Basketball / Der Wechsel nach Esch ist für Thomas Grün eine Entscheidung weg vom Profi-Basketball
Nach sechs Jahren in Trier ist Schluss. Nationalspieler Thomas Grün verabschiedet sich vom Profi-Basketball und wird in Zukunft in der LBBL für den Basket Esch auflaufen.
„Es ist eine klare Entscheidung weg vom Profi-Basketball, eine Entscheidung für meine persönliche Zukunft“, erklärt Thomas Grün den Abschied aus der deutschen Pro A. „Irgendwann ist einfach der Moment gekommen, in dem man einsehen muss, dass man im Profibereich nicht mehr weiterkommt, auf keinem höheren Level mehr spielen wird.“ Für den 27-Jährigen gilt es nun, mehr und mehr seine berufliche Zukunft in Luxemburg in den Mittelpunkt zu rücken, auch wenn diese noch nicht zu hundert Prozent feststeht: „Ich habe einige Möglichkeiten, doch noch ist nichts entschieden. Zuerst freue ich mich einmal auf Ferien“, gibt er mit einem Lachen zu.
Mit den Gladiators ist Thomas Grün in dieser Saison im Play-off-Viertelfinale an Leverkusen gescheitert. Hätte der Klub den ersehnten Aufstieg geschafft, hätte er jedoch sicher noch mindestens eine Saison drangehängt, wie er betont: „Ein Aufstieg hätte sicherlich vieles geändert, es wäre noch einmal eine ganz neue Erfahrung gewesen und ich hätte es später sicherlich bereut, wenn ich es nicht gewagt hätte. Dass es nicht geklappt hat, hat es natürlich einfacher gemacht, auch wenn es immer noch eine harte Entscheidung war.“ Denn für den Co-Kapitän der Nationalmannschaft waren die Gladiators am Ende mehr als nur ein Verein, es war ein familiäres Umfeld, in dem er sich pudelwohl gefühlt hat: „Wenn ich meine Profi-Karriere fortgesetzt hätte, dann auf jeden Fall in Trier.“ Ein Klub, den er somit auch in bester Erinnerung behalten wird: „Es sind die Menschen, die ich in den sechs Jahren kennenlernen durfte, sei es nun die Angestellten des Vereins, die Fans oder die Teamkollegen, mit denen ich all die schönen Momente erleben durfte, die mir die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Freundschaften, die sich entwickelt haben, die hoffentlich ein Leben lang halten werden.“ Für den 27-Jährigen ist Trier zu einer zweiten Heimat geworden und er wird sich in Zukunft sicherlich noch in der Arena blicken lassen.
Eine neue Herausforderung
Dass er sich im Endeffekt für den Basket Esch entschieden hat, hat für Thomas Grün gleich mehrere Gründe: „Meine zukünftige Frau und ich werden in Esch wohnen. Da ich einen geregelteren familiären Alltag haben möchte, lag das dann auf der Hand.“ Auch in rein sportlicher Hinsicht hat der Pokalsieger dieser Saison einiges zu bieten, denn die Ambitionen, um die beiden Titel mitzuspielen, haben die Escher um Kapitän Joé Biever, bei denen auch das Profi-Duo Clancy Rugg und Jordan Hicks noch eine weitere Saison auflaufen wird, allemal. „Rein sportlich wird dies für mich bestimmt eine neue Herausforderung, auch wenn meine Rolle in Trier in den letzten Jahren stets gewachsen ist, wird sie in Esch noch einmal eine andere sein. Doch ich freue mich sehr darauf“, meint der Nationalspieler, der natürlich auch künftig für das FLBB-Team auflaufen wird, mit dem er noch so einiges vorhat.
Irgendwann ist einfach der Moment gekommen, in dem man einsehen muss, dass man im Profibereich nicht mehr weiterkommt, auf keinem höheren Level mehr spielen wird
Thomas Grün suchte als einer der wenigen luxemburgischen Basketballspieler bereits früh in seiner Karriere den Weg ins Ausland. Mit 16 Jahren wechselte er in die Akademie des deutschen Klubs Ehingen Urspring, wo er unter anderem den Meistertitel bei den U19 gewinnen konnte. Nach drei Jahren folgte dann der Sprung nach Frankreich zu Nancy, bei denen Grün vor allem bei den Espoirs zum Einsatz kam. Im Sommer 2016 begann schließlich das Abenteuer in der deutschen Pro A bei den Gladiators Trier, bei denen der Luxemburger in dieser Saison sogar als Kapitän auf dem Parkett stand. Unvergessen bleiben Momente wie die Halbfinalserie 2017 gegen Crailsheim, in denen die Trierer Arena fast aus allen Nähten platzte. Saison um Saison mischten die Trierer in seiner Zeit um die Aufstiegsplätze mit, den Sprung in die Bundesliga schafften sie aber schlussendlich nicht: „Es sind Momente, die mir niemand mehr nehmen wird. Wenn ich etwas nicht bereue, dann sind es die Entscheidungen, die ich in der Vergangenheit getroffen habe.“ In Esch wird für Thomas Grün, der vor seine Auslandszeit in Zolver spielte, nun ein neues Kapitel beginnen.
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