Basketball / Der Pechvogel: Die Verletzungssorgen lassen den Escher Profi Jordan Hicks nicht los
Nachdem er in der letzten Saison ab Januar kein Spiel mehr bestreiten konnte, schlug das Verletzungspech beim Escher Profi-Spieler Jordan Hicks erneut zu Beginn der neuen Saison zu. Dennoch blickt der 32-Jährige optimistisch in die Zukunft und ist gleichzeitig dankbar, dass der Klub ihm weiterhin das Vertrauen schenkt.
Es ist ein Déjà-vu, auf das Jordan Hicks gerne verzichtet hätte: Nachdem der Escher Profispieler in der letzten Saison nach Weihnachten kein Spiel mehr bestreiten konnte, schlug das Verletzungspech einmal mehr bei dem 32-Jährigen zu. „Natürlich ist es nicht einfach, die Motivation zu behalten, doch ich bin enorm dankbar, dass ich mit Esch einen Verein habe, der mir weiter vertraut, und ein Team, das mich derart unterstützt“, betont der US-Amerikaner, der von 2017 bis 2019 und nun seit der letzten Saison wieder beim amtierenden Pokalsieger auf dem Parkett steht. „Wenn man weiß, wie das Profi-Geschäft läuft, dann hätte ich bei anderen Klubs kaum mehr eine Chance erhalten. Dort hat direkt der nächste Spieler seinen Fuß in der Tür und der Druck ist ungemein groß, schnell wieder aufs Parkett zurückzukommen.“
Die Leidensgeschichte des 32-Jährigen begann bekanntlich in der letzten Weihnachtspause, als Jordan Hicks zwei Wochen mit einer Covid-19-Infektion flachlag. Damals war es bereits das zweite Mal, dass der Escher Profi-Spieler Corona erwischt hatte. Doch während er beim ersten Mal kaum Symptome verspürte und schnell wieder auf dem Parkett stand, erfolgte im Januar 2022 beim Medizincheck, auf die der Escher Klub für die Rückkehr aufs Parkett bestanden hatte, die große Ernüchterung. Bei Hicks wurde eine Herzmuskelentzündung festgestellt, die ihn zwang, es ein halbes Jahr wesentlich ruhiger angehen zu lassen. Für den Profi-Basketballer ein harter Rückschlag, denn in der entscheidenden Saisonphase konnte er sein Team nur von der Seitenlinie aus unterstützen und musste sich auch beim Pokalsieg im März mit der Rolle des Zuschauers zufriedengeben.
Vier Wochen Pause
Ungeduldig blickte der 32-Jährige somit auf die neue Saison, in der er wieder neu angreifen wollte. Doch in der Pre-Season plagten ihn zuerst Probleme an der Achillessehne und nun zwingen ihn die „Hamstrings“ – die rückseitige Oberschenkelmuskulatur – zu einer erneuten Zwangspause. „So richtig gemerkt hatte ich das nicht, wusste auch nicht, dass die so Probleme bereiten können. Es war jedoch so etwas von klar, dass es mal wieder mich erwischen würde“, meint der US-Amerikaner mit einem leichten Lachen. Dabei betont er, dass er über den Sommer hart trainiert hatte, um wieder in Form zu kommen und eigentlich optimistisch für die neue Saison war, da mit dem Herzmuskel zum Glück alles wieder in Ordnung sei.
Mindestens vier Wochen wird Jordan Hicks noch einmal fehlen, doch der Klub lässt ihm Zeit und hat mit Prince Foster, den man in Luxemburg noch vom Telstar Hesperingen kennt, einen Back-up-Spieler verpflichtet. Konkurrenz sieht der 32-Jährige im neuen US-Amerikaner jedoch nicht. „Ich sehe es so, dass ich mir keinen Druck machen muss, um zurückzukommen, wenn ich noch nicht wieder richtig fit bin. Der Verein gibt mir Zeit, damit ich dem Team danach wieder bestmöglich helfen kann.“ Positiv gestimmt ist Hicks immer noch, da hilft es auch, dass der gesamte Verein für ihn wie eine große Familie ist.
