Parkour / Den nächsten Schritt gehen: Erster Speedrun-Wettbewerb am Samstag in Schwebsingen
Es ist eine der absoluten Trendsportarten und soll auch in Luxemburg immer mehr Fuß fassen: Die Rede ist von Parkour. Am Samstag wird in Schwebsingen beim „Parkour X Youthday“ ein erster größerer internationaler Wettbewerb veranstaltet. Doch was ist eigentlich Parkour, wer bietet dies in Luxemburg an und worum geht es genau beim Speedrun? Das Tageblatt gibt einen Überblick.
Was ist Parkour?
Zusammengefasst ist Parkour eine Fortbewegungsart, bei der es darum geht, den effizientesten Weg zu finden, um von Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Parkour wird deshalb auch als „Kunst der effizienten Fortbewegung“ bezeichnet. Dabei lernt man die Fähigkeiten des eigenen Körpers kennen und kontrollieren, denn es wird eine Mischung aus Kraft, Kondition, Balance und Koordination benötigt. Die Art, wie man ein Hindernis überwindet, ist dabei nicht vorgeschrieben. Hier sind den Parkourläufern in ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
In Luxemburg ist vor allem die Kaizen Parkour Academy bekannt, die im Raum Remich und Schengen aktiv ist. Ein weiterer Verein heißt No Obstacle und hat seinen Sitz in der Hauptstadt. Auch in Bettemburg wird Parkour angeboten, hier aber als Sektion des lokalen Turnvereins Réveil. Im Dezember 2018 wurde Parkour übrigens vom internationalen Turnverband FIG als Disziplin aufgenommen. Auch im Großherzogtum gehören die Parkour-Klubs inzwischen der FLGym an.
Kaizen Parkour Academy
Die Kaizen Parkour Academy ist der größte Parkour-Klub in Luxemburg. 2012 begann man mit gerade einmal sieben Mitgliedern und zuerst noch als Sektion des Turnvereins Cercle de Gymnastique Remich. Schnell nahm das Interesse dann aber zu, 2017/2018 kratzte die Trenddisziplin bereits an der Hunderter-Marke. 2020 gründete man schließlich einen eigenen Verein, der inzwischen ebenfalls beim Turnverband Mitglied ist. Bis 2023 stieg die Zahl an Mitgliedern weiter bis auf 123.
Viel hat der junge Klub in den letzten Jahren mit Schulen, Jugendhäusern und dem „Service national de la jeunesse“ zusammengearbeitet und Parkour-Workshops organisiert. Nun wollen die Verantwortlichen auch mehr und mehr durch Wettkämpfe in den Fokus treten.
Die Nachfrage im Verein, vor allem bei den ganz jungen Parkour-Begeisterten, ist weiterhin sehr hoch, wie David Holbrechts, Coach der Kaizen Parkour Academy sowie inzwischen auch Vorstandsmitglied der FLGym, wo er Parkour vertritt, betont: „Vor allem in der Altersklasse der Acht- bis Zehnjährigen ist unser Klub sehr gefragt. Die Gruppen sind voll.“ Angeboten werden zurzeit Trainingseinheiten für Kinder ab acht Jahren. Auch das Niveau wird berücksichtigt und so sind die Kurse in „Beginners“, „Intermediate“ und „Advanced“ eingeteilt. Dass es nie zu spät ist, mit Parkour anzufangen, beweist die Tatsache, dass es auch spezielle Trainingseinheiten für Leute ab 30 Jahren gibt, bei denen ebenfalls keine Vorerfahrung nötig ist.
Luxembourg Parkour Events
LXPE ist ein Projekt der Kaizen Parkour Academy, das Anfang 2024 gegründet wurde und bei dem auch Mitglieder aus anderen Vereinen involviert sind. Ein engagiertes Team von 20 Parkour-Begeisterten hat sich das Ziel gesetzt, ihre Disziplin in Luxemburg bekannter zu machen. Hierfür will man mehr Events, vor allem Wettbewerbe, organisieren und die Trendsportart so auch im Großherzogtum auf ein anderes Level heben. „Wir merken, dass unsere jungen Athleten motiviert sind, etwas zu machen, sich Ziele zu setzen. Ohne Wettbewerb denkt man aber irgendwann, man hätte alles durch, doch draußen gibt es noch eine ganz andere Welt. Deshalb ist es wichtig, sich auch mit anderen zu messen“, erklärt David Holbrechts.
