Schwimmverband / Der Technische Direktor Christian Hansmann verlässt die FLNS
Der nationale Schwimmverband FLNS kommt nicht zur Ruhe. Nun hat der Technische Direktor Christian Hansmann gekündigt. Er will sich selbst verändern und einem Neuanfang nicht im Wege stehen.
Nachdem im vergangenen Dezember das Trainerduo Ingolf Bender und Miloslav Rolko entlassen wurde, hat nun der Technische Direktor Christian Hansmann zum 1. Januar gekündigt. Hansmann war elf Jahre im Dienst der FLNS und hat gemeinsam mit Bender und Rolko die erfolgreichste Ära des luxemburgischen Schwimmsports geprägt. „Ich wollte mich noch einmal verändern, das war in Luxemburg nicht möglich. Ich bin dem Verband aber sehr dankbar für die vergangenen elf Jahre“, so Hansmann im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Entlassungen von Bender und Rolko seien nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, so der scheidende Technische Direktor. Um einem Neuanfang bei der FLNS nicht im Weg zu stehen, zieht es ihn wieder nach Deutschland, wo er dem Schwimmsport in einer ähnlichen Position erhalten bleibe.
Bis zum Januar wird Hansmann noch dabei helfen, die neuen Trainer einzuarbeiten. Der Spanier Jaime Arroyo Toledo ist seit Mitte September im Amt. Jetzt wurde noch ein Vertrag mit Arslane Dris, dem Trainer von Julien Henx in Bordeaux, unterschrieben, wie FLNS-Präsident Marco Stacchiotti dem Tageblatt gegenüber bestätigte. Mit Christophe Audot, Arroyo Toledo und Dris wird in Zukunft ein Dreigespann die FLNS-Schwimmer trainieren. „Unter ihnen wird es eine flache Hierarchie geben. Die drei sind gleichberechtigte Trainer und arbeiten eng mit dem Technischen Direktor und dem Vorstand zusammen“, so Stacchiotti zur zukünftigen sportlichen Ausrichtung. So wolle man die bestmögliche Unterstützung für die Sportlerinnen und Sportler garantieren, sagt Stacchiotti.
Mit zwei Trainern zu Wettkämpfen
Welcher Trainer mit welchen Athleten zusammenarbeiten wird, ist noch nicht ganz geklärt, weshalb Betroffene von etwas chaotischen Zuständen berichten. „Wir werden zum Beispiel auch nicht zögern, zwei Trainer zu internationalen Wettbewerben mitzunehmen, damit die Schwimmer das Optimum rausholen können“, so Stacchiotti, der mit seinem Vorstand nach den Trainerentlassungen im vergangenen Jahr in die Kritik geraten ist. Auch verbandsintern waren einige nicht mit der Entlassung und dem Vorgehen des Präsidiums einverstanden.
Mehrere verbandsnahe Quellen haben dem Tageblatt berichtet, dass es immer mehr zu einer persönlichen Angelegenheit zwischen Präsident Stacchiotti und seiner Sekretärin Christiane Meynen auf der einen und den beiden Trainern Bender und Rolko auf der anderen Seite wurde. Dem widerspricht Stacchiotti. „Wir haben quasi drei Jahre über dieses Thema gesprochen und am Ende hat der Verwaltungsrat die Entscheidung getroffen und nicht ich oder Frau Meynen alleine.“ Es sei einzig und allein um die zukünftige Ausrichtung des Verbandes gegangen. Außerdem würden andere Verbände ihren Trainern nur befristete Verträge geben, während die FLNS mit unbefristeten Verträgen arbeite, deshalb sei die Aufregung um die Entlassungen vielleicht größer gewesen.
Dem Verband stehen nun stressige Monate bevor. Anfang November steht bereits die Kurzbahn-Europameisterschaft an, im Dezember findet die Weltmeisterschaft im 25-m-Becken statt, während im Mai 2022 die WM im 50-m-Becken ausgetragen wird und im August 2022 dann die Europameisterschaft. Dazwischen müssen jetzt nicht nur neue Trainer eingearbeitet werden, sondern auch noch nach einem neuen Technischen Direktor gesucht werden. Die Ruhe wird in der FLNS noch etwas auf sich warten lassen.
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Welche sportlichen Meriten hat denn das neue Trainertrio in der Vergangenheit erreicht ?