Am letzten Sonntag musste der US-Amerikaner, der in der Vergangenheit auch in der französischen Nationale 1 auflief, sein Team jedoch erst einmal wieder von der Seitenlinie aus anfeuern. Ein Bild, das man aus der letzten Spielzeit kennt, als der 32-Jährige auch vor jedem Spiel den Platz unter dem Korb einnahm, um seine Teamkollegen beim Warm-up irgendwie doch begleiten zu können. „Für mich ist das ganz normal, ich erhalte so viel Unterstützung von ihnen, da bin ich immer froh, wenn ich etwas zurückgeben kann. Wir sind einfach auch eine Gruppe aus sehr guten Freunden.“
Etwas zurückgeben
Dass es dann auch mit nur einem Profi-Spieler – Clancy Rugg – am Sonntag zum ersten Saisonsieg gegen Bartringen gereicht hat, freut Jordan Hicks umso mehr. Vor allem da Pit Biever einen hervorragenden Tag erwischt hatte und acht von acht Distanzwürfen verwandelte. „Ich glaube, seit Donnerstag hatte er im Training keinen einzigen Wurf vorbeigeworfen. Dass es dann auch im Spiel geklappt hat, freut mich sehr, das ist gut für sein Selbstvertrauen“, erzählt Hicks mit großer Begeisterung. Und auch Thomas Grün hat sich bereits bestens integriert, wie der 32-Jährige betont. „Er ist nicht nur ein hervorragender Spieler, sondern auch ein großartiger Mensch. Er hebt unser Spiel noch einmal auf ein neues Level und es macht unglaublich Spaß, mit ihm auf dem Spielfeld zu stehen.“ Dass Grün dem Team in seinem zweiten offiziellen Spiel bereits so viel bringt, obwohl sich auch der ehemalige Profi-Spieler in der Vorbereitung mit einer leichten Verletzung herumplagte, das verspricht für den weiteren Verlauf der Saison laut Jordan Hicks einiges. Denn mit Clancy Rugg hat man eine weitere solide Bank im Team, auf die man sich immer verlassen kann.
Und jetzt, wo sich das Jahr 2022 so langsam dem Ende zuneigt, endet vielleicht auch endlich die Pechsträhne des US-Amerikaners, wie er ebenfalls hofft. „In den letzten Jahren sind wir stets gut in die Saison gestartet, hatten unsere beste Phase zum Ende bereits überschritten. Wir hoffen einfach, dass es dieses Jahr andersherum ist. Dass man auch als Siebter oder Achter der regulären Saison das Finale noch erreichen kann, hat man ja im letzten Jahr gesehen“, meint Hicks am Ende noch einmal mit einem Lachen.
Remake des Pokalfinals
Nachdem sich in der ersten Runde der Coupe de Luxembourg mit Steinsel und Düdelingen die beiden Meisterschaftsfinalisten 2022 gegenüberstanden, sind nun die beiden Pokalfinalisten dran. Das Top-Duell im Pokal-Achtelfinale heißt nämlich Esch gegen Fels, dies ergab die Auslosung am Freitagmorgen. In der Runde der letzten 16 gibt es mit der Begegnung zwischen Contern und Hostert zudem ein weiteres Duell zweier LBBL-Teams. Bei allen anderen sechs Partien handelt es sich derweil um Duelle zwischen Mannschaften der Nationale 2 und Teams aus dem Oberhaus. Gespielt wird die zweite Runde am 26./27. Oktober.
Im Überblick:
Coupe de Luxembourg:
Achtelfinale (26./27. Oktober):
Racing (+10) – Ettelbrück
Mersch (+10) – Heffingen
Contern – Hostert
Esch – Fels
Mondorf (+10) – Bartringen
Mamer (+10) – Walferdingen
BC Mess (+10) – Düdelingen
Wiltz (+10) – Musel Pikes
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