingen einem ganz dicken Fisch aus der Futsal-Szene gegenüber: Kairat Almaty (KAZ). Einen Tag später wird gegen Gastgeber Palma, den aktuellen Champions-League-Champion, logischerweise eine größere Kulisse erwartet. „Palma gehört zu den besten Mannschaften der Welt und Kairat hat sich den Champions-League-Titel als Saisonziel gesteckt. Das bedeutet für uns, eine schöne Propaganda für den Luxemburger Sport zu machen“, sagte Costa.
Doch auch rund 20 Differdinger Anhänger werden in der Sporthalle erwartet. Besonders das große Finale am Sonntag hat Interesse geweckt: Gegen die ungarischen Meister Haladas soll ein weiteres Stück Geschichte geschrieben werden. „Wir sind die Nummer 17 in Europa. Diese Position wollen wir untermauern, indem wir mindestens diese Runde überstehen. Gegen Haladas kann es also nur ein einziges Ziel geben: Wir wollen den dritten Platz erreichen und dieses Team besiegen.“ Denn eine kleine Rechnung steht noch offen: 2021 schied D03 nach einer knappen 4:5-Niederlage gegen die Ungarn aus dem Wettbewerb aus. „Sie sind anders aufgestellt, wir auch. Wir hoffen, dass wir mit diesem Kader etwas erreichen können. Es ist ein 50:50-Spiel, das wir als ein Endspiel ansehen müssen.“
Drei neue Nationalspieler aus Paraguay wurden erst vor drei Wochen transferiert – nachdem ihre Vorgänger sich europäischen Top-Ligen angeschlossen hatten. Es handelt sich um die internationalen „doublures“ der letztjährigen Spieler. „Wir befinden uns in einer Übergangssaison“, formulierte es Costa. „Wir sind möglicherweise individuell nicht mehr so stark besetzt wie letztes Jahr, aber das Kollektiv ist stärker. Der Rhythmus war zuletzt sehr hoch, das hat man im Training und den Testspielen gemerkt.“ Diese Umorientierung könnte nächstes Jahr noch etwas weiter – in Richtung nationalen Transfermarkt – vorangetrieben werden. Zu groß seien die finanziellen Investitionen gegenüber den 10.000 Euro, die der Meister für seine Champions-League-Teilnahme bekommt. Wie sich das Ganze weiterentwickelt, darüber entscheidet möglicherweise auch das Finale am Sonntag …
Das kleine Futsal-ABC
Die Regelkunde: Gespielt wird auf einem Indoor-Platz. Beide Teams treten mit fünf Spielern an. Auf dem Spielerbogen können bis zu 14 Namen eingetragen werden, die dann im fliegenden Wechsel ausgetauscht werden. Der Ball ist kleiner, schwerer und weniger federnd als ein Fußball.
Während der beiden 20-minütigen Hälften wird jede Unterbrechung auf der Uhr gestoppt.
Spieler werden nach zwei Gelben oder einer Roten Karte des Feldes verwiesen. Die betroffene Mannschaft spielt zwei Minuten in Unterzahl und darf dann einen anderen Spieler einwechseln.
Die Positionen:
Den Torwart erkennt man u.a. an den bandagierten Händen – da das Tape bei den Würfen angenehmer ist als Handschuhe. Die Rollen der Verteidiger und Flügelspieler sind mit denen aus dem Fußball zu vergleichen. Als „Pivot“ bezeichnet man den Angreifer, da er mit dem Rücken zum Tor steht und dann Drehungen in Richtung Tor versucht. Die letzte Sorte Futsal-Spieler bezeichnet man als „Universal“, die sogenannten Alleskönner.
Die Überflieger: International gilt Spanien als Land des Futsal. Der zweimalige Weltmeister hat inzwischen auch bei den Frauen großen Erfolg. Europameister ist Portugal.
Im Überblick
Das Programm:
„Main round“ der Gruppe 3 in Palma de Mallora (ESP):
Am Donnerstag um 17.00 Uhr: Kairat Almaty (KAZ) – Déifferdeng 03
Am Freitag um 20.00 Uhr: Palma (ESP) – Déifferdeng 03
Am Sonntag um 16.30 Uhr: Déifferdeng 03 – Haladas (HUN)
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