Europameisterschaft / Die EM-Splitter von Dienstag: Gut gelaunter Sané, scharfe Kritik an Tedesco
Die EM-Splitter von Dienstag: Gut gelaunter Sané, scharfe Kritik an Tedesco
Gut gelaunter Sané: Leroy Sané lachte kurz auf in all seiner Ratlosigkeit. „Jetzt fange ich schon an wie Jamal oder Flo“, sagte er, „und muss nach der Frage fragen“. Doch wie neulich bei der Medienrunde mit den Jungstars Musiala und Wirtz konnte auch Sané geholfen werden. Also: Ist das Viertelfinal-Duell zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und Spanien am Freitag ein vorgezogenes Endspiel? „Das sind zwei sehr starke Mannschaften“, meinte der Profi von Bayern München, „das kann man schon so ein bisschen sagen. Aber es sind auch noch andere starke Mannschaften im Turnier, deswegen sollte man das nicht zu hoch hängen.“ Dennoch: Der Respekt vor Spanien ist riesig bei der DFB-Auswahl, auch bei Sané. Der 28-Jährige lobte das Pressing, „das machen die Spanier auf jeden Fall gut. Man sieht, dass sie bei Ballgewinn den Ball nicht nur halten und versuchen, die Kontrolle zu haben, sondern den Ball zielgerichtet in die Tiefe zu bekommen und zum Abschluss zu kommen.“ Spanien und Deutschland, meinte Sané, hätten bei dieser EM „mit den besten Fußball gespielt, deswegen wird es für alle auf der Welt ein sehr spannendes Spiel werden, da freuen sich alle drauf“. Die Spanier seien zwar „sehr selbstbewusst aufgetreten, aber sie wissen, dass es schwierig wird. Wir müssen die Kontrolle haben, dann kann man den Spaniern auch wehtun.“
Neuwahlen in Italien: Nach dem blamablen EM-Aus der „Azzurri“ in Deutschland hat Italiens Fußballverband (FIGC) überraschend Neuwahlen angekündigt. Die ursprünglich im März 2025 geplanten Wahlen wurden auf den 4. November 2024 vorverlegt. In diesem Zuge will Verbandschef Gabriele Gravina prüfen, ob er nach wie vor das Vertrauen für einen Verbleib in seinem Amt genießt. Gravina ist nach der Pleite der „Squadra Azzurra“ im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz am Samstag (0:2) unter Druck geraten. Er und Trainer Luciano Spalletti lehnen jedoch einen Rücktritt ab. Zuletzt war Gravina auch von Sportminister Andrea Abodi kritisiert worden. Noch unklar ist, ob der 70-jährige Gravina bei der Wahl überhaupt noch antreten wird, berichteten italienische Medien. Als möglicher Rivale gilt der Präsident der Amateurligen, Giancarlo Abete.
Kritik an Tedesco: Domenico Tedesco verließ die Pressekonferenz tief enttäuscht, die Hände steckte er in die Taschen seiner dunklen Anzughose. „Man kann nicht gerade sagen, dass wir bei dieser EM Glück gehabt haben“, sagte der Trainer nach dem Aus mit Belgien im Achtelfinale gegen Frankreich (0:1). Zu einer tieferen Analyse sah er sich noch nicht in der Lage: „Vielleicht in einigen Wochen.“ Die Kritiker in der Heimat hatten da schon längst durchgeladen. „Ruhmlos ausgeschieden“, kommentierte die Zeitung Het Laatste Nieuws und brachte umgehend zwei Experten in Stellung, die Tedesco die Schuld dafür zuwiesen. Het Nieuwsblad fragte: „Wäre die Vertragsverlängerung für Tedesco auch dann gekommen, wenn erst jetzt Gespräche geführt würden?“ Im März hatte der Verband mit Tedesco bis zur WM 2026 verlängert.
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