Viele junge Leute kennen Parkour durch Instagram, TikTok und Youtube, laden hier Videos und Fotos von sich hoch. Es ist eine Disziplin, die sich für diese Social-Media-Plattformen hervorragend eignet, denn spektakulär sieht es allemal aus. „Man sieht es und denkt sich, das will ich auch können“, erklärt Holbrechts das Phänomen, das den ganzen Bereich des Urban-Sports betrifft. Und so wissen viele nicht einmal, dass es in Luxemburg einen Klub gibt. „Wir haben durch Workshops in einem Jugendhaus zwei junge Menschen kennengelernt, die draußen trainiert und sich alles selbst beigebracht haben. So haben sie den Salto etwa im Sand geübt.“
Demnach erhoffen sich die Verantwortlichen, durch das LXPE auch mehr Visibilität zu erhalten: „Die jungen Leute sollen sehen, dass es noch etwas anderes gibt. Man merkt, das viele es als einen tollen Sport sehen, aber nicht wissen, was alles dahintersteckt. Bei Workshops ist es so, dass sie eine oder anderthalb Stunden dauern. Man zeigt also nur kurz, was man alles machen kann, aber den richtigen Spirit kann man hier nicht vermitteln.“
Eine andere Resonanz erhalten, wettbewerbsorientierter werden, die Möglichkeit, neue Ziele zu erstellen und gleichzeitig den jungen Athleten die Freude an Bewegung zu vermitteln, das ist das Ziel von „Luxembourg Parkour Events“.
Parkour X Youthday
Das erste große Event, das im Rahmen der LXPE veranstaltet wird, ist der „Parkour X Youthday“ am 20. Juli am Camping in Schwebsingen. Im Fokus steht hier ein Speedrun, an dem auch internationale Starter teilnehmen werden. „Es ist sozusagen ein Wettbewerb, gemischt mit dem Jugendtag. Hier haben wir dann auch die Unterstützung der Gemeinde Schengen erhalten, weshalb es auch Workshops, Musik, Youthgames und eine Afterparty geben wird.“ Los geht es um 10 Uhr, der Speedrun wird um 13 Uhr starten. Mehr Infos gibt es auch unter www.lxparkourevents.lu.
Speedrun
Beim Speedrun geht es darum, schnellstmöglich von Punkt A nach Punkt B zu kommen und hierfür eine Reihe an Hindernissen, sogenannten Modulen, zu bewältigen. Dabei treten die Teilnehmer am 20. Juli nicht nur im Einzel gegeneinander an, sondern es wird auch ein Teamwettbewerb organisiert. „Dieser Wettkampf ist sozusagen ein Test, wir wollen herausfinden, was gut funktioniert, wie was ankommt.“ Und so freut sich David Holbrechts, dass sich auch so mancher Parkourläufer aus der Großregion angemeldet hat. „Natürlich ist es kleiner als andere Events, doch man muss eben klein anfangen und umso schöner ist es, dass man sich dann da auch gegenseitig unterstützt.“
Chase Tag
Ein weiteres Event, dass die Kaizen Parkour Academy bereits einmal organisiert hat und auch im Rahmen der LXPE weiter ausbauen möchte, ist das „Chase Thrill“, das den meisten eher als „Chase Tag“ bekannt sein dürfte. Es ist eine Art Fangen, das jedoch auf einem abgegrenzten Spielfeld ausgetragen wird, in dem einige Hindernisse aufgebaut sind. Die Teilnehmer müssen sich also geschickt bewegen, um den Gegner zu fangen oder nicht selbst erwischt zu werden.
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