AXA League / Der Schlussspurt wird zum Dreikampf an der Spitze
Nach der Länderspielpause wird am Wochenende der Endspurt in der AXA League eingeleitet. Drei Spieltage stehen in der Titelgruppe noch aus, ehe am 20. Mai der Meister feststehen wird. Mit im Titelrennen sind noch drei Mannschaften. Eine spannende Schlussphase bahnt sich an.
1. HB Käerjeng (26 Punkte)
Ausgangslage: Die Handballer des HB Käerjeng haben vor dem Schlussspurt die beste Ausgangslage. Sie führen die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung an und haben den Titelgewinn in der eigenen Hand. Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic mit Angstgegner Berchem, den wiedererwachten Düdelingern und dem amtierenden Meister Esch auch noch drei schwere Aufgaben vor der Brust. In der Hinrunde der Play-offs haben die Käerjenger gegen diese drei Gegner nur zwei Punkte geholt. Damals mit einem 32:28-Erfolg zu Hause gegen den HBD – die anderen beiden Begegnungen gingen deutlich verloren (25:35 gegen Berchem und 26:35 gegen Esch). Es sind Partien, die die Käerjenger Saison widerspiegeln. Gute Leistungen wechseln sich mit weniger guten ab. Allerdings immer dann, wenn es ihnen gelang, kollektiv stark aufzutreten, waren sie nur schwer zu schlagen. Diese kollektive Stärke gilt es nun auch an den letzten drei Spieltagen abzurufen.
Rechenspiele: Gewinnt Käerjeng seine drei verbleibenden Spiele, ist man Meister. Auch ein Unentschieden am letzten Spieltag in Esch würde bei zuvor zwei Siegen schon reichen. Verliert der HBK am achten oder neunten Spieltag, ist das Finale in Esch dennoch sicher (unabhängig von den Escher Ergebnissen). Verliert Käerjeng beide Spiele, muss man auf Schützenhilfe der Escher Gegner hoffen, um am letzten Spieltag noch Meister werden zu können. Der Meistertitel wäre schon vorzeitig am 13. Mai möglich, sollte es Käerjeng gelingen, sowohl gegen Berchem als auch gegen Düdelingen zu gewinnen und Esch gleichzeitig gegen Diekirch oder Berchem verlieren.
Restprogramm: Berchem (H), HBD (A), Esch (A)
2. HB Esch (25 Punkte)
Ausgangslage: Das Motto beim HB Esch dürfte klar sein: An den drei letzten Spieltagen ist verlieren verboten. Der amtierende Meister liegt auf dem zweiten Tabellenplatz und hat einen Zähler Rückstand auf Käerjeng. Der HBE leistete sich am letzten Spieltag vor der Länderspielpause einen Ausrutscher gegen den HBD (32:34-Niederlage), der die Tabellenführung kostete. Insgesamt waren die Escher in dieser Saison nicht so konstant wie in den vergangenen Jahren. Die Mannschaft von Trainer Danijel Grgic ist deswegen im Schlussspurt nun in der ungewohnten Rolle des Jägers – hat die Titelverteidigung aber weiter in der eigenen Hand. In Diekirch peilt der amtierende Meister am Samstag einen Pflichtsieg an, um einen erfolgreichen Endspurt einzuleiten. Schwieriger wird es am darauffolgenden Wochenende gegen Berchem – gegen das Esch in der Liga in den bisherigen drei Vergleichen jeweils einmal als Verlierer und einmal als Gewinner vom Platz ging. Das dritte Aufeinandertreffen endete mit einem Unentschieden. Gegen Käerjeng, den Gegner des letzten Spieltags, sieht die Bilanz ähnlich aus: zwei Siege, eine Niederlage.
Rechenspiele: Wie Käerjeng, hat auch Esch noch alles in der eigenen Hand. Gewinnt der HB Esch seine drei verbleibenden Spiele, ist die Titelverteidigung perfekt. Auch bei einem Unentschieden gegen Berchem oder Diekirch könnte es noch zu einem Finale am letzten Spieltag gegen Käerjeng kommen (unabhängig von den gegnerischen Ergebnissen). Schwieriger wird die Rechnung, wenn eine der Partien am achten oder neunten Spieltag verloren geht. Dann muss man auf Schützenhilfe der Käerjenger Gegner (Düdelingen und Berchem) hoffen.
Restprogramm: Diekirch (A), Berchem (H), Käerjeng (H)
3. HC Berchem (23 Punkte)
Ausgangslage: Der HC Berchem könnte im Saison-Endspurt zum Spielverderber für einen oder sogar die beiden Führenden werden. Die Roeserbanner treffen noch sowohl auf Käerjeng als auch auf Esch. Mit lediglich drei Punkten Rückstand auf die Spitze sind sie damit in einer interessanten Rolle und könnten sogar selbst noch in den Titelkampf eingreifen. Will die Mannschaft von Trainer Marko Stupar allerdings noch eine Hauptrolle spielen, muss alles zusammenpassen – so wie zum Auftakt der Play-offs. Mit vier Siegen in vier Spielen war der HCB in die Titelgruppe gestartet. Es folgte eine Niederlage gegen die Red Boys, die eine noch bessere Ausgangslage gekostet hat. Im Schlussspurt müssen die Roeserbanner nun noch gegen Käerjeng, Esch und Differdingen ran. In der Hinrunde nahm man aus diesen drei Begegnungen vier Punkte mit. Diesmal müssten es wohl mehr sein.
