Kevin Peters / Der Autocrosser vor dem Saisonstart: Probleme in der Königsklasse
Nachdem der Europameister von 2022 der Buggy 1600 die letzten Saisons zuverlässig auf dem Podium abschloss, verfolgt Kevin Peters nach dem Wechsel in die Königsklasse das Pech. In seiner kleineren Klasse holt er sich nun noch einmal Motivation und Selbstvertrauen für einen neuen Angriff 2025.
Gut erholt und gelaunt meldet sich der begeisterte Motorsportler und zweifache Familienvater am Ende der Sommerferien zurück: „Der Urlaub ist vorbei, jetzt wieder arbeiten und die Rennen vorbereiten. Das Übliche halt …“
Dabei ist die Situation für Kevin Peters überhaupt nicht üblich. In seiner bisherigen Kategorie war er eine feste Größe, fuhr immer um Siege bei den EM-Läufen und das Podium im Gesamtklassement mit. Mit 150 Kilo Mehrgewicht, aber auch ungefähr der doppelten Motorleistung von rund 550 PS des Zwei-Liter-Turbomotors von Subaru holte er bisher jedoch kaum Punkte in der Königsklasse.
Das lag jedoch nicht an der Umgewöhnung bzw. Fahrfehlern. Im Zeittraining lief es meist vielversprechend, aber der Auftakt der EM war mit Startschwierigkeiten und einer Lungenentzündung enttäuschend. Im zweiten und vierten Rennen fuhr der Subaru-Motor jeweils früh kaputt und zum dritten Rennen nur eine Woche nach dem zweiten hatten sie ihn nicht reparieren können. Seit dem Rennen Ende Juni hatte er den neuen Autocrosser dann zur Seite gestellt. „Wir hatten ein Problem nach dem anderen. Ohne Aussichten in der EM wollten wir die Einsätze nicht übers Knie brechen. Durch Probleme mit den Einstellungen fuhr uns der Motor kaputt und wir haben viel Budget zerschossen. Dieser Motor wird jetzt sehr gründlich neu aufgebaut.“
Falls alle benötigten Spezialteile rechtzeitig ankommen und der Motorbauer zufrieden ist, will er seinen Superbuggy beim Saisonfinale in Mollerussa Mitte Oktober für einen erneuten Angriff 2025 ausgiebig testen.„Mir kam nie der Gedanke ans Aufhören. Ich kämpfe immer bis zum Schluss und so lange wir unser Budget zusammenbekommen, bleibt mein Ziel, wieder ganz oben in der EM zu stehen“, beteuert der frühere Motocrosser.
Untätig war er in der Zwischenzeit dann auch nicht: „Meinen Buggy 1600 hatten wir noch nicht verkaufen können. Ich habe noch immer Spaß an meinem Sport und wollte auch im Fahrrhythmus bleiben. Ich holte also mein bewährtes Material aus der Garage und konnte in Frankreich gleich die Frustration bekämpfen und neue Motivation tanken.“ Beim EM-Lauf in Saint-Georges-de-Montaigu in der zweiten Julihälfte fuhr er sich nach einem mäßigen Zeittraining immer mehr nach vorne und wurde nach einem starken Halbfinale und sensationellen Finale nur knapp nicht Tagessieger.
Wenig später startete er dann allerdings nicht mehr in Ungarn. Während sein luxemburgischer Konkurrent Kenny Reding unlängst Vater wurde und eine Auszeit nimmt, gab auch er der Familie den Vorrang: „Ungarn wäre wieder weit gewesen und ich kann im Gesamtklassement nichts mehr erreichen. So ging es mit der Familie vier Tage früher an die Costa Brava und in die Ardèche. Ich kann nicht nur nach mir schauen, und sie haben sich die Familienzeit verdient.“ An diesem Wochenende im französischen Saint-Igny-de-Vers und eine Woche später im italienischen Maggiora steht er mit seinem Buggy 1600 allerdings wieder am Start: „Neben meinem Fahren will ich mich natürlich auch für meine Sponsoren zeigen. Die machen mir gar keinen Druck und verstehen auch, dass nicht jede Saison reibungslos laufen kann. Sie zeigen auch viel Verständnis, dass wir nicht Geld unnütz wegwerfen können.“
Während das Team Kevin Peters den Buggy 1600 selber aufbaute und die doppelten Motorradmotoren und das Chassis über die Jahre selber feintunten, werden ihnen das Chassis und der Motor nun gestellt. „Die Probleme haben nichts mit dem Kategorienwechsel zu tun, sondern können bei einem neuen Projekt auftreten. Wir arbeiten gut mit den Chassis- und Motorbauern zusammen, die bleiben auch an Bord und wir werden 2025 stärker zurückkommen“, ist der 36-Jährige überzeugt. Den diesjährigen Qualifikationszeiten nach zu urteilen ist beim Fahrer und Buggy das Potenzial fürs erste luxemburgische Podium in der Königsklasse der Autocross-EM jedenfalls gegeben.
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