Einzelkritik / Der Wecker schellte in der 72. Minute
72 Minuten lang waren die Luxemburger sehr durchschnittlich. Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft, der fast noch zum Sieg geführt hätte. Ein Beweis für die Lebendigkeit der FLF-Formation.
Tiago Pereira: In seinem zweiten Länderspiel von Anfang an merkte man förmlich, dass der 18-Jährige mehr Selbstsicherheit ausstrahlte. Bei den zwei Gegentoren war er machtlos. Unverständlich, dass Holtz das Torwarttalent eine Viertelstunde vor Schluss auswechselte. Diese Entscheidung wurde vom Publikum mit Pfiffen quittiert.
Laurent Jans: Wollte von Anfang an mit der richtigen Körpersprache seine Mannschaft nach vorne pushen. Dies gelang teilweise. Beim ersten Tor des Gegners kam er beim Schuss von Price zu spät. Der Wille war über 90 Minuten vorhanden und damit ging er trotz einer überschaubaren Leistung mit gutem Beispiel vor.
Seid Korac: In der 9. Minute wollte der neue Abwehrchef zeigen, wer Herr im Haus ist. Nach einem wichtigen Tackling animierte er den M-Block mit einem lauten Schrei. Den wichtigsten Weckruf gab er jedoch in der 72. Minute durch seinen Anschlusstreffer und seinem ersten Länderspieltor. Defensiv lieferte er eine konzentrierte Leistung ab.
Dirk Carlson: Nach seinem Nasenbeinbruch gegen Bulgarien, lief der Innenverteidiger mit einer Maske auf. Wieder lieferte der „Österreicher“ eine sehr stabile Leistung als Innenverteidiger ab. Das Duo Korac-Carlson hat Potenzial.
Florian Bohnert: Ein gebrauchter Abend für den Profi des SC Bastia. Auf der linken Offensivseite war er komplett isoliert. In der 45. führte sein Ballverlust zu einer Großchance der Nordiren. Beim 0:2 verlor er das entscheidende Kopfballduell gegen Torschütze Bradley. In der 74. Minute war Schluss.
Tomas Moreira: Nach einer sehr guten Leistung am Freitag gegen Bulgarien folgte die Ernüchterung. Der 19-Jährige hatte kein Zugriff aufs Spiel. War wenig in Ballbesitz und konnte sich auch keine Bälle erkämpfen. In der Schlussphase der Partie war er jedoch, wie alle Luxemburger, präsenter.
Christopher Martins: Nach einer durchschnittlichen Leistung gegen Bulgarien war der Moskau-Profi am Montag deutlich dominanter. Holte hinten die Bälle ab und marschierte, wenn es sein musste, nach vorne.
Leandro Barreiro: Der Mittelfeldmotor bekam für dieses Spiel medizinisches grünes Licht von Benfica Lissabon. Allerdings nur für eine knappe Stunde. In der 56. Minute wurde Barreiro ausgewechselt, weil es der Deal so wollte. Bis dahin agierte er eher unauffällig. Man merkte ihm den fehlenden Spielrhythmus an, weshalb er dem Spiel seinen Stempel nicht aufdrücken konnte.
Mica Pinto: Sein erstes und einziges Ausrufezeichen setzte der Linksverteidiger in der 13. Minute, als sein Vorstoß zu einer guten Gelegenheit durch Rodrigues führte. Danach ging Pinto etwas unter und konnte weder defensiv noch offensiv Akzente setzen. Wurde in der 56. durch Mahmutovic ersetzt.
Danel Sinani: Ein Abend mit Höhen und Tiefen. Beim ersten Gegentor verschuldete er einen Ballverlust. Aber: Beide Luxemburger Tore fielen nach langen Bällen von Sinani und damit wurde er fast zum Matchwinner.
Gerson Rodrigues: Er beschäftigte die nordirische Abwehr dauerhaft und erzielte mit einem wunderschönen Tor den Ausgleich. Hatte zudem als Motivator einen sehr positiven Einfluss auf die Mannschaft.
Mathias Olesen: Nahm in der 56. Minute den Platz von Barreiro ein. Der Köln-Profi nahm seine Rolle ein, ohne groß auf sich aufmerksam zu machen.
Enes Mahmutovic: Mit der Einwechslung des Innenverteidigers wurde das System gewechselt. Luxemburg ging von einem 4-3-3 auf ein 3-5-2. Hinten erledigte er seine Aufgabe mit Konzentration.
Alessio Curci: Kam in der 74. Minute für Bohnert. Konnte keinen Einfluss mehr aufs Spiel nehmen.
Ralph Schon: Es war das letzte Spiel des Torwarts im FLF-Dress. Schon hätte es verdient gehabt, mit einem anderen Gefühl auf den Platz zu gehen. Die Pfiffe (siehe Pereira) galten nicht ihm, trotzdem waren sie wohl nicht schön zu hören.
Marvin Martins: Ersetzte zehn Minuten vor Spielende Carlson. Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.
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