Rechenspiele: Die Ausgangslage für Berchem ist kompliziert. Es gibt einige Szenarien, wie der HCB noch Meister werden kann. Das Einzige, was nicht passieren darf: eine Niederlage am Samstag in Käerjeng. Dann wäre der Meistertraum sofort vorbei. Bei einem Sieg gegen den HBK würden sich danach allerdings einige Titel-Möglichkeiten ergeben. Das wohl einfachste Szenario: Die Roeserbanner gewinnen auch gegen Esch und die Red Boys und kommen so auf 29 Punkte – müssten aber gleichzeitig auf ein Unentschieden der beiden Führenden im direkten Duell am letzten Spieltag hoffen, oder zuvor auf einen Ausrutscher von Käerjeng gegen Düdelingen und Esch gegen Diekirch. Das verrückteste Szenario: Berchem gewinnt am achten Spieltag gegen Käerjeng, Esch gewinnt gleichzeitig gegen Diekirch. Am Wochenende danach spielen Käerjeng und Düdelingen unentschieden und Berchem gewinnt gegen Esch. Dann wären die drei Mannschaften vor dem letzten Spieltag gleichauf. Die Handballer aus dem Roeserbanner sind aber, egal welches Szenario, auf Schützenhilfe angewiesen.
Restprogramm: Käerjeng (A), Esch (A), Red Boys (H)
4. Red Boys (18 Punkte)
Ausgangslage: Die Red Boys sind aus dem Meisterrennen raus. Allerdings gehen mit dem Supercup und dem Pokalsieg zwei der drei zu vergebenden Titel im Großherzogtum in dieser Saison auf ihr Konto. Die Differdinger hätten zwar gerne noch ins Meisterrennen eingegriffen, zeigen sich aber auch mit dieser Bilanz zufrieden.
Rechenspiele: Der Platz auf dem Podium bleibt dieses Jahr voraussichtlich verwehrt. Um diesen noch zu erreichen, dürfte Berchem nicht mehr gewinnen und Differdingen selbst müsste alles gewinnen. Die Red Boys müssen sich aller Voraussicht nach mit dem vierten Platz begnügen.
Restprogramm: HBD (H), Diekirch (H), Berchem (A)
5. HB Düdelingen (10 Punkte)
Ausgangslage: Nach sieben langen Monaten Warten ist dem HBD am letzten Spieltag vor der Länderpause wieder ein Sieg gegen eine Spitzenmannschaft gelungen. Den Befreiungsschlag landete die Mannschaft von Trainer Martin Hummel gegen Titelfavorit Esch mit einem 34:32-Sieg. Damit fiel einiges an Druck von den Schultern der Düdelinger ab. Und nachdem sie bereits den HBE mit dem überraschenden Sieg geärgert haben, könnte man auch dem HB Käerjeng, der sich im Kampf um den Meistertitel befindet, noch ein Bein stellen. Nach mehreren Monaten zum Vergessen lautet das Ziel nun, die Saison auf einem Hoch abzuschließen.
Rechenspiele: Der undankbare fünfte Platz ist schon sicher. Damit darf der HBD in der kommenden Saison als einzige luxemburgische Spitzenmannschaft nicht europäisch spielen.
Restprogramm: Red Boys (A), Käerjeng (H), Diekirch (H)
6. CHEV Diekirch (0 Punkte)
Ausgangslage: Die Handballer des CHEV hatten gehofft, die Top fünf zu ärgern und ihnen vielleicht in der Titelgruppe den einen oder anderen Punkt abzuluchsen. Das ist bisher nicht gelungen. Die Mannschaft von Coach Rafael Zmijewski war aber besonders in der R1 und zu Beginn der Play-offs gegen Käerjeng zweimal nah an der Sensation dran. Beide Male konnte Diekirch bis in die Schlussphase mithalten, die Belohnung blieb am Ende allerdings aus. Die Saison des CHEV ist mit dem Erreichen der Titelgruppe und des Pokal-Final-Fours dennoch gelungen.
Rechenspiele: An Platz sechs ist nicht mehr zu rütteln.
Restprogramm: Esch (H), Red Boys (A), HBD (A)
Finale bei den Frauen in Sicht
In der AXA League der Handballerinnen steht am Samstag der neunte und damit vorletzte Spieltag an. Alles deutet auf einen Showdown um den Titel am letzten Spieltag am 13. Mai hin – sollte Käerjeng am Samstag nicht noch ein Ausrutscher gegen Esch unterlaufen. Als Zweiter mit zwei Punkten Rückstand dürfen sich die amtierenden Meisterinnen kein Patzer erlauben, will man den Titel noch verteidigen können. Weniger Druck hat der HBD. Die Düdelingerinnen liegen an der Spitze der Tabelle. Ein Finale um den Titel ist ihnen schon sicher, auch wenn sie am Wochenende noch unerwarteterweise gegen die Red-Boys-Frauen verlieren würden. Alles andere als ein Sieg des HBD wäre in dieser Partie allerdings eine große Überraschung. Die Handballerinnen aus Diekirch gehen derweil am Wochenende favorisiert in dir Begegnung mit Museldall